Hertha BSC - VfL Wolfsburg 1:1: Berlin stoppt Niederlagenserie mit Remis gegen Wölfe

Von SID/SPOX
Torjäger Jhon Cordoba vergibt die große Chance zum 2:1 für die Hertha.
© imago images / jan huebner

Hertha BSC hat den freien Fall in der Bundesliga gestoppt. Die Mannschaft von Trainer Bruno Labbadia holte zu Hause in einem lange Zeit zähen Spiel gegen den VfL Wolfsburg ein 1:1 (1:1) und sicherte sich nach zuvor vier Niederlagen in Folge zumindest einen Zähler (die Highlights im Video).

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Labbadia klatschte mit seinen Spielern ab und war mit dem kleinen Schritt aus der Krise zumindest einigermaßen zufrieden. Den Jubiläumssieg schenkten die Spieler von Hertha BSC ihrem Trainer zwar nicht, aber immerhin endete am Sonntagabend die Niederlagenserie des mit so vielen Ambitionen gestarteten Hauptstadtklubs: ein Punkt statt der fünften Pleite in Serie. Dennoch: Die Situation bei den Berlinern bleibt angespannt.

In der Tabelle rangiert die Hertha mit vier Punkten auf Rang 14. Der vor allem in der Schlussphase durchaus mögliche 100. Bundesligasieg Labbadias als Trainer hätte in der Hauptstadt sicherlich für etwas mehr Ruhe gesorgt.

"Wir stecken in einem Weg. Da tut uns jeder Punkt, aber auch vor allem jeder Sieg gut. Ich bin total überzeugt, dass wenn wir den Weg so gehen, wir über kurz oder lang wieder Erfolg haben werden", sagte Labbadia bei Sky: "Dass es immer Dellen gibt, kenne ich. Die Mannschaft hat es gut gemacht. Das Einzige ist, dass wir uns nicht belohnt haben."

In die gleiche Kerbe schlug Hertha-Spieler Niklas stark: "Wir haben die Tore nicht gemacht. Wir hätten es verdient gehabt, mit einem Dreier nach Hause zu gehen. Wir sind eine neue Mannschaft, wir müssen uns auch erstmal finden."

Ob die Hertha dabei in den nächsten Wochen auf Lucas Tousart zurückgreifen kann, ist fraglich. Das Knie des Rekordneuzugangs bereitet dem Hauptstadtklub Sorgen. "Er hat einen Schlag aufs Knie bekommen. Es ist das Innenband, wir müssen sehen, ob es morgen wieder geht oder nicht. Er sagte, dass er es nach der Halbzeit noch einmal probieren will, aber das hat dann nicht mehr so gut geklappt, deswegen haben wir reagiert", sagte Labbadia.

Wolfsburg bleibt auch nach sechs Spielen ungeschlagen

Matheus Cunha (6.) hatte die Hausherren in der ausgeglichenen Partie in Führung gebracht, Ridle Baku (20.) traf für die Gäste. Die in der laufenden Saison noch unbesiegten Wolfsburger holten ihr fünftes Remis und rückten in der Liga mit acht Punkten auf Rang zehn vor.

"Ich denke, wir müssen mit dem Punkt zufrieden sein", sagte Wölfe-Trainer Oliver Glasner. "Ende der ersten Halbzeit und vor allem die ersten 20 Minuten der zweiten Halbzeit hatten wir große Probleme. Wir haben zu schnell die Bälle verloren."

Herthas Trainer Labbadia vertraute gegen seinen Ex-Klub, den er von 2018 bis 2019 betreute und vom Abstiegskampf in den Europapokal geführt hatte, exakt der Mannschaft, die in der Vorwoche bei RB Leipzig (1:2) startete. Und wieder gingen die Berliner früh in Führung. Cunha (6.) traf mit etwas Glück im Fallen von der Strafraumlinie flach ins lange Eck. Gegenspieler Xaver Schlager hatte dem Brasilianer zu viel Raum gelassen.

Doch die Wolfsburger zeigten sich nicht sonderlich geschockt, blieben gefährlich und drangen erstaunlich oft ohne große Gegenwehr in den Strafraum der Berliner ein. Wolfsburgs gebürtiger Berliner Maximilian Philipp legte zurück auf Ridle Baku, und der ehemalige Mainzer glich nach schöner Einzelleistung zum 1:1 aus.

Hertha vergibt beste Chancen - Guendouzi feiert Debüt

Nach dem Wechsel ging es weiter munter hin und her, beide Mannschaften lauerten auf die Führung. In der 53. Minute hatte Dodi Lukebakio die große Chance zur Führung, als er nach einem Flankenwechsel von Jhon Cordoba frei vor Wolfsburgs Keeper Koen Casteels auftauchte. Doch der Schlussmann war mit einem tollen Reflex zur Stelle.

Kurz danach ermöglichte Labbadia Neuzugang Matteo Guendouzi das mit großer Spannung erwartete Liga-Debüt. Der Leihspieler des FC Arsenal mit der wilden Haarmähne, der sich zuletzt wegen einer Corona-Infektion elf Tage in Quarantäne befand, kam für seinen französischen Landsmann Lucas Tousart und sollte im zentralen Mittelfeld für Ordnung sorgen.

Hertha blieb optisch die etwas stärkere Mannschaft, richtig gefährlich wurden die Berliner allerdings zu selten. Nach Vorarbeit von Cunha stand auch Cordoba (73.) frei vor dem Wolfsburger Tor, doch erneut war der starke Casteels zur Stelle.

Hertha BSC - VfL Wolfsburg: Die Aufstellungen

  • Hertha BSC: Schowlow - Pekarik, Boyata, Alderete, Mittelstädt (74. Plattenhardt) - Stark, Tousart (57. Guendouzi) - Lukabakio (74. Dilrosun), Darida, Cunha - Cordoba (82. Piatek)
  • VfL Wolfsburg: Casteels - Baku, Lacroix, Brooks, Roussilon (84. Klaus) - Gerhardt, Schlager - Steffen, Philipp (65. Mehmedi), Brekalo (65. Joao Victor) - Weghorst (90.+3 Bialek)

Bundesliga: Die Tabelle

PlatzTeamSp.ToreDiffPkt.
1.Bayern München624:91515
2.Borussia Dortmund613:21115
3.RB Leipzig612:4813
4.Bayer Leverkusen610:5512
5.Borussia M'gladbach69:8111
6.FC Augsburg69:7210
7.VfB Stuttgart611:749
8.Werder Bremen68:809
9.Eintracht Frankfurt68:10-29
10.Wolfsburg65:418
11.TSG Hoffenheim59:727
12.1. FC Union Berlin58:626
13.SC Freiburg68:13-56
14.Hertha BSC610:13-34
15.Arminia Bielefeld64:10-64
16.1. FC Köln66:11-52
17.Schalke 0463:20-172
18.1. FSV Mainz 0565:18-130