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Von Richard Rother
Fußball, Champions League, Gerrard, Liverpool, Benitez
© Imago

München - Während auf Schalke die Knappen gegen den FC Porto um den Einzug ins Achtelfinale der Champions League kämpfen, geht es für sechs weitere Teams auch wieder los (20.45 Uhr im SPOX-TICKER und bei Premiere).

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Liverpool empfängt Inter Mailand, der AS Rom erwartet die Königlichen aus Madrid und in Piräus laufen die Blues vom FC Chelsea auf.  SPOX hat die wichtigsten Fakten zu den drei Partien zusammengefasst:

Benitez auf dem Boden der Tatsachen 

Man sollte das Schicksal eines Trainers nie vom Ergebnis nur eines einzigen Spiels abhängig machen. Beim erfolgsverwöhnten FC Liverpool aber scheint über kurz oder lang genau das der Fall zu sein.

In der Königsklasse treffen die Reds von Rafael Benitez auf Inter Mailand, den in der Serie A ungeschlagenen Spitzenreiter Italiens. Für Liverpool ist diese Partie die letzte Möglichkeit, in dieser Saison doch noch Tafelsilber zu gewinnen.

Doch die Reds quälen sich derzeit wie ein verletztes Tier. In der Premier League liegt Liverpool mit bizarren 19 Punkten Rückstand auf Tabellenführer Arsenal auf Rang fünf. Im FA-Cup schied man am Wochenende mit einer peinlichen Niederlage gegen den Zweitligisten FC Barnsley aus.

Benitez ist dennoch nicht bereit, das Handtuch zu werfen und baut vor dem Spiel des Jahres rhetorisch eine Mauer um sich auf: "Ich durchleide dieses Tief wie ein Fan. Ich arbeite seit 21 Jahren im Fußballgeschäft und habe sowohl gute als auch schlechte Erinnerungen. Daher weiß ich, dass das Wichtigste ist, sich einzig und allein auf das bevorstehende Spiel zu konzentrieren."

Atletico auf Trainerschau 

Immerhin steht für den Coach gegen die Nerazzurri wieder die komplette Star-Elite Liverpools gerade. Steven Gerrard, Fernando Torres, Jose Reina, Alvaro Arbeloa und Fabio Aurelio waren im Pokalwettbewerb allesamt geschont worden. Benitez musste sich daraufhin den Vorwurf gefallen lassen, die Spieler zuviel rotieren zu lassen.

Das Vertrauen der Klubführung hat der Spanier ohnehin nicht gepachtet und müsste im Falle einer Niederlage der Reds höchstwahrscheinlich seinen Hut nehmen - auch wenn er seinen noch zwei Jahre laufenden Kontrakt erfüllen will: "Ich bin zuversichtlich, weiterhin hier zu sein und Titel an die Anfield Road zu holen", so Benitez.

Diese zur Schau gestellte Zuversicht teilt Atletico Madrid nicht und wurde bereits hellhörig. Der krisengeschüttelte spanische Klub hält laut "Marca" nicht mehr krampfhaft an Trainer Javier Aguirre fest. Für Benitez könnte das Ende in der Königsklasse mit den Reds also den Neuanfang in seiner Heimat mit den Rojiblancos bedeuten.

Robinho fällt aus - Totti freut's 

Für Real-Trainer Bernd Schuster führen derweil alle Ängste nach Rom. Madrid ist in seinen letzten drei Achtelfinals in der Königsklasse nämlich immer gescheitert (2006/2007 gegen Bayern München, 2005/2006 gegen den FC Arsenal und 2004/2005 gegen Juventus Turin).

"Ein Unentschieden im Hinspiel wäre Okay, denn im Rückspiel treffen wir im Stadion Bernabeu in Madrid aufeinander. Da sind wir eine Bank", so Schuster, dessen Mannschaft in der Liga zuletzt eine überraschende Pleite gegen Real Betis einstecken musste.

Raul machte den Anspruch der Madrilenen klar: "Ich arbeite beim besten Team der Welt. Wir müssen weiter daran arbeiten, unser Prestige in Europa wieder komplett herzustellen", so der Kapitän der Königlichen.

Schuster kann für die Partie auf den wieder genesenen Ruud van Nistelrooy sowie Verteidiger Gabriel Heinze zurückgreifen. Roms Kapitän Francesco Totti zeigte sich erfreut darüber, dass Reals Stürmerstar Robinho verletzt zu Hause bleibt. "Das ist ein Vorteil für uns", so Totti.

Ballack und Drogba stehen bereit 

Wenn die große europäische Fußball-Show mit den K.o.-Spielen auf die Zielgerade einbiegt, gibt Michael Ballack sein Saison-Debüt in der Champions League für den FC Chelsea. Längst vergessen ist der Wirbel der Nichtnominierung für die Vorrundenspiele.

Beim Auftritt bei Olympiakos Piräus wird der am Wochenende im Pokal geschonte Ballack wohl wieder an der Seite von Frank Lampard im Mittelfeld der Blues agieren.

Trainer Avram Grant kann zum ersten Mal seit langem aus dem Vollen schöpfen. Stürmerstar Didier Drogba steht für eine Rückkehr bereit, Neuzugang Nicolas Anelka müsste dann weichen. "Sie sind ein schwieriges Team, besonders zu Hause", warnte Lampard vor Athen, "Wir dürfen uns keine Nachlässigkeiten erlauben."

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