VfL Wolfsburg - SC Freiburg 0:2: Weiter ungeschlagener Sportclub verschärft Wölfe-Krise

SID
VfL Wolfsburg, SC Freiburg
© Getty

Der SC Freiburg bleibt ungeschlagen und erobert zunächst Platz drei. Beim VfL Wolfsburg wird es nach der vierten Liga-Pleite in Folge ungemütlich.

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Die Fans des VfL Wolfsburg skandierten "Wir woll'n euch kämpfen sehen", vereinzelt war "van Bommel raus" zu hören, beim Schlusspfiff folgte ein Pfeifkonzert. Nach dem 0:2 (0:1) gegen den weiter ungeschlagenen SC Freiburg wird es beim Champions-League-Teilnehmer aus Niedersachsen zunehmend ungemütlich.

"Wir haben uns in diese Situation gebracht. Jetzt ist es schwer, da rauszukommen. Wir sind gefordert, eine Reaktion zu zeigen", sagte VfL-Sportdirektor Marcel Schäfer bei Sky. Tatsächlich war Wolfsburg vor sechs Wochen noch Tabellenführer - seitdem setzte es acht Pflichtspiele ohne Sieg und vier Liga-Niederlagen in Folge.

"Ich nehme alle Kritik an, weil wenn man die Spiele nicht gewinnt, kriegt man Kritik, egal auf welche Art und Weise", sagte van Bommel nach der Partie bei Sky. "Man weiß, dass da Druck kommt. Den legen wir uns auch selbst auf die Schultern. Und das kommt von außen nochmal, was völlig normal ist", führte der Trainer weiter aus.

Weiterhin bei null Pleiten steht überraschend der SC. "Das ist extrem geil. Mal schauen, wie lange es noch so geht", sagte Lucas Höler, der mit seinem Tor zum 0:2 in der 68. Minute "genau zur rechten Zeit" für die Vorentscheidung gesorgt hatte.

Philipp Lienhart brachte die Mannschaft von Christian Streich in der 27. Minute aus kurzer Distanz in Führung und stellte die Weichen auf Sieg - der mindestens bis Sonntag den Sprung auf Platz drei hinter Meister Bayern und Pokalsieger Dortmund bedeutet. "Wir arbeiten jeden Tag sehr hart. Wir haben die Punkte nicht gestohlen. Wir haben oft verdient gewonnen oder gepunktet", erklärte Lienhart das Erfolgsgeheimnis: "Wir spielen lange zusammen, verteidigen als Mannschaft."

Freiburg bleibt auch in Wolfsburg ungeschlagen

Die Anfangsphase gehörte klar den Freiburgern, das Führungstor war ein verdienter Lohn. Drei Tage nach der 1:3-Niederlage in der Champions League bei RB Salzburg wirkten die Norddeutschen verunsichert und verhalten zugleich.

Regungslos verfolgte zunächst VfL-Coach Mark van Bommel das Geschehen. Sein Gegenüber Streich hingegen war bester Laune und rief seinen Schützlingen mehrfach ein "Weiter so" zu. In der 32. Minute war erneut der Videoassistent gefordert, doch nach einer Attacke von VfL-Kapitän Koen Casteels gegen Lukas Kübler blieb es bei der Entscheidung gegen einen Strafstoß.

Einzig Lukas Nmecha sorgte hin und wieder für Gefahr vor dem Freiburger Tor. In der 36. Minute spielte der U21-Europameister seine Schnelligkeit aus und traf nach einem Solo die Querlatte. Dennoch verabschiedeten die vor 10.251 Zuschauer die Platzherren zur Halbzeit mit Pfiffen in die Kabine.

Nach Wiederbeginn sah sich van Bommel noch zehn Minuten die fast hilflos wirkenden Aktionen seiner Spieler an. Dann reagierte der Niederländer und wechselte mit Maximilian Philipp und Dodi Lukebakio zwei offensivere Akteure ein.

Aber mehr als eine wachsende Feldüberlegenheit ergab sich daraus zunächst nicht. Ein Tor von Nmecha (61.) wurde zurecht wegen Handspiels nicht anerkannt. Doch langsam schwanden beim SC die Kräfte, die lange Zeit zielstrebigen Aktionen wurden nun fahriger - bis Höler für die Entscheidung sorgte.

Wolfsburg - Freiburg: Die Aufstellungen

Wolfsburg: Casteels - Mbabu, Lacroix, Brooks (88. Bornauw), Paulo Otavio (56. Philipp) - Guilavogui (55. Lukebakio) - Vranckx, Arnold - Baku, Nmecha, Steffen (80. Nmecha). - Trainer: van Bommel

Freiburg: Flekken - Gulde (69. Schade), Lienhart, Schlotterbeck - Kübler (87. Haberer), Maximilian Eggestein, Höfler, Günter - Jeong (78. Demirovic), Höler (78. Petersen), Grifo (87. Sildillia). - Trainer: Streich