Mailand feiert die Auferstehung des AC, Kaka hat immer an Milan geglaubt. Gianluigi Buffon freut sich über ein anderes Juve und Atleticos Coach jammert über harte Strafen. Außerdem in CL-Kompakt: Torwart-Patzer, Rangelei und 5 Tore: Der AC Milan feiert in Madrid eine Wiederauferstehung. Ballack und die Arbeitstiere von Chelsea deklassieren Atletico Madrid - und Hulk läuft "Amok".
Gruppe A
Gruppe A: Ergebnisse/Tabelle
Girondins Bordeaux - Bayern München 2:1 (2:1)
Tore: 0:1 Ciani (6./ET), 1:1 Ciani (29.), 2:1 Planus (40.)
Gelb-Rot: Müller (30./Bayern)
Rot: van Buyten (88./Bayern)
Bes. Vorkommnisse: Butt (Bayern) hält Elfmeter von Gourcuff (66.) und Jussie (88.)
Ballbesitz: 58:42 Torschüsse: 13:4 Ecken: 4:4
Bittere Niederlage in einem äußerst kuriosen Spiel: Bayern geht dank eines Eigentors in Führung, kassiert daraufhin zwei unnötige Gegentreffer nach Standards, zwischendurch fliegt Müller vom Platz. In der zweiten Hälfte versiebt Toni den Ausgleich, Butt hält zwei Elfmeter und van Buyten sieht nach Notbremse Rot. Einfach nur kurios. Hier geht's zur SPOX-Analyse
Spieler des Spiels: Wendel (Girondins Bordeaux)
Reaktionen:
Louis van Gaal (FC Bayern): Das passive Spiel und die vielen Fouls nach der Führung ärgern mich sehr. Wir bekommen ein Tor geschenkt und haben dann viele Bälle zum Gegner gespielt. Komisch, dass wir in der zweiten Hälfte besser gespielt haben als in der ersten mit elf Mann. Nicht nur Müller, die ganze Mannschaft muss mit der Art und Weise des Schiedsrichters umgehen. Hauge ist einer, der alles pfeift. Das weiß man aber nach fünf Minuten, also muss man sein Spiel anpassen. Das haben wir aber nicht gemacht. Es ist unglaublich, dass Toni seine Chance nicht genutzt hat. Aber es ist auch unglaublich, dass wir so viele Ballverluste in der ersten Halbzeit gehabt haben.
"Bild": "Doppel-Rot und vorgeführt. Bayern droht das Aus. Was für eine vogelwilde Chaos-Vorstellung der Bayern."
Juventus Turin - Maccabi Haifa 1:0 (0:0)
Tor: 1:0 Chiellini (47.)
Rot: Dutra (68./Haifa)
Ballbesitz: 57:43 Torschüsse: 16:7 Ecken: 5:2
Nach fünf Spielen ohne Sieg stellte Juve-Coach Ferrara auf eine Spitze (Trezeguet) und zwei Sechser (Melo und Sissoko) um. Effekt: quasi null. Die Alte Dame ohne Kreativität, auch wenn Diego und Giovinco annehmlich spielten. Ein Klassenunterschied zu Haifa war nicht zu erkennen. Kein Zufall, dass das Tor des Tages ein Abwehrspieler schoss.
Das einzig "Interessante" war der Platzverweis für Haifas Dutra (68.), der elf Minuten zuvor erst eingewechselt wurde. Allerdings fiel die Entscheidung zu hart aus.
Spieler des Spiels: Giogio Chiellini (Juventus Turin)
Reaktionen:
Gianluigi Buffon (Juventus Turin): "Wir wollten unbedingt diese drei Punkte, koste es, was es wolle. Es ging nur um den Sieg, nur das interessierte. Wir haben kreativ und gut gespielt und uns viele Chancen erarbeitet. Wir hätten öfter treffen können. Unsere Mannschaft hat mit einem anderen Ansatz gespielt und wollte zunächst in der Defensive sicher stehen. Deshalb mussten wir unseren Weg in der Offensive erst finden, haben das aber gut gemacht."
Sebastian Giovinco (Juventus Turin): "Wir haben anders gespielt als sonst und uns diesen Sieg verdient. Man hat gesehen, dass ich gut mit Diego zusammenspielen kann. Der Gegner hat hart gespielt und hatte schon zur Halbzeit fünf Gelbe Karten. Aber wir haben gut dagegen gehalten und ordentlich gespielt."
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Gruppe B
Gruppe B: Ergebnisse/Tabelle
VfL Wolfsburg - Besiktas Istanbul 0:0
Tore: Fehlanzeige
Rot: Grafite (74./Wolfsburg)
Ballbesitz: 52:48 Torschüsse: 18:9 Ecken: 10:3
Eine enttäuschende Nullnummer. Wolfsburg zeigte gute Ansätze, mehr nicht. Wegen der schwachen zweiten Halbzeit wäre ein Sieg mehr glücklich als verdient gewesen. Was bei Wolfsburg fehlte, war Effektivität und Entschlossenheit. Zu allem Überfluss sah der formschwache Grafite nach einer Tätlichkeit Rot (74.). Hier geht's zur SPOX-Analyse
Spieler des Spiels: Marcel Schäfer (VfL Wolfsburg)
Reaktionen:
Edin Dzeko (VfL Wolfsburg): "Ich habe keine Ahnung, warum es nicht gereicht hat. Wir waren die bessere Mannschaft aber es hat nicht gereicht. Eine der Chancen hätte rein gemusst. In der letzten Viertelstunde war es dann natürlich schwierig mit einem Spieler weniger. Das war ein dummes Foul von Grafite nicht nur wegen dieses Spiels, sondern weil er uns auch mindestens ein weiteres Spiel fehlt."
"Bild": "Tätlichkeit! Grafite trifft nur mit der Hand. Beim Brasilianer klappt wirklich gar nichts mehr!"
ZSKA Moskau - Manchester United 0:1 (0:0)
Tor: 0:1 Valencia (86.)
Ballbesitz: 44:56 Torschüsse: 6:14 Ecken: 2:5
Es war eine erwartet zähe Angelegenheit für ManUtd, das unter anderem auf Rooney und Giggs verzichten musste. Hinter der Spitze wurde Rooney vom eigentlich defensiven Anderson vertreten. Der englische Meister verfügte über die bessere Spielanlage und hatte mehr Ballbesitz, doch von wenigen Ausnahmen abgesehen waren Chancen Mangelware. Die beste vergab in der 60. Minute Nani per Flugkopfball, den Akinfejew glänzend parierte.
Als ein Unentschieden unausweichlich schien, schlug Manchester doch noch zu: Nani chippt den Ball von der linken Seite ins Zentrum, dort verlängert Berbatov per Kopf und Valencia ist am langen Pfosten mit einem Ausfallschritt schneller als Alexei Beresuzki.
Spieler des Spiels: Nani (Manchester United)
Reaktionen:
Sir Alex Ferguson (Manchester United): "Wir haben Reife bewiesen. Es gibt einen Weg wie du in der Champions League auswärts auftreten musst - in Moskau haben diesen Weg gefunden. Wir waren geduldig und haben das Spiel kontrolliert. Ich bin sehr angetan von unserer Vorstellung."
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Gruppe C
Gruppe C: Ergebnisse/Tabelle
Real Madrid - AC Milan 2:3 (1:0)
Tore: 1:0 Raul (19.), 1:1 Pirlo (62.), 1:2 Pato (66.), 2:2 Drenthe (76.), 2:3 Pato (88.)
Ballbesitz: 54:46 Torschüsse: 18:8 Ecken: 13:3
Die ersten 45 Minuten: mies. Die zweiten 45 Minuten: spektakulär. Für den Aufreger der ersten Hälfte sorgte Milans Ersatzkeeper Dida. Harmloser Distanzschuss von Granero, Dida hält den Ball und lässt ihn lässig auf den Boden aufprallen. Beim Wiederauffangen guckt Dida aber nicht hin, der Ball springt auf den Oberschenkel - und von dort zu Raul, der locker zum 1:0 abstaubt. Zuvor wurde ein klarer Elfmeter für Real nicht gegeben.
Es war das Spiel der Torwartfehler. Bei Milans 1:1 patzte wiederum Reals Casillas, der Pirlos Schuss aus 30 Metern ins kurze Eck unterschätzt hatte. Auch bei Milans 2:1 sah Casillas schlecht aus. Langer Pass auf Pato, Casillas kommt aus dem Kasten, verpasst aber den Ball, der junge Brasilianer schiebt ins leere Tor ein. Milan einfach abgezockter, Real mit der fünften Pleite in Folge gegen einen italienischen Verein.
Zu einem Tumult kam es in der zweiten Halbzeit, als Thiago Silva - nach einem erneuten Casillas-Patzer - per Kopfball traf. Unverständlicherweise wurde der Treffer aberkannt - woraufhin sich ein Rudel bildete. Ronaldinho watschte unter anderem Raul. Gelb sahen jedoch nur Nesta und Raul.
Spieler des Spiels: Alexandre Pato (AC Milan)
Reaktionen:
Kaka (Real Madrid): "Ich habe nie daran geglaubt, dass Milan in der Krise ist. Nach sechs Jahren dort weiß ich, dass sie in Europa immer noch sehr stark sind. In den Schlüsselmomenten sind sie immer da."
Sergio Ramos (Real Madrid): "Wir sind ja erst in der Gruppenphase und noch ist nichts passiert. Aber wir müssen aus dieser Niederlage lernen. Denn wenn wir uns solche Fehler in der K.o.-Runde erlauben, sind wir weg."
Massimo Oddo (AC Mailand): "Dieser Sieg ist eine Genugtuung. Es ist das erste Mal, dass Milan bei Real Madrid gewinnen konnte. Damit haben wir uns eindrucksvoll zurückgemeldet. Es war beeindruckend, wie wir uns selbst nach dem Rückstand präsentiert haben und nie aufgegeben haben."
"AS": "Milan überrennt im Bernabeu ein Madrid, das verdampft. Nur Raul war auf Top-Niveau. Patos Auftritt war glänzend und Reals Passivität reanimierte sogar Ronaldinho."
"Marca": "Die Schein-Geister-Greise kehren zurück!"
FC Zürich - Olympique Marseille 0:1 (0:0)
Tor: 0:1 Heinze (69.)
Gelb-Rot: Bonnart (90./Marseille)
Ballbesitz: 55:45 Torschüsse: 6:12 Ecken: 7:1
Langweilige erste Hälfte. Zürich bemüht nach vorne, aber Marseille stand hinten sicher und ging offenbar mit dem Ziel in die Partie, jeglichen Spielfluss durch eine teils überharte Zweikampfführung zu unterbrechen. Nach dem 1:0 verließ sich Olympique komplett aufs Kontern - was auch gegen harmlose Schweizer reichte. Die besten Chancen für Zürich vergaben Alphonse und Vonlanthen.
Ein talentierter Offensivspieler wie Abdi hätte Zürich vielleicht gut getan, doch nach dem Zerwürfnis mit der Vereinsspitze saß Abdi ausgerechnet an seinem 23. Geburtstag 84 Minuten auf der Bank.
Spieler des Spiels: Mathieu Valbuena (Olympique Marseille)
Reaktionen:
Florian Stahel (FC Zürich): "Es war eine unnötige Niederlage. Aber vielleicht hat uns der letzte Biss gefehlt. Es war keine gute Leistung von uns, man hat gesehen, dass in der Champions League halt alles intensiver und schneller geschieht als in der Meisterschaft."
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Gruppe D
Gruppe D: Ergebnisse/Tabelle
FC Chelsea - Atletico Madrid 4:0 (1:0)
Tore: 1:0 Kalou (41.), 2:0 Kalou (52.), 3:0 Lampard (69.), 4:0 Perea (90./ET)
Ballbesitz: 54:46 Torschüsse: 11:10 Ecken: 3:3
Die Chelsea-Maschinerie überrannte Atletico. Wie so oft in der Vergangenheit spielten die Blues nicht brillant, dafür aber sehr effizient. Stellvertretend dafür das Mittelfeld mit Essien, Lampard und Rückkehrer Ballack, der halbrechts zum Einsatz kam. Nicht elegant, dafür zweikampfstark und ungemein lauffreudig.
Den Unterschied machte Kalou aus, der zu Beginn Chancen in Serie versiebte, dann aber doch mit seinen beiden Toren Atletico das Genick brach. Die kriselnden Spanier agierten lange auf Augenhöhe, so dass die Niederlage mit einem Tor zu hoch ausfiel. Der argentinische Nationalspieler Maxi Rodriguez schmorrte auf der Bank und war nach der Einwechslung in der 66. Minute bester Madrilene.
Spieler des Spiels: Salomon Kalou (FC Chelsea)
Reaktionen:
Carlo Ancelotti (Trainer Chelsea): "Wir haben eine gute Reaktion gezeigt. Wir hatten ein sehr gutes Match. Ich bin glücklich und wir sind Gruppen-Erster. Das ist das, was wir wollen. Salomon Kalou ist ein sehr guter Spieler. Er hat einen großen Fehler gemacht, dennoch konzentriert weitergespielt und dann zwei Tore gemacht. Das zeigt seine Klasse."
Abel Resino (Trainer Atletico Madrid): "Atletico hat im Moment überhaupt kein Glück. Wir haben viele Chancen kreiert, aber dennoch kein Tor erzielt. Im Moment werden wir hart bestraft. Die Wahrheit ist, dass Chelsea aus jeder Chance ein Tor gemacht hat und wir aus vielen Chancen leider keines. Es ist eine schwere Zeit, aber da müssen wir durch. Ich mache mir um meine Person keine Sorgen, aber um die Mannschaft."
FC Porto - APOEL Nikosia 2:1 (1:1)
Tore: 0:1 Pereira (21./ET), 1:1 Hulk (33.), 2:1 Hulk (48./Elf.)
Rot: Mariano Gonzalez (74./Porto)
Ballbesitz: 51:49 Torschüsse: 23:2 Ecken: 4:2
Einseitiger kann eine Partie nicht verlaufen (siehe Torschüsse). Und doch ging Nikosia in Führung, passenderweise dank eines unglücklichen Eigentores. Unverdienter geht's wohl nicht.
Ansonsten war APOEL jedoch vollkommen überfordert mit der Angriffswucht der Portugiesen. Vor allem Hulk machte seinem Künstlernamen alle Ehre und überrannte den Gegner kraft seiner phyischen und fußballerischen Überlegenheit. Immer wieder holte er sich den Ball in der eigenen Hälfte, zog zum Tor, suchte den Abschluss und erzielte verdientermaßen beide Treffer.
Exemplarisch für Portos Dominanz, dass Abwehrchef Bruno Alves mehr in der gegnerischen als in der eigenen Hälfte zu sehen war. Randnotiz: Portos Mariano Gonzalez sah in der 74. Minute wegen Tätlichkeit Rot.
Spieler des Spiels: Hulk (FC Porto)
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Gruppe E
Gruppe E: Ergebnisse/Tabelle
VSC Debreceni - AC Florenz 3:4 (2:4)
Tore: 1:0 Czvitkovics (2.), 1:1 Mutu (6.), 1:2 Gilardino (10.), 1:3 Mutu (20.), 2:3 Rudolf (28.), 2:4 Santana (37.), 3:4 Coulibaly (88.)
Ballbesitz: 53:47 Torschüsse: 13:13 Ecken: 4:1
Kurioser kann eine Partie wohl nicht beginnen. Debrecens frühe Führung konterte die Fiorentina mit drei Toren aus drei Chancen innerhalb von 14 Minuten. Am schönsten war der Treffer zum 3:1 durch Mutu.
Eklatant die Mängel in der Abwehr bei beiden Teams, ebenso die Unsicherheit der Keeper, ob nun bei Debrecens Poleksic oder Florenz' Frey. In der zweiten Hälfte war der Unterhaltungswert überschaubar, am Ende setzte sich die bessere Chancenauswertung der Italiener durch.
Spieler des Spiels: Adrian Mutu (AC Florenz)
Reaktionen:
Sebastian Frey (AC Florenz): "Als wir das dritte Tor kurz vor Schluss bekommen haben, habe ich wirklich noch mal gelitten. In einem solch irren Spiel kann alles passieren und wir kassieren noch den Ausgleich. Zum Glück ist es nicht so gekommen, denn die drei Punkten waren für uns enorm wichtig."
FC Liverpool - Olympique Lyon 1:2 (1:0)
Tore: 1:0 Benayoun (41.), Gonalons (72.), Delgado (90.)
Ballbesitz: 54:46 Torschüsse: 13:13 Ecken: 6:5
Ob nun wegen der endlosen Suche nach einem Investor oder wegen der Verletzung von Fernando Torres: Der FC Liverpool ist nicht mehr er selbst und findet sich endgültig in der Krise wieder. Das 1:2 gegen Lyon war die vierte Niederlage in Serie.
Dabei fingen die Reds - trotz der verletztzungsbedingten frühen Auswechslung von Steven Gerrard - gut an und hätten nach 30 Minuten mindestens zwei Tore erzielen müssen. Benayouns 1:0 war dementsprechend verdient. Nach der Pause jedoch zog sich Liverpool zu weit zurück und brachte so Lyon ins Spiel. Als sich jeder auf ein Remis einstellte, schlug aus dem Nichts der in Lyon bisher so enttäuschende Delgado zu. Der Argentinier wurde erst in der 86. Minute eingewechselt. Bereits das 1:1 erzielte mit Gonalons ein Joker.
Spieler des Spiels: Kim Källström (Olympique Lyon)
Reaktionen:
"Daily Mirror": "Rafa Benitez taumelt! Die vierte Niederlage in Folge bedeutet die schlechteste Serie der Reds seit 24 Jahren. Die Pleite gegen Lyon und die erneute Verletzung von Gerrard lassen den Abend zu einem Champions-League-Desaster werden."
"The Sun": "Rafa, da lief alles falsch. Nach dem Strandball-Skandal dachte Benitez nicht, dass es noch schlimmer kommen könnte. Von wegen!"
Jamie Carragher (FC Liverpool): "Wir machen eine harte Zeit durch. Aber das ist nicht das erste Mal. Wir haben es jedes Mal geschafft und wir werden es auch diesmal schaffen. Daran gibt es keinen Zweifel. Das liegt am Charakter dieser Mannschaft."
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Gruppe F
Gruppe F: Ergebnisse/Tabelle
FC Barcelona - Rubin Kasan 1:2 (0:1)
Tore: 0:1 Rjasanzew (2.), 1:1 Ibrahimovic (48.), 1:2 Karadeniz (73.)
Ballbesitz: 69:31 Torschüsse: 20:3 Ecken: 11:1
Barca führt wie Inter die heimische Liga an - doch in der Königsklasse hakt es bei beiden Mannschaften. Gegen Kasan waren die Katalanen die überlegene Elf und hätten nach wenigen Sekunden bereits in Führung gehen können. Rjasanzew brachte Rubin jedoch mit einem Wahnsinns-Distanzschuss aus 32 Metern in Front. Barcelona ließ sich nicht beeindrucken, dominierte dank ihrer reiferen Spielanlage die Partie und suchte geduldig nach einer Lücke. Exemplarisch das schöne 1:1 durch Ibrahimovic nach Xavi-Vorarbeit.
Das Siegtor für die Katalanen schien nur eine Frage der Zeit, doch dann initiierte Kasan seinen im Grunde einzigen Angriff der zweiten Hälfte. Mittelstürmer Dominguez steckte zu Karadeniz durch, der trocken abzog und traf. Was folgte, war ein Lattentreffer von Ibrahimovic und Toures Kopfball an den Pfosten in der 94. Minute.
Spieler des Spiels: Lasha Salukvadze (Rubin Kasan)
Reaktionen:
Pep Guardiola (FC Barcelona): "Diese Niederlage hat nichts mit Überheblichkeit zu tun. Kasan stand sehr gut, hatte immer acht, neun Spieler hinter dem Ball. Wir hatten genügend Torchancen, um dieses Spiel zu gewinnen. Wir haben alle Chancen, uns für die nächste Runde zu qualifizieren. Aber es ist sehr, sehr schwer."
Xavi (FC Barcelona): "Das war wirklich ein unbefriedigender Abend. Neun von zehn solcher Spiele gewinnst du. Wir haben leider dieses eine erwischt. Sie haben gut verteidigt und wir haben den entscheidenden Pass nicht gefunden. Aber wir waren nicht schlecht. Rubin verlässt das Camp Nou mit einem unverdienten Sieg."
Marca: "Russische Revolution im Camp Nou. Nach dem 0:0 in Valencia blutet Barca erneut."
AS: "Rubin macht Barca lächerlich. Die Inspiration kommt Barca abhanden."
Inter Mailand - Dynamo Kiew 2:2 (1:2)
Tore: 0:1 Mikhalik (5.), 1:1 Stankovic (35.), 1:2 Lucio (40./ET), 2:2 Samuel (47.)
Ballbesitz: 56:44 Torschüsse: 13:7 Ecken: 3:7
Von wegen Fallobst. Kiew machte es dem osteuropäischen Kollegen Kasan gleich und sorgte ebenfalls für eine Überraschung. Inter verschlief die Anfangsphase, wirkte unkonzentriert und behäbig. Unterirdisch das Abwehrverhalten bei Kiews 1:0. Symbolisch für die unbeständige Leistung der Mailänder in der Königsklasse: Lucio und Stankovic. Ex-Bayer Lucio leitete mit einem Traumpass Stankovics Ausgleich ein, dafür patzte der Brasilianer aber reihenweise in der Defensive. Dass ihm das Eigentor unterlief, war sinnbildlich. Stankovic, ansonsten der beste Mann des Spiels, schlug vor Mikhaliks Tor ein Luftloch.
Erstaunlich, dass Kiew trotz individuell schwächerer Spieler fußballerisch überlegen war. In der zweiten Hälfte ging den Ukrainern jedoch die Puste aus, so dass das 2:2 verdient war. Die große Chance zum Siegtor für Kiew vergab Schewtschenko, der eine ordentliche Leistung zeigte. Für Inter-Coach Mourinho gab es in den letzten elf Champions-League-Partien nur zwei Siege.
Spieler des Spiels: Dejan Stankovic (Inter Mailand)
Reaktionen:
Jose Mourinho (Inter Mailand): "Die Liga ist die eine, aber ich wiederhole: die Champions League eine andere Sache. Schaut euch Barcelona an, die die Primera Division dominieren und glücklich über ein Remis gegen uns sein konnten, aber dann zuhause gegen Rubin Kasan verlieren, die ebenso ein gutes Team sind. Wenn wir nun in Kiew verlieren, sind wir raus. Aber ich bin sehr zuversichtlich für das nächste Match."
Andrei Schewtschenko (Dynamo Kiew): "Unser Coach sagte uns, wir sollen uns nicht vor Inter in die Hose machen und sie attackieren. Das ist uns ganz gut gelungen. Wir hätten vielleicht sogar gewinnen können. Aber auch so sind wir zufrieden, weil wir sehr gut gespielt haben."
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Gruppe G
Gruppe G: Ergebnisse/Tabelle
VfB Stuttgart - FC Sevilla 1:3 (0:1)
Tore: 0:1 Squillaci (23.), 0:2 Jesus Navas (55.), 0:3 Squillaci (72.), 1:3 Elson (73.)
Ballbesitz: 60:40 Torschüsse: 17:5 Ecken: 7:3
Die Misere des VfB in Kurzform: 20 gute Minuten gegen ein FC Sevilla, das weit entfernt von der Bestform war. Daraufhin jedoch kassierte Stuttgart drei Gegentore, zwei nach Standards und eins nach einem Lehmann-Fehler. Dass beim 0:3 Squillaci im Abseits stand, ist nur ein kleiner Trost. Zur SPOX-Analyse
Spieler des Spiels: Sebastien Squillaci (FC Sevilla)
Reaktionen:
Alex Hleb (VfB Stuttgart): "Wir waren besser, als gegen Schalke. Aber nur gut spielen reicht nicht. Wir müssen uns mehr konzentrieren. Wir haben sehr gut gespielt und unsere Chancen gehabt. Sevilla hatte eine Chance in der ersten Hälfte und macht das Tor."
Manolo Jiminez (Trainer FC Sevilla): "Die Anfangsphase gehörte klar dem VfB. In der ersten Halbzeit hat Sevilla kaum stattgefunden. In der zweiten Hälfte waren wir besser im Spiel und haben den Erfolg mit unserer Geschlossenheit eingefahren. Unsere Tore nach Standardsituationen waren eine einstudierte Sache und sind gerade in so engen Partien wie heute entscheidend."
Glasgow Rangers - FC Unirea 1:4 (1:1)
Tore: 1:0 Gomez (2./ET), 1:1 Bilasco (32.), 1:2 Lafferty (49./ET), 1:3 McCulloch (59./ET), 1:4 Brandan (65.)
Ballbesitz: 48:52 Torschüsse: 8:10 Ecken: 4:2
Der rumänische Underdog erwischte einen denkbar schlechten Start. Kein einziger Unirea-Fan machte die Reise nach Glasgow mit, und dann lag das Team im Hexenkessel Ibrox Park nach zwei Minuten mit 0:1 hinten. Aber dank der frühen Systemumstellung auf zwei Stürmer - in der 19. Minute kam Onofras für Nicu - lief es plötzlich bei Urziceni.
Der Widerstand der Rangers war endgültig gebrochen, als direkt nach dem 1:1 der Rumänen Glasgows Davis (38.) einen Elfmeter verschoss und daraufhin den Schotten auch noch zwei Eigentore unterliefen. Am Ende setzte sich die technisch bessere Mannschaft durch.
Spieler des Spiels: Pablo Brandan (FC Unirea)
Reaktionen:
"The Herald": "Die Gers werden von Unirea vorgeführt und blamieren sich bis auf die Knochen. Die Truppe von Walter Smith kapituliert gegen die Rumänen fast widerstandslos und verliert nicht nur eine Schlacht, sondern wahrscheinlich schon den ganzen Krieg."
Dan Petrescu (Trainer Unirea): "Wir haben mit vier Stürmern gespielt. Dieses Risiko hat sich ausgezahlt. Ich habe ein umkämpftes Spiel erwartet. Dass es so gut läuft, hätte ich nicht gedacht. Ich musste meine Jungs zwischenzeitlich fast ein wenig bremsen."
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Gruppe H
Gruppe H: Ergebnisse/Tabelle
AZ Alkmaar - FC Arsenal 1:1 (0:1)
Tore: 0:1 Fabregas (36.), 1:1 Silva da Mendes (90.)
Ballbesitz: 53:47 Torschüsse: 4:7 Ecken: 3:4
Arsenal, wie es leibt und lebt. Ansehnliche Spielanlage, vorbildliches Kurzpassspiel - und fehlende Effizienz. Angetrieben von den agilen Arschawin und van Persie hätten die Gunners früh für die Entscheidung sorgen können. Doch entweder fehlte Fortune oder die letzte Portion Entschlossenheit.
Ermutigt von Arsenals Sorglosigkeit kam Alkmaar in den letzten 15 Minuten noch einmal auf und erzielte das folgerichtige 1:1 nach herrlicher Kombination. Lange Freistoß-Hereingabe aus der eigenen Hälfte (!), Pelle legt per Kopf ab auf Mendes da Silva, der den Ball aus zehn Metern volley in die Maschen hämmert. Bei dem Tor machtlos, ansonsten aber unsicher: Arsenals neue Nummer eins, der 21-jährige Italiener Mannone.
Spieler des Spiels: Andrei Arschawin (FC Arsenal)
Olympiakos Piräus - Standard Lüttich 2:1 (1:1)
Tore: 0:1 De Camargo (38.), 1:1 Mitroglou (43.), Stoltidis (90.)
Ballbesitz: 57:43 Torschüsse: 16:7 Ecken: 10:4
Für Piräus war es ein Sieg des Willens, so pathetisch es klingen mag. 65, 70 Minuten schwankte das Spiel auf überschaubarem Niveau, ein Unentschieden wäre das logische Ergebnis gewesen. Doch wie aus dem Nichts startete Olympiakos einen Schlussspurt, erspielte sich zahlreiche Chancen und kam in der Nachspielzeit zum am Ende verdienten Erfolg - auch wenn Stoltidis' Abstaubertor mehr glücklich als durchdacht war.
Die Belgier verpassten es, aus ihren vor allem in der ersten Hälfte besseren Chancen mehr Kapital zu schlagen. Mittesltürmer Mbokani ackerte immens viel und leitete viele Angriffe ein. Sehenswert Jovanovics Lattenkracher aus 20 Metern.
Spieler des Spiels: Dieumerci Mbokani (Standard Lüttich)
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