Hertha BSC - SC Freiburg 2:2: Nach Windhorst-Beben - Berlin verpasst Heimsieg

Von SID
Hertha BSC, SC Freiburg
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Unbeeindruckt vom großen Knall um Investor Lars Windhorst hat Hertha BSC einen Achtungserfolg gegen die Überflieger des SC Freiburg erzielt, den ersten Heimsieg in der Bundesliga aber verspielt.

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Nach dem fünften Spiel ohne Niederlage in Serie wurde es im Olympiastadion plötzlich ganz ruhig. Statt für Applaus nutzten die Fans von Hertha BSC zunächst den Moment zum stillen Protest. "Windhorst raus aus unserem Verein" stand auf einem Banner in der Ostkurve, die ihr Schweigen erst beim Erklingen der Stadionhymne "Nur nach Hause" brachen.

Dabei hatte die Hertha unbeeindruckt vom großen Knall um Investor Lars Windhorst gerade einen Achtungserfolg erzielt und gegen die Überflieger des SC Freiburg ein 2:2 (1:1) geholt. Die Causa Windhorst wollten die Spieler anschließend nicht kommentieren, sondern lieber übers Sportliche sprechen. "Natürlich sind wir stolz auf die Serie, aber wir hätten gewinnen können, wenn wir uns etwas cleverer angestellt hätten", sagte Berlins Marc Oliver Kempf daher bei DAZN.

Daniel-Kofi Kyereh (22.) und Kevin Schade(78.) trafen für Freiburg. Dodi Lukebakio (34., Handelfmeter) und Suat Serdar (61.) hatten das Spiel für Hertha zwischenzeitlich gedreht. Freiburg verpasste die Chance, sich in der Spitzengruppe weiter von den Top-Teams Bayern München und Borussia Dortmund abzusetzen.

"Wir müssen zufrieden sein. Wir hätten das zweite Tor nachlegen können, mit dem Elfmeterpfiff hat sich aber das Blatt gewendet. Aufgrund der ersten Halbzeit wäre vielleicht mehr drin gewesen", sagte Freiburgs Matthias Ginter: "Es war intensiv, wir haben unsere ganze Energie rausgehauen."

Hertha - Freiburg: Christoph Streich muss mit Corona passen

Die Freiburger wurden in Berlin von den Assistenz-Trainern Lars Voßler und Julian Schuster betreut. Nach Cheftrainer Christian Streich war auch dessen Vertreter Patrick Baier positiv auf das Coronavirus getestet worden.

Dort hatte Hertha unter der Woche die Schlagzeilen bestimmt - allerdings nicht aus sportlichen Gründen: Der angekündigte Ausstieg von Windhorst sorgte für reichlich Wirbel. Laut Trainer Sandro Schwarz hatte das Thema aber keinen Einfluss auf die tägliche Arbeit.

Auch die Spieler zeigten sich unbeeindruckt. Hertha startete gut in die Begegnung, setzte die Gäste weit in deren Hälfte unter Druck und störte den gegnerischen Spielaufbau. Nach Ballgewinnen agierten die Berliner aber meist zu hektisch.

Das Spiel blieb zerfahren. Fehlpässe und Nickligkeiten prägten das Geschehen. Dann aber setzte der SC ein erstes Highlight: Ritsu Doan umkurvte im Strafraum trickreich Hertha-Kapitän Marvin Plattenhardt. Sein Querpass fand den freistehenden Kyereh, der nur noch einschieben musste.

Die Führung gab den Breisgauern nur kurz Sicherheit - stattdessen ließen sie sich auskontern: Eine Hereingabe von Lukebakio sprang Christian Günter an die Hand. Den fälligen Strafstoß verwandelte der Belgier selbst. Bis zur Pause war Hertha dem zweiten Treffer näher.

Nach dem Seitenwechsel ging der Schwung auf beiden Seiten etwas verloren, bis es Serdar aus der Distanz versuchte - und Hertha in Führung brachte. Die Berliner blieben auch nach dem zweiten Tor offensiv ausgerichtet, Freiburg suchte in einer munteren Schlussphase den Ausgleich und wurde durch Schade belohnt.

Hertha BSC - SC Freiburg: Die Stimmen

Sandro Schwarz (Trainer Hertha BSC): "Wir sind sehr gut reingekommen, waren sehr griffig und hatten gute Umschaltmomente. Die zweite Halbzeit fand ich fußballerisch sehr gut. Es ist ärgerlich, dass wir nach so einer Leistung leider nicht die drei Punkte hier behalten haben."

Lars Voßler (Co-Trainer SC Freiburg): "Ich bin glücklich mit dem Punkt. Es fühlt sich gut an, denn es war ein kompliziertes Spiel. Ich finde es toll, dass die Mannschaft sich das 2:2 verdient hat."

Hertha BSC - SC Freiburg: Die Daten zum Spiel

Berlin: Christensen - Kenny, Rogel, Kempf, Plattenhardt - Sunjic - Tousart, Serdar (83. Kevin-Prince Boateng) - Lukebakio, Jovetic (78. Selke), Ejuke (58. Richter). - Trainer: Schwarz

Freiburg: Flekken - Sildillia, Ginter, Lienhart, Günter - Maximilian Eggestein (76. Keitel), Höfler - Doan (86. Höler), Kyereh (76. Jeong), Grifo (70. Schade) - Gregoritsch (70. Petersen). - Trainer: Voßler

Schiedsrichter: Robert Schröder (Hannover)

Tore: 0:1 Kyereh (22.), 1:1 Lukebakio (34., Handelfmeter nach Videobeweis), 2:1 Serdar (61.), 2:2 Schade (78.)

Zuschauer: 40.481

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