SC Freiburg - VfB Stuttgart 2:0: Stuttgarts Abstiegssorgen immer größer

Von SID
Der VfB Stuttgart war beim SC Freiburg zu Gast.
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Die Situation für den VfB Stuttgart im Abstiegskampf wird immer prekärer. Beim SC Freiburg gab es ein 0:2 (0:1). Ein zurückgenommener Elfmeter machte die Schwaben zornig.

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Sven Mislintat war stinksauer. "Wer es nicht gesehen hat, gehört hat es jeder im Stadion. Diesen Elfer zurückzunehmen, nachdem so entschieden wurde, ist unfassbar", wetterte der Sportdirektor des VfB Stuttgart nach dem 0:2 (0:1) beim SC Freiburg.

Für ihn war unverständlich, dass sich der Video-Assistent in Köln nach gut einer halben Stunde überhaupt eingeschaltet hatte: "Es ist ein klarer Kontakt, keine klare Fehlentscheidung."

Der VfB hat weiter eine Pechsträhne, denn als Schiedsrichter Tobias Stieler nach Videobeweis einen Foulelfmeter nach einem kniffligen Zweikampf zwischen Lukas Kübler und Alexis Tibidi zurücknahm, war das mehr als umstritten.

Nur Sekunden später fälschte zu allem Überfluss Hiroki Ito einen Schuss von Nicolas Höfler unhaltbar ins eigene Tor ab. "Wenn 1:0 in Führung gehen, wird es ein anderes Spiel", betonte Mislintat.

Freiburg siegt im Stile eines Spitzenteams ohne Glanz

Trainer Pellegrino Matarazzo klatschte mit versteinerter Miene ziemlich emotionslos jeden seiner Spieler ab. Auch ihm war der Frust über die Pleite anzusehen. Symptomatisch: Torjäger Sasa Kalajdzic schlich mit zerrissenem Trikot kopfschüttelnd in die Kabine.

Der VfB wartet seit fünf Spielen auf einen Sieg und dazu sogar 477 Minuten auf ein eigenes Tor. Das Eigentor von Ito (37.) und ein Treffer von Kevin Schade (71.) entschieden das Spiel.

"Wir haben Qualität in der Mannschaft. Es ist extrem schwierig, gegen uns Spiele zu gewinnen", meinte Höfler bei Sky. Vergessen ist der "schlechte Tag" (Schade) in Dortmund vor Wochenfrist.

Die Freiburger siegten im Stile eines Spitzenteams ohne Glanz, aber dafür mit enormer Reife und Abgebrühtheit. Die Südbadener bleiben durch den vierten Sieg in Serie gegen den schwäbischen Nachbarn auf Europapokalkurs.

Defensiv stand der SC mit der drittbesten Abwehr der Liga gewohnt stabil, bis auf zwei harmlose Distanzschüsse von Chris Führich (9.) und Kalajdzic (11.) trat der VfB in Halbzeit eins kaum in Erscheinung. Erst nach 25 Minuten zog der Favorit das Tempo an. Vincenzo Grifo (29.) ließ einen Hochkaräter liegen, Höfler (30.) und Maximilian Eggestein (32.) verzogen jeweils knapp.

Zur Pause muss der Schiedsrichter getauscht werden

Zur Pause musste dann der Referee getauscht werden, der vierte Offizielle Christian Dingert ersetzte den verletzten Stieler. Auf dem Platz änderte sich wenig an den Kräfteverhältnissen, das Spiel der Freiburger wirkte weiter deutlich strukturierter.

Die Stuttgarter intensivierten zwar ihre Offensivbemühungen, strahlten aber nur selten Gefahr aus. Die beste Chance hatte Kalajdzic (58.) per Kopf nach einer Ecke.

Der Rückstand des Tabellenvorletzten aufs rettende Ufer beträgt nun drei Punkte, der Druck auf Trainer Pellegrino Matarazzo wächst langsam.

Der VfB wartet seit fünf Spielen auf einen Sieg und dazu sogar 477 Minuten auf ein eigenes Tor. Ein Eigentor von Hiroki Ito (37.) und ein Treffer von Kevin Schade (71.) entschieden das Spiel.

Die Freiburger siegten im Stile eines Spitzenteams ohne Glanz, aber dafür mit enormer Reife und Abgebrühtheit. Die Südbadener bleiben durch den vierten Sieg in Serie gegen den schwäbischen Nachbarn auf Europapokalkurs.

Freiburg-Trainer Christian Streich hatte sein Team nach dem Kantersieg im Pokal vor dem kriselnden Lokalrivalen gewarnt. "Sie haben natürlich nicht das ganze große Selbstvertrauen. Aber in dem Moment, in dem wir zwei, drei Prozent nachlassen, werden sie aufdrehen", sagte der 56-Jährige: "Das müssen wir verhindern." Dies gelang vor 500 Zuschauern, darunter der ehemalige DFB-Präsident Fritz Keller, anfangs recht ordentlich.

SC Freiburg - VfB Stuttgart: Die Stimmen

Christian Streich (Trainer SC Freiburg): "Der Knackpunkt sind die zwei Situationen (zurückgenommener Elfmeter Stuttgart und Führungstreffer Freiburg innerhalb von einer Minute, d. Red). Zu dem Zeitpunkt hatten wir noch nicht immer Zugriff. In der zweiten Halbzeit haben wir ein Übergewicht gekriegt und uns Chancen herausgearbeitet. Dazu haben wir den VfB ganz gut von unserem eigenen Tor weggehalten, haben eigentlich nur einen Kopfball von Kalajdzic zugelassen."

Pellegrino Matarazzo (Trainer VfB Stuttgart): "Wir sind ordentlich reingekommen, es war ein Spiel auf Augenhöhe. Der Knackpunkt für uns war der nicht-gegebene Elfmeter und im Gegenzug das 0:1. Wir haben nach dem Rückstand kurz mal Power entwickelt, aber das ist leider schnell wieder abgeflaut. Dann kassieren wir noch ein unnötiges zweites Gegentor, dann ist das Spiel in der 70. Minute gegessen. Jetzt geht es eine Woche ins Trainingslager, was uns gut tun wird. Ich hoffe auf positivere nächste Spiele."

SC Freiburg - VfB Stuttgart: Die Aufstellungen

Freiburg: Flekken - Kübler (67. Gulde), Lienhart, Schlotterbeck, Günter - Maximilian Eggestein (86. Keitel), Höfler - Schade (74. Sallai), Grifo - Höler (86. Petersen), Demirovic (74. Jeong)

Stuttgart: Florian Müller - Mavropanos, Anton, Ito (85. Beyaz) - Führich, Endo, Mangala (72. Ahamada), Sosa - Coulibaly (72. Egloff), Tibidi (66. Katompa Mvumpa) - Kalajdzic

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