Hamann übte nach Dortmunds magerem Auftritt durchaus vernichtende Kritik und sagte: "Das war schwere Kost - wie schon die gesamte Saison. Das hat mit Fußball nichts zu tun." Für den ehemaligen Nationalspieler würde der BVB keinen "Fußball spielen", sondern "Fußball arbeiten".
BVB-Coach Rose reagierte darauf am Mikrofon von Reporter Patrick Wasserziehr. "Seit Anfang dieser Saison nagelt Didi Hamann gegen uns. Vielleicht lade ich ihn mal ins Stadion ein oder auch zu mir", sagte Rose.
Anschließend holte der Dortmunder Trainer zu einer Verteidigungsrede aus: "Wenn man unsere Saison bis hierher sieht und die Umstände, unter denen wir auch arbeiten, bei einem guten Kader, ohne Frage, aber wenn dir ständig die Hälfte fehlt, du schon mit ganz wenigen Spielern in die Saison gehst, Nationalspieler, Verletzte, dann ständig Jungs wegbrechen, du eigentlich nie mit der Mannschaft spielen kannst, mit der du spielen möchtest, dann kann man ein paar Sachen auch nachvollziehen."
Rose weiter: "Wir sind schwer enttäuscht über das Champions-League-Aus, aber wir haben 34 Punkte in der Bundesliga und haben auch schon ein paar ordentliche Spiele gemacht." Wasserziehr griff daraufhin ein und sagte, Hamann würde nicht nageln, er äußere lediglich seine Meinung. Rose konterte: "Ich habe eine andere Meinung als Didi Hamann. Und ich sage: Didi Hamann nagelt."
BVB-Trainer Marco Rose fetzt sich mit Didi Hamann
Anschließend ging Dortmunds Trainer auf Hamanns Kritik ein, die gezeigten Leistungen könnten nicht der Anspruch des BVB sein: "Wir sind die einzige Mannschaft, die hingeht und sagt: Wir wollen den Bayern die Position streitig machen - und dies vor der Saison, während der Saison, vor dem direkten Duell und das auch nach wie vor. Sollen sich doch alle freuen, dass es eine Mannschaft gibt, die das macht, die das probiert, trotz aller Widrigkeiten, die wir haben."
Dass die Darbietung gegen Tabellenschlusslicht Fürth nicht berauschend war, gab auch Rose zu: "Dass wir dem bis hierhin nicht immer gerecht werden können und in der Form von heute sicherlich keine Chance haben, die Bayern dort oben vom Thron zu stoßen, ist doch klar. Aber wir arbeiten dran, wollen es besser machen als heute. Sich aber jede Woche hinzustellen und gegen uns zu schießen, ist dann auch schwierig."
Wasserziehr entgegnete schließlich, er sehe es nicht so wie Rose, woraufhin dieser antwortete: "Ihr habt ja auch denselben Arbeitgeber, das ist ja logisch. Ein paar Leute aus Dortmund sehen das ähnlich wie ich."
Schließlich nahm Hamann aus dem Sky-Studio in Unterföhring noch einmal Bezug auf Roses Replik und sagte: "Die Einladung nehme ich sehr gerne an."
Hamann kontert: "Gruß nach Dortmund"
Dann machte er seine Position noch einmal klar: "Die Dortmunder hatten heute zwölf Torschüsse, die Fürther acht. Das ist eine Mannschaft, die 49 Gegentore kassiert und vier Punkte auf dem Konto hat. Wenn sie es nicht besser könnten, würde ich mich ja so nicht äußern."
Der Ex-Profi möchte die widrigen Personalprobleme des BVB nicht gelten lassen: "Ich denke, die Verletzungsprobleme, die gesperrten Spieler - die haben alle Mannschaften. Es darauf zu schieben, dass sie zu viele Verletzte haben und nie mit derselben Mannschaft spielen - diese Probleme haben durch den gedrängten Terminkalender die meisten Mannschaften europaweit. Sie haben in 22 Pflichtspielen sieben verloren, das ist ein Drittel der Spiele. Sie sind besser, als das, was sie über die gesamte Saison zeigen. Ja, sie haben viele enge Spiele gewonnen, was sie in der Vergangenheit nicht gemacht haben. Nur musst du irgendwann einmal anfangen, besser Fußball zu spielen. Denn du kannst nicht auf Dauer diese engen Spiele gewinnen."
Abschließend richtete Hamann aber versöhnliche Worte in Richtung Rose: "Gruß nach Dortmund, die Einladung nehme ich gerne an und komme ins Stadion oder auch zu ihm nach Hause, wenn er ein gutes Glas Wein hat."