Union Berlin - Eintracht Frankfurt 2:0: FCU-Doppelschlag bezwingt die SGE

SID
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Die Europacup-Überflieger von Eintracht Frankfurt haben in der Bundesliga eine Bruchlandung hingelegt. Drei Tage nach dem sensationellen Coup in der Europa League beim FC Barcelona kassierten die Hessen durch das 0:2 (0:2) bei Union Berlin eine empfindliche Niederlage.

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Die Europacup-Überflieger von Eintracht Frankfurt sanken entkräftet auf den Rasen, die Spieler von Union Berlin halfen ihnen wieder auf die Beine. Die mitgereisten Fans feierten die Hessen trotz der Bruchlandung an der Alten Försterei drei Tage nach dem sensationellen Coup in der Europa League beim FC Barcelona.

"Die Müdigkeit war sehr präsent", sagte Trainer Oliver Glasner nach dem 0:2 (0:2) bei DAZN: "Die Jungs haben alles versucht. Aber wir waren heute nicht in der Lage, hier zu gewinnen. Deshalb war es eine verdiente Niederlage."

Zu keiner Zeit hatten die Frankfurter an den großartigen Auftritt im Camp Nou anknüpfen können, dennoch schallte ihnen aus der Gästekurve entgegen: "Europacup, Europacup in diesem Jahr!"

Taiwo Awoniyi (17.) und Grischa Prömel (20.) erzielten die Tore für die Eisernen, die mit dem dritten Sieg in Folge ihre Europapokal-Ambitionen unterstrichen. Außerdem feierte das Team von Trainer Urs Fischer eine gelungene Generalprobe für das Halbfinale im DFB-Pokal am Mittwoch (20.45 Uhr) bei RB Leipzig.

Die Eintracht hat dagegen praktisch kaum noch eine Chance, sich über die Bundesliga für einen internationalen Startplatz in der kommenden Saison zu qualifizieren. Dies ist jedoch noch mit dem Gewinn der Europa League möglich.

Union Berlin siegt dank Awoniyi und Prömel

Nach dem kräftezehrenden Viertelfinal-Rückspiel in Barcelona schickte Glasner gleich sechs neue Startelf-Spieler aufs Feld. Nationaltorhüter Kevin Trapp rotierte aber nicht aus Belastungsgründen aus dem Team, er fiel wegen einer Bänderdehnung im Handgelenk aus.

Für Trapp stand Jens Grahl zwischen den Pfosten, in seinem ersten Bundesligaeinsatz seit sechs Jahren bekam er gleich eine Menge zu tun. Nachdem Genki Haraguchi per Kopf nur den Pfosten getroffen hatte (12.), zielte Awoniyi fünf Minuten später bei einem Konter genauer. Davor hatte sich der bullige Nigerianer mit großem Körpereinsatz gegen Martin Hinteregger durchgesetzt.

Auch beim zweiten Tor durch Prömel waren die Hausherren gedanklich und körperlich schneller als die Frankfurter. Nur zwei Minuten später hatte Prömel die Riesenchance zum 3:0 auf dem Fuß, doch der Mittelfeldspieler vergab zehn Meter vor dem Tor freistehend.

Eintracht Frankfurt überfordert

Die Unioner, die nach dem deutlichen Derbysieg bei Hertha BSC (4:1) mit "Stadtmeister, Stadtmeister!"-Sprechchören von den Fans begrüßt worden waren, agierten zielstrebiger und aggressiver. Für die zeitweise komplett überforderten Frankfurter deutete sich früh eine Pleite ab, alleine Rani Khedira hätte in der ersten Halbzeit zwei weitere Tore erzielen müssen (27. und 38.).

Offensiv war Frankfurt auch nach dem Seitenwechsel harmlos, selbst der zuletzt überragende Filip Kostic war bei Julian Ryerson weitestgehend abgemeldet. Da Union einen Gang zurückschaltete, plätscherte die Partie in der zweiten Hälfte lange Zeit vor sich hin. Erster Aufreger war das starke Solo von Awoniyi, dessen Abschluss aber zu schwach war (63.).

Union Berlin - Eintracht Frankfurt: Die Daten des Spiels

Berlin: Rönnow - Jaeckel, Knoche, Baumgartl - Ryerson (84. Trimmel), Khedira, Gießelmann (84. Oczipka) - Haraguchi (67. Schäfer), Prömel - Becker (67. Voglsammer), Awoniyi (81. Michel).

Frankfurt: Grahl - Tuta, Hinteregger, Ndicka - Chandler (59. Knauff), Jakic (76. Hasebe), Hrustic (58. Kamada), Kostic (67. Lenz) - Lindström (46. Ache), Hauge - Paciencia.

Tore: 1:0 Awoniyi (17.), 2:0 Prömel (20.)

Gelbe Karten: Baumgartl (5) - Lenz (6)

Union Berlin - Eintracht Frankfurt: Die Stimmen

Urs Fischer (Trainer Union): "Das war eine tolle erste Hälfte von uns, die Mannschaft hat es da sehr gut gemacht. Sie hat den Gegner immer wieder gestresst. In der zweiten Hälfte waren wir zu passiv, da sind wir mehr dem Ball hinterhergelaufen, das kostet Kraft. Das war nicht so, wie wir es geplant haben, das werden wir auch ansprechen."

Oliver Glasner (Trainer Frankfurt): "Man hat es heute ganz klar gesehen, dass wir physisch und mental nicht in der Lage waren, unsere beste Leistung abzurufen. Das nehme ich zu 100 Prozent auf meine Kappe. Es ist mir nicht gelungen, nach den letzten Wochen und dem, was hier alles passiert ist, die Jungs so vorzubereiten, dass wir diesen Zustand heute erreichen. Die Spieler haben wieder alles versucht und alles gegeben nach dem Rückstand. In der zweiten Halbzeit sind wir immer wieder angerannt, aber uns ist es schwer gefallen, Räume zu finden und klare Torchancen herauszuspielen."