1. FC Köln - FC Schalke 04 1:0: VAR-Drama und Siegtor in der Schlussphase! Effzeh rettet sich in Relegation

SID
koeln-jubel-randale-1200
© getty

Viele Chancen und ein ganz später Treffer: Der 1. FC Köln rettet sich mit einem Sieg gegen Schalke 04 in die Relegation - und darf weiter auf den Klassenerhalt hoffen. Ausschreitungen rund ums Stadion, wobei es zu Übergriffen gegen Polizisten kam, überschatteten die sportlichen Nachrichten.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Der Retter hatte viel zu tun in den letzten Minuten. Zunächst erlöste Sebastiaan Bornauw den 1. FC Köln mit seinem späten Treffer (86.) gegen Absteiger Schalke 04, mit einer wilden Grätschte sicherte er wenig später den nötigen 1:0 (0:0)-Sieg ab - und wurde nach Schlusspfiff von seinen Teamkollegen dann als Held von Müngersdorf gefeiert. Durch den Erfolg am letzten Spieltag hat der FC den Abstieg vorerst verhindert und doch noch den Relegationsplatz ergattert.

"Ich glaube, das war das wichtigste Tor meiner Karriere, das war heute einfach anders", sagte der treffsichere Verteidiger aus Belgien bei Sky: "Aber als wir die Tausenden Fans vor dem Stadion gesehen haben, mussten wir einfach in dieses Spiel gehen und es gewinnen."

Der FC sprang vom vorletzten auf den 16. Platz, weil Werder Bremen ausgerechnet beim großen Kölner Rivalen Borussia Mönchengladbach mit 2:4 (0:1) verlor. "Das war eine echte Achterbahnfahrt der Gefühle", sagte Kölns Torwart Timo Horn: "Wir hatten unheimlich viele Chancen, sind unheimlich viel Risiko gegangen."

Horn über Zweitliga-Finale: "Wir schauen uns das an"

Friedhelm Funkel, der Mitte April als Nachfolger von Trainer Markus Gisdol geholt worden war, kann seine Rettermission damit in der Relegation womöglich noch erfolgreich abschließen. Dort geht es am Mittwoch (18.30 Uhr) und Samstag (18.00 Uhr) gegen den Dritten der 2. Bundesliga - Sonntag entscheidet sich, wer das sein wird: Der VfL Bochum, Holstein Kiel oder die SpVgg Greuther Fürth. "Wir schauen uns das an", sagte Horn, "es gilt jetzt, sich schnell zu erholen, in den 180 Minuten alles rauszuhauen und den FC in der Liga zu halten."

Ein Abstieg, es wäre der siebte, hätte angesichts finanzieller Engpässe weitreichende Folgen. Zahlreiche Spieler, darunter Leistungsträger wie Bornauw oder Ellyes Skhiri, würden den Klub wohl verlassen. So aber herrscht die Hoffnung, die Klasse im Nachsitzen zu halten - und in der kommenden Saison unter dem neuen Trainer Steffen Baumgart gefestigter und besser aufzutreten.

1. FC Köln: Ausschreitungen vor dem Stadion

Mehrere Hundert Fans hatten den FC mit lautem Gesang und Pyrotechnik am Stadion begrüßt, vor dem Spiel blieb es friedlich, in der emotionalen Schlussphase schlug die Stimmung teilweise aber um. Eine Gruppe Fans stand eng beisammen und zündete Pyrotechnik, das bestätigte ein Sprecher der Kölner Polizei dem SID. Die Einsatzkräfte entschieden sich daraufhin, die Gruppe vom Stadion wegzudrängen. In diesem Moment seien "aus der Gruppe heraus Flaschen" auf die Polizisten geworfen worden.

Im Stadion hatte der FC von Beginn an die Kontrolle übernommen, Schalkes Verteidigung mit Shkodran Mustafi und Salif Sane stand allerdings zunächst sicher. Mitte des ersten Durchgangs erhöhte Köln den Druck, Benno Schmitz (23.) scheiterte an S04-Keeper Ralf Fährmann. Die Nachschüsse blieben in der Schalker Abwehr hängen.

1. FC Köln: Treffer von Andersson wird aberkannt

Auch nach der Pause startete Köln wieder mit Schwung - und wäre fast in Führung gegangen. Kapitän Jonas Hector scheiterte am aufmerksamen Fährmann (48.). Nur wenig später brachten auch Marius Wolf (52.) und wieder Hector (72.) den Ball nicht am Schalker Torhüter vorbei.

Ein Treffer von Sebastian Andersson (70.) schien bereits die Erlösung zu bringen, wegen eines vermeintlichen Foulspiels wurde er nach Videobeweis jedoch aberkannt - begleitet von lautstarken Protesten der Kölner. Der FC steckte aber weiterhin nicht auf und warf alles nach vorne. Bornauw traf dann nach einer Flanke des eingewechselten Jan Thielmann per Kopf.

1. FC Köln - FC Schalke 04: Die Aufstellungen

Köln: Timo Horn - Schmitz (79. Drexler), Bornauw, Czichos, Katterbach - Salih Özcan (79. Meyer), Hector - Wolf (88. Jannes Horn), Duda, Kainz (58. Thielmann) - Andersson (88. Höger). - Trainer: Funkel

Schalke: Fährmann - Becker, Salif Sane, Mustafi - Aydin, Flick, Oczipka - Idrizi (87. Skrzybski), Harit - Hoppe (89. Pavlidis), Paciencia (72. Raman). - Trainer: Grammozis