VfL Wolfsburg - TSG Hoffenheim 1:2: Bruun Larsen leitet die Wende ein - Wölfe stecken weiter im Keller

SID
Dank Kramaric nimmt die TSG drei Punkte aus Wolfsburg mit.
© Getty

Die Aufholjagd des VfL Wolfsburg in der Bundesliga ist erst einmal gestoppt. Im dritten Spiel mit Max Kruse verloren die Wölfe gegen Europacup-Anwärter TSG Hoffenheim mit 1:2 (1:0) und kassierten nach zwei Siegen erstmals mit ihrem neuen Angreifer eine Pleite.

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Max Kruse nahm einen Schluck aus der Trinkflasche, schüttelte den Kopf und machte aus seiner Enttäuschung kein Geheimnis. "Insgesamt ärgert mich, dass wir verloren haben. Wir wollten den dritten Sieg einfahren und eine ruhige Woche haben", meinte der neue Führungsspieler des VfL Wolfsburg nach dem unnötigen 1:2 (1:0) gegen Champions-League-Aspirant TSG Hoffenheim.

Bis zur 73. Minute führten die Niedersachsen 1:0, doch statt des möglichen 2:0 fingen sich die Wölfe quasi im Gegenzug den Ausgleich. "Wir müssen über 90 Minuten gut aussehen, nicht nur 73 Minuten", wetterte der Ex-Union-Profi.

Sein Team sei in zwei entscheidenden Szenen nicht aufmerksam "und vorne nicht kaltschnäuzig genug gewesen. Die Chancenverwertung war heute nicht gut", so Kruse, der bislang so etwas wie der Erfolgsgarant der Wolfsburger in den letzten Spielen gewesen war. "Wir sind bitter bestraft worden", sagte VfL-Sportdirektor Marcel Schäfer.

Wolfsburg ging durch einen sehenswerten Schlenzer von Neuzugang Jonas Wind (36.) zwar in Führung. Doch der eingewechselte Jacob Bruun Larsen per Seitfallzieher (74.) und der von Corona genesene Andrej Kramaric (78.) drehten die Partie in der Schlussphase zugunsten der Hoffenheimer.

Freude bei TSG-Matchwinner Bruun Larsen

"Ich bin sehr froh, dass ich reinkommen und den Unterschied machen konnte", sagte der in der 70. Minute eingewechselte Bruun Larsen bei Sky. Dass Kramaric getroffen hat, freute ihn besonders: "Man hat nicht gesehen, dass er in Quarantäne war. Wir können uns auf ihn verlassen."

Die Kraichgauer landeten ihren zweiten Erfolg hintereinander, im Kampf um die Champions League zog das Team von Trainer Sebastian Hoeneß zumindest vorübergehend an RB Leipzig vorbei und ist derzeit Vierter.

Beide Mannschaften lieferten sich vor 7145 Zuschauern in Wolfsburg ein munteres Spiel, in dem die Gastgeber zunächst den Ton angaben. Mit dem Selbstvertrauen von zuletzt zwei Siegen legte die von Trainer Florian Kohfeldt im Vergleich zum Frankfurt-Spiel (2:0) unveränderte Wolfsburger Mannschaft mit viel Tempo los.

Wölfe verdient vorne, TSG lange harmlos

Zwar ernteten Kruse und Co. trotz großem Aufwand und viel Ballbesitz zunächst kaum Ertrag in Form von Torchancen, doch die Führung zehn Minuten vor der Pause fiel verdient.

Die Hoffenheimer, bei denen Topangreifer Andrej Kramaric nach seiner zweiten Corona-Infektion wieder mitspielen konnte, agierten dagegen überraschend passiv. Aus dem Spiel heraus ging im ersten Abschnitt kaum etwas nach vorne, sodass die größte Chance nach einer Standardsituation zustande kam.

Bruun Larsen kommt und trifft - Kramaric eiskalt

Nach einem Freistoß von der Mittellinie kam Ihlas Bebou plötzlich freistehend zum Abschluss. Seinen ersten Versuch rettete jedoch Maximilian Arnold kurz vor der Linie, dann schoss der TSG-Stürmer drüber (13.).

Im zweiten Abschnitt übernahmen dann die Gäste das Kommando. Wolfsburg ließ sich nun weit in die eigene Hälfte drängen - und wurde in der Schlussphase gleich doppelt bestraft.

Erst traf Bruun Larsen aus fünf Metern mit einem Seitfallzieher, dann drückte Kramaric eine Flanke Bruun Larsens aus kurzer Distanz über die Linie. Die größte VfL-Chance zum Ausgleich vereitelte Hoffenheims Keeper Oliver Baumann, als er einen Wind-Kopfball klasse parierte (81.).

Wolfsburg - Hoffenheim: Die Stimmen

Florian Kohfeldt (Trainer VfL Wolfsburg): "Aus unserer Sicht ist das eine äußerst unglückliche Niederlage, die sich ein Stück weit unverdient anfühlt. Wir haben über weite Strecken ein gutes Spiel gemacht, fünf Minuten haben wir dann weggeschenkt. Der Weg stimmt in allen Belangen, defensiv und offensiv. Aber wir müssen uns auch klar darüber sein, dass Fußballspiele in kleinen Momenten entschieden werden. Deswegen sitze ich hier auch sauer, weil wir uns nicht belohnt haben."

Sebastian Hoeneß (Trainer TSG Hoffenheim): "Ich war mit der ersten Halbzeit nicht zufrieden. Wir haben dann innerhalb kürzester Zeit das Spiel gedreht und dann leidenschaftlich verteidigt. Unterm Strich ist es sicher kein verdienter Sieg, ich nehme ihn trotzdem mit, weil wir das in den letzten Wochen auch häufig von den gegnerischen Trainern gehört haben. Der Sieg tut gut für die Moral. Ich bin richtig stolz auf die Mannschaft."

Wolfsburg - Hoffenheim: Die Aufstellungen

Wolfsburg: Casteels - Lacroix, Bornauw (83. Nmecha), Brooks - Baku, Arnold, Vranckx (65. Gerhardt), Roussillon (90.+1 Bialek) - Philipp (65. Lukebakio), Kruse - Wind. - Trainer: Kohfeldt

Hoffenheim: Baumann - Posch (70. Bruun Larsen), Vogt (43. Nordtveit), Benjamin Hübner, Raum - Samassekou (70. Rudy) - Baumgartner, Kramaric - Bebou, Rutter (86. Akpoguma), Dabbur (46. Kaderabek). - Trainer: Hoeneß