VfB Stuttgart - Union Berlin 0:1: VfB weiterhin sieglos - Eiserne grüßen von der Spitze

Von SID
VfB Stuttgart, Union Berlin
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Union Berlin hat mit mühsam erkämpften Sieg beim VfB Stuttgart die Tabellenführung ausgebaut. Für VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo wird die Luft immer dünner.

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Urs Fischer atmete tief durch und klatschte erleichtert mit seinen Spielern ab, die mitgereisten Fans sangen euphorisch: "Deutscher Meister wird nur der FCU". Nach einem harten Stück Arbeit hat Union Berlin die Tabellenführung in der Fußball-Bundesliga ausgebaut und die Krise des weiter sieglosen VfB Stuttgart verschärft.

Das Überraschungsteam von Trainer Fischer gewann zum Abschluss des neunten Spieltags mit 1:0 (0:0) bei den Schwaben und geht mit zwei Punkten Vorsprung auf Verfolger SC Freiburg ins Top-Duell mit Borussia Dortmund am nächsten Sonntag.

"Es war ein glücklicher Sieg für uns. Wir wollten aus einer guten Kompaktheit agieren und dann irgendwie das Tor machen. Das ist uns gelungen", sagte Unions Rani Khedira bei DAZN: "Wir haben kein schönes Spiel gesehen, man hat uns die Müdigkeit angemerkt."

Paul Jaeckel (76.) traf für die Gäste, die sich gegen den VfB aber durchaus schwer taten. Die Schwaben zeigten eine ansprechende Leistung und hielten über die gesamte Spielzeit dagegen. Dennoch verabschiedeten die frustrierten Fans ihre Mannschaft mit lauten Pfiffen. Mit nur fünf Punkten steht der VfB weiterhin auf dem vorletzten Tabellenplatz, für Trainer Pellegrino Matarazzo wird die Luft vor dem Kellerduell mit Liga-Schlusslicht VfL Bochum am kommenden Samstag immer dünner. Dort wird Stürmer Serhou Guirassy fehlen, der in der 83. Minute Gelb-Rot sah.

Stuttgart - Union: Mislintat kann Frust der Fans verstehen

"Wir haben gut begonnen, hatten die besseren Chancen und waren dominanter", sagte Stuttgarts Sportchef Sven Mislintat: "Leider haben wir dann den Gegentreffer nach einem Standard bekommen. Die Fans dürfen ihren Frust natürlich rauslassen."

Union war zu Beginn durchaus bemüht, Fischers Vorgabe mit hohem Pressing umzusetzen, überließ dann aber bereits früh in der Partie dem VfB den Ball. Auch den Schwaben gelang es kaum, sich gegen die defensivstarken Gäste namhafte Chancen aus dem Spiel zu erarbeiten. Stattdessen verließ man sich auf Standardsituation - und das machte sich beinahe bezahlt.

Erst scheiterte Dan-Axel Zagadou (14.) nach einer Freistoß-Flanke von Hiroki Ito am stark reagierenden Frederik Rönnow im Berliner Tor, knapp zehn Minuten später versuchte es Ito (25.) dann selbst aus der Distanz - wieder war Rönnow zur Stelle. Union konzentrierte sich in dieser Phase darauf, nach eigenem Ballgewinn schnell in die Spitze zu spielen, scheiterte jedoch immer wieder am guten Stuttgarter Stellungsspiel.

Stattdessen blieben die Schwaben am Drücker und kamen durch Guirassy (34.) auch zu ihrer ersten großen Chance aus dem Spiel heraus. Der Stürmer kam nach einer Hereingabe von Tiago Tomas mit dem Kopf an den Ball und verfehlte das gegnerische Tor nur um Zentimeter. Erst kurz vor der Pause verzeichnete dann auch Union durch Jaeckel (45.) seinen ersten gefährlichen Abschluss.

Nach der Pause intensivierten die Berliner ihre Offensivbemühungen, dem Spiel des VfB tat dies jedoch keinen Abbruch. Die Schwaben kamen unter der lauten Unterstützung der 43.250 Fans in der Stuttgarter Arena zu weiteren Chancen, verpassten es jedoch, sich für ihre kämpferische Leistung zu belohnen. Dann traf Jaeckel für Union.

VfB Stuttgart - Union Berlin: Die Stimmen

Pellegrino Matarazzo (Trainer VfB Stuttgart): "Wir haben ein sehr kampfbetontes Spiel gesehen. Ich glaube, dass wir genügend Chancen hatten, um in Führung zu gehen oder zumindest ein Tor zu schießen. Es war auch mein Gefühl, dass die erste Mannschaft, die ein Tor schießt, das Spiel auch gewinnen wird, leider war das Union. Was mir sehr gut gefallen hat war das Engagement der Jungs, da kann ich ihnen keinen Vorwurf machen. Nur wenn wir das Spiel gewinnen wollen, müssen wir auch ein Tor schießen."

Urs Fischer (Trainer Union Berlin): "Ich bin natürlich überglücklich. Ich glaube wir hatten in den ersten 20, 30 Minuten ein bisschen Probleme. Gerade im Spiel mit dem Ball waren wir zu hektisch und zu unpräzise, da haben wir Stuttgart immer wieder eingeladen, gefährlich zu werden. In der zweite Hälfte konnten wir uns auch im Spiel mit dem Ball steigern. Wir hatten dann auch das nötige Wettkampfglück, das brauchten wir heute. Ich glaube aber auch, dass wir dafür sehr viel aufgewendet haben."

VfB Stuttgart - Union Berlin: Die Daten zum Spiel

Stuttgart: Florian Müller - Mavropanos, Anton, Zagadou (67. Sosa), Ito (71. Stenzel) - Karazor (81. Pfeiffer) - Endo, Ahamada - Katompa Mvumpa (67. Führich), Tomas - Guirassy. - Trainer: Matarazzo

Union: Rönnow - Jaeckel, Knoche, Doekhi - Ryerson, Khedira (83. Seguin), Gießelmann - Schäfer (65. Thorsby), Haraguchi (84. Pantovic) - Becker (73. Leweling), Jordan (65. Behrens). - Trainer: Fischer

Schiedsrichter: Bastian Dankert (Rostock)

Tor: 0:1 Jaeckel (76.)

Zuschauer: 43.250

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