Eintracht Frankfurt - Bayer Leverkusen 5:1: Aufwärtstrend vorbei! Klatsche für Alonso-Elf gegen SGE

SID
Randal Kolo Muani (l.) feiert seinen Treffer zum 3:1 für Frankfurt gegen Leverkusen.
© getty

Auch Star-Trainer Xabi Alonso kann Bayer Leverkusen noch nicht aus dem Krisenmodus befreien. Im Duell der Champions-League-Teilnehmer verloren die Rheinländer bei Angstgegner Eintracht Frankfurt hochverdient mit 1:5 (0:1), vom Aufwärtstrend der Vorwoche war nichts zu spüren. Bei einer besseren Chancenverwertung der SGE hätte die Niederlage gar noch höher ausfallen können.

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Mit ausgebreiteten Armen lief Lukas Hradecky auf die Bayer-Fans zu, aber besänftigen konnte der Kapitän und Torwart der Leverkusener den Anhang nicht. Wut und Enttäuschung schlug den Spielern des Champions-League-Teilnehmers nach dem 1:5 (0:1) bei Eintracht Frankfurt entgegen.

Der neue Bayer-Coach Xabi Alonso war zu diesem Zeitpunkt längst in der Kabine verschwunden. Nach dem 0:3 in der Königsklasse gegen den FC Porto gab es für den ehemaligen spanischen Welt- und Europameister die erste heftige Bundesliga-Schlappe. Unterm Bayer-Kreuz herrscht Ernüchterung pur und Krisenstimmung, der Trainerwechsel von Gerardo Seoane zu Alonso hat sich noch nicht wirklich ausgewirkt.

Dagegen ließen sich die Asse des Europa-League-Siegers von den Anhängern nach der Gala-Vorstellung feiern. "Wir waren von Anfang da, haben die Kontrolle gehabt. Wenn man sieht, welche Chancen wir in der ersten Hälfte hatten, geht das Ergebnis auch in dieser Höhe in Ordnung", resümierte Sportvorstand Markus Krösche bei Sky.

Torwart Kevin Trapp ergänzte: "Eine unfassbar gute Leistung. Das 1:0 war der Türöffner, und die zweite Halbzeit ging dann so weiter." Die Mannschaft zeigte eine entsprechende Reaktion auf die Niederlage in Bochum und gegen Tottenham in der Champions League. "Wir haben sehr gute Charaktere, wir können auch auf Nackenschläge reagieren und dann so eine Leistung abrufen", meinte Trapp.

Frankfurts fünfter Heimsieg in Serie gegen Leverkusen

Doppelpacker Daichi Kamada (45.+5/72., jeweils Foulelfmeter), Randal Kolo Muani (58.), Jesper Lindström (65.) und der Ex-Leverkusener Lucas Alario (86.) schossen den fünften Heimsieg in Serie gegen die Werkself heraus.

Damit rückte das Team von Trainer Oliver Glasner an die Spitzengruppe der Bundesliga heran und belegt zwischenzeitlich Platz vier. Die erschreckend schwachen Leverkusener stecken dagegen weiter tief im Tabellenkeller fest, die Rheinländer rutschten auf Relegationsplatz 16 ab. Piero Hincapie (56.) gelang der zwischenzeitliche 1:1-Ausgleich. In der 71. Minute flog Hincapie wegen wiederholten Foulspiels per Gelb-Roter Karte allerdings vom Platz.

"Jedes Spiel einen Schritt nach vorne", hatte Alonso nach der Niederlage in der Champions League gegen den FC Porto als Motto ausgegeben. Es gehe nun darum, einen Teamspirit aufzubauen. "Wir müssen wie eine Mannschaft zusammenbleiben, auch in schwierigen Momenten", betonte der Spanier. Davon galt es in Frankfurt trotz des Fehlens von Eintracht-Abwehrchef Makoto Hasebe einige zu überstehen.

Leverkusener Offensivspiel ohne Tempo und Ideen

So setzte Mario Götze nach fünf Minuten einen ersten Warnschuss nur Zentimeter neben den Pfosten, dann blockte Hincapie den nach Götze-Traumpass schon allein aufs Tor zu eilenden Kolo Muani (9.) in höchster Not. Die Eintracht startete mit Kristijan Jakic als neuem zentralen Glied der Dreierkette deutlich energischer und kaufte Bayer in den Zweikämpfen den Schneid ab.

Immer wieder entstanden nach hohen Ballgewinnen gefährliche Abschlusschancen vor dem Tor von Lukas Hradecky. Jesper Lindström (13.) zielte freistehend zu zentral, Kolo Muani (28./42.) scheiterte allein vor dem Tor jeweils am Ex-Frankfurter Hradecky.

Leverkusen gelang trotz mehr Spielanteilen mit dem Ball quasi nichts, im Offensivspiel fehlten sowohl Tempo als auch Ideen. Der Lattenschuss von Jeremie Frimpong (33.) kam aus dem Nichts.

In der Nachspielzeit wurde es nach klarem Foul von Edmond Tapsoba an Lindström im Strafraum kurios. Hradecky parierte gegen Kolo Muani, verließ dabei aber zu früh die Linie. Die Wiederholung nutzte dann Kamada.

Alonso brachte zur Pause mit Nadiem Amiri und Kerem Demirbay ein neues zentrales Mittelfeld - doch das brachte nur kurzzeitig etwas Besserung.

Hincapie gelang per Flugkopfball nach einem Freistoß aus dem Halbfeld der Ausgleich, doch Kolo Muani antwortete prompt ebenfalls per Kopf. Bayer gab sich danach komplett auf, die SGE hatte nun leichtes Spiel.

Eintracht Frankfurt - Bayer Leverkusen: Die Stimmen zum Spiel

Oliver Glasner (Trainer Eintracht Frankfurt): "Ein hochverdienter Sieg. Sehr spielfreudig, immer wieder nach vorne gespielt, viele Kombinationen, sehr kompakt. Es war mental ein sehr schwieriges Spiel, weil wir erst vier, fünf riesige Chancen vergeben hatten. Nach dem 1:1 kann so ein Spiel dann schnell kippen. Wir haben mit Tiefgang und Tempo die Schnittstellen attackiert. Ich gehe hochzufrieden ins Bett."

Xabi Alonso (Trainer Bayer Leverkusen): "Wir sind von Beginn an in Probleme geraten, hatten nicht die nötige Intensität. Wir sind daran schuld, es gibt keine Entschuldigungen. Es gibt aus dem heutigen Spiel sehr viele Dinge zu lernen. Wir müssen daran glauben, dass wir besser werden können. Das Potenzial ist da."

Eintracht Frankfurt - Bayer Leverkusen: Die Daten zum Spiel

Frankfurt: Trapp - Tuta, Jakic, Ndicka - Dina Ebimbe (77. Alidou), Kamada (87. Wenig), Sow (76. Rode), Lenz - Lindström (77. Borre), Mario Götze - Kolo Muani (80. Alario). - Trainer: Glasner

Leverkusen: Hradecky - Tapsoba, Tah, Hincapie - Frimpong, Andrich, Aranguiz (46. Demirbay), Bakker (80. Sinkgraven) - Diaby (73. Kossounou), Schick (80. Hlozek), Paulinho (46. Amiri). - Trainer: Alonso

Schiedsrichter: Frank Willenborg (Osnabrück)

Tore: 1:0 Kamada (45.+5, Foulelfmeter), 1:1 Hincapie (56.), 2:1 Kolo Muani (58.), 3:1 Lindström (65.), 4:1 Kamada (72., Foulelfmeter nach Videobeweis), 5:1 Alario (86.)

Zuschauer: 49.700

Gelbe Karten: - Andrich (2), Tapsoba

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