1. FC Köln - TSG Hoffenheim 0:1: Posch führt Kraichgauer auf Champions-League-Platz

Von SPOX/SID
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Nach einem weiteren Erfolg gegen den Lieblingsgegner kann die TSG Hoffenheim von der Champions League träumen.

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Matchwinner Stefan Posch nahm lächelnd die Glückwünsche seiner Teamkollegen entgegen, David Raum freute sich derweil über den "geilen, ekeligen Sieg". Die TSG Hoffenheim ist nach dem nächsten Dreier gegen den Lieblingsgegner weiter auf Champions-League-Kurs, durch das 1:0 (0:0) beim 1. FC Köln sprang die Mannschaft von Trainer Sebastian Hoeneß auf den vierten Tabellenplatz.

"Es war ein verdienter Sieg, wir hätten noch ein paar Tore mehr machen können", sagte Hoffenheims Raum bei DAZN. Mit seiner Flanke, die Posch per Kopf zum Sieg verwandelte (61.), hatte der Nationalspieler entscheidenden Anteil am achten Sieg der TSG nacheinander gegen Köln: "Wir mussten es uns erarbeiten, in Köln bekommt man nichts geschenkt. Wir sind froh, dass wir das Ding hier auswärts gezogen haben."

Für Köln war es dagegen ein Dämpfer im Rennen um die internationalen Plätze, der FC ist mit 36 Punkten Achter. "Wir müssen weiter dranbleiben, aber wir haben trotzdem ein gutes Spiel gemacht", sagte Torjäger Anthony Modeste: "Wir hatten die Chancen, es hat nicht geklappt. Es gibt so Tage, an denen der Ball einfach nicht reingehen will."

Kölns bislang letzter Erfolg in der Liga gegen Hoffenheim gelang im April 2015 - damals erzielte der heutige Kapitän Jonas Hector spät den Siegtreffer. Am Sonntag fehlte Hector dem FC, der frühere Nationalspieler hatte sich am Morgen wegen persönlicher Gründe abgemeldet. Ohne seinen "wichtigsten Spieler" (FC-Trainer Steffen Baumgart) hatte Köln vor 37.500 Zuschauern zunächst Probleme, sein druckvolles Spiel aufzuziehen.

Die ersten guten Möglichkeiten hatte Hoffenheim - doch Ihlas Bebou (20.) köpfte den Ball zunächst freistehend über das Tor, dann zögerte er frei vor Marvin Schwäbe zu lange (25.) und kam kurz darauf nicht am Kölner Torhüter vorbei (37.). Wenig später vergab Kölns Torjäger Anthony Modeste die große Chance zur Führung: Der Franzose verzog nach einer Hereingabe von Dejan Ljubicic (41.).

Hoffenheims Bebou scheitert am Pfosten - Posch trifft

In der zweiten Halbzeit waren 23 Sekunden gespielt, als Bebou den Ball aus fünf Metern an den Pfosten des Kölner Tors köpfte. Nicht nur in dieser Szene hatte die neuformierte Defensive des FC Probleme. Für Hector spielte Jannes Horn auf der linken Abwehrseite. Der zuletzt starke Abwehrchef Timo Hübers, der wegen einer Corona-Infektion ausfiel, wurde durch Jeff Chabot ersetzt.

Hoffenheim ließ eine aussichtsreiche Kontersituation ungenutzt (51.), dann musste plötzlich Kevin Akpoguma gegen Ljubicic (52.) in höchster Not klären. Das Spiel wurde zunehmend hektisch, beide Teams leisteten sich viele Ballverluste und Ungenauigkeiten. An Einsatz aber mangelte es nicht, den glücklosen Bebou ersetzte Hoeneß durch Georginio Rutter (56.). Modestes Treffer (59.) zählte wegen einer deutlichen Abseitsstellung nicht.

Kurz darauf schlug Posch zu, eine Flanke von Nationalspieler David Raum köpfte der Österreicher zur Führung ins Tor. Köln musste nun mehr riskieren, die nächste riesige Chance aber hatte Hoffenheim, Christoph Baumgartner (67.) schoss den Ball an den Pfosten. Weil die TSG weiterhin nachlässig mit ihren Möglichkeiten umging, blieb der FC im Spiel. Die Kölner Schlussoffensive mit großen Möglichkeiten durch Sebastian Andersson (90.) und Tim Lemperle (90.+1) wurde nicht belohnt.

1. FC Köln - TSG Hoffenheim: Die Stimmen

Steffen Baumgart (Trainer 1. FC Köln): "Ich habe eine sehr, sehr gute Kölner Mannschaft gesehen. Wir hätten unsere Möglichkeiten besser nutzen können. Meine Mannschaft hat ein sehr gutes Spiel gemacht gegen einen Kandidaten für die Champions League. Insgesamt war es nicht nur ein hochintensives, sondern auch ein hochklassiges Spiel. Ein Unentschieden wäre vielleicht gerecht gewesen."

Sebastian Hoeneß (Trainer TSG Hoffenheim): "Am Ende haben wir das Glück strapaziert. Wir hätten es einfach haben können, wenn wir das 2:0 machen. Die Chancenverwertung war das einzige, was wir ansprechen müssen. Wenn man die Möglichkeiten nicht macht gegen Köln, muss man auch das Quäntchen Glück haben, um das Spiel zu gewinnen. 65 Minuten lang haben wir dominiert, wir hätten nur die eine oder andere Möglichkeit zu Ende spielen müssen. Das war ein Big Point."

1. FC Köln - TSG Hoffenheim: Die Aufstellungen

Köln: Schwäbe - Schmitz, Kilian, Chabot (89. Duda), Jannes Horn (80. Schindler) - Skhiri, Salih Özcan - Ljubicic (72. Thielmann), Uth (89. Lemperle), Kainz (72. Andersson) - Modeste

Hoffenheim: Baumann - Posch, Grillitsch, Akpoguma (78. Vogt) - Kaderabek, Samassekou (90.+2 Adams), Stiller, Raum - Baumgartner - Bebou (56. Rutter), Kramaric (78. Dabbur)

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