Borussia Dortmund - SV Werder Bremen 1:0: Dank Jubilar Julian Brandt! Uninspirierter BVB übernimmt Tabellenführung nach Arbeitssieg

Von Tim Ursinus
Borussia Dortmund, SV Werder Bremen
© Getty

Borussia Dortmund hat gegen den SV Werder Bremen einen Arbeitssieg gefeiert. Das Team von Trainer Edin Terzic gewann mit 1:0 (0:0) und übernimmt vorerst die Tabellenführung. Am Samstag können aber Bayer Leverkusen, der VfB Stuttgart oder Bayern München mit einem Sieg wieder vorbeiziehen.

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  • Den Treffer des Tages erzielte Julian Brandt (67.).
  • Beim BVB gab es gleich vier besondere Startelf-Nominierungen: Brandt bestritt als drittjüngster Spieler der Geschichte sein 300. Bundesligaspiel, Nico Schlotterbeck spielte zum 100. Mal im deutschen Oberhaus, Mats Hummels stand zum 349. Mal für Dortmund auf dem Platz (nur Michael Zorc hat noch mehr) und Niclas Füllkrug durfte gegen seinen Ex-Verein von Beginn an ran.
  • Weil in Bremens Kurve in der Halbzeit Pyrotechnik gezündet wurde, verzögerte sich der Wiederanpfiff leicht. Der Signal-Iduna-Park war in der Folge in Rauch eingehüllt.
  • Der BVB bleibt auch nach acht Spieltagen ungeschlagen.

Borussia Dortmund - SV Werder Bremen: Die Analyse

Im Vergleich zum 4:2-Sieg gegen Union Berlin am vergangenen Spieltag nahm BVB-Coach Edin Terzic nur eine Änderung vor: Jamie Bynoe-Gittens wurde durch Julian Brandt ersetzt. Er war neben Mats Hummels und Niclas Füllkrug einer von drei deutschen Nationalspielern, die trotzt der Strapazen der Länderspielreise in der Startelf standen. Dementsprechend änderte sich auch nichts an der 4-2-3-1-Grundformation.

Zu Beginn überließen die Gäste wie zu erwarten den Borussen den Ball und attackieren erst hinter der Mittellinie - und das kam dem BVB durchaus zugute. Dortmund erarbeitete sich früh in der Partie erste gute Chancen. Doch das war nur eine Momentaufnahme.

Denn nach rund 15 Minuten spielte Werder mit und sorgte für mächtig Verunsicherung in der BVB-Defensive. Kaum noch kamen Bälle bei den Schwarz-Gelben an, vielversprechende Umschaltaktionen wurden von mutigeren Bremern meist im Keim erstickt. Nicht nur in dieser Phase tat sich Dortmunds Mittelfeld schwer, Kontrolle zu erlangen und wurde oft leicht überspielt.

In der Offensive agierte der BVB häufig uninspiriert und war leicht auszurechnen. Bezeichnend war, dass es durch Marco Reus erstmals nach einem Abspielfehler von Michael Zetterer, der Bremens verletzte Nummer eins Jiri Pavlenka ersetzte, richtig gefährlich wurde (32.). Kurz vor der Pause parierte er gegen Donyell Malen (45.+1) glänzend. Niclas Füllkrug war im Duell mit seinen ehemaligen Kollegen derweil abgemeldet.

Malen war es auch, der die erste große Gelegenheit nach dem Seitenwechsel vergab (53.). Weil es dem BVB aber weiterhin an der nötigen Zielstrebigkeit fehlte, wechselte Terzic doppelt und nahm dabei überraschend den sehr aktiven Reus herunter. Für ihn kam Giovanni Reyna.

Für das 1:0 sorgte jedoch Brandt, der ein tolles Zuspiel von Emre Can mit einem feinen Heber veredelte (67.). Weil der BVB auch nach der Führung nicht zwingender wurde und Gregor Kobel gegen Bremens Justin Njinmah (82.) rettete, änderte sich am Ergebnis nichts mehr.

Borussia Dortmund - SV Werder Bremen: Die Daten zum Spiel

BVB vs. Werder Bremen: 1:0 (0:0)

Tore1:0 Brandt (67.)
Aufstellung DortmundKobel - M. Wolf (62. Reyna), Hummels, N. Schlotterbeck, Ryerson - F. Nmecha, Can, Brandt (90. Adeyemi), Reus (62. Bensebaini), Malen (77. Sabitzer) - Füllkrug (77. Haller)
Aufstellung BremenZetterer - Friedl, Veljkovic, A. Jung (87. Borre) - Weiser, Stage, Deman, Bittencourt (68. Lynen), Schmid (81. Woltemade) - Kownacki (68. Njinmah), Ducksch
Gelbe Karten
  • Dortmund: Nmecha (44.)
  • Bremen: Stage (75.), Veljkovic (83.)

Der Star des Spiels: Julian Brandt (BVB)

Der Nationalspieler war in seinem 300. Bundesligaspiel mit Reus und dem glücklosen Malen der beste Dortmunder auf dem Platz. Er machte viele Wege, agierte bissig in den Zweikämpfen und krönte seine Vorstellung mit dem so wichtigen Treffer zur Führung. Einziger großer Kritikpunkt: seine vielen Ballverluste (22).

Der Flop des Spiels: Dawid Kownacki (Werder Bremen)

Der Pole bleibt torlos im Werder-Trikot. Zum Zeitpunkt seiner Auswechslung hatte nur Niclas Füllkrug weniger Ballaktionen als der Werder-Stürmer auf dem Platz. Der Nationalspieler zog jedoch immer wieder Gegenspieler auf sich, während Kownacki meist ohne Einfluss völlig in der Luft hing. Noch kann er seinen Gegenüber nicht ersetzen.

Der Schiedsrichter: Felix Brych

Hatte kaum etwas zutun. Das lag aber auch an seiner großzügigen Linie, die für nur wenige Unterbrechungen sorgte. Richtig, Niclas Füllkrug in der 64. Minute nicht den Elfmeter zu geben.