Bayer 04 Leverkusen - VfB Stuttgart 5:2: Starke Werkself untermauert CL-Ambitionen

SID
Kerem Demirbay erzielte in der ersten Hälfte einen Doppelpack für die Werkself.
© Getty

Bayer Leverkusen strafte nach dem Pokal-K.o. bei Rot-Weiss Essen viele Kritiker Lügen und feierte einen überzeugenden Heimsieg gegen den VfB Stuttgart.

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Für Jonathan Tah war der Erfolg die richtige Antwort, die die Profis von Bayer Leverkusen nach dem Pokal-Aus in Essen geben konnten. "Uns wurde abgesprochen, eine Mannschaft zu sein. Das haben wir aber heute gezeigt, und das hat uns zum Sieg geführt", kommentierte der Nationalspieler bei Sky den 5:2 (2:0)-Erfolg gegen den VfB Stuttgart, der bislang auswärts so stark aufgetrumpft hatte.

Vier Tage nach dem peinlichen Pokal-Aus bei Regionalligist Rot-Weiss Essen im Achtelfinale präsentierte sich die Mannschaft von Trainer Peter Bosz gegen den enttäuschenden Aufsteiger stark verbessert.

Angeführt von Doppelpacker Kerem Demirbay hat der zuletzt kriselnde Werksklub ein Lebenszeichen im Kampf um die Champions-League-Ränge gesendet. "Wir schauen jetzt von Spiel zu Spiel und haben gezeigt, dass wir Tore schießen können. Wir sind für die harte Arbeit belohnt worden", meinte der überragende Demirbay.

Durch den erst zweiten Ligasieg der Leverkusener im neuen Jahr und dem ersten in der Rückrunde, den Demirbay mit seinen Saisontreffern zwei und drei (18./31.) einleitete, verbesserte sich Leverkusen mindestens für eine Nacht auf Platz vier.

Leverkusen - Stuttgart: Doppelpack von Demirbay

Stuttgart, für das der eingewechselte Sasa Kalajdzic ebenfalls doppelt traf (50./77.), bleibt nach der dritten Auswärtsniederlage in Folge Zehnter. Leon Bailey (56.), Jungstar Florian Wirtz (68.) und der englische Neuzugang Demarai Gray (84.), der in der 74. Minute eingewechselt wurde, erhöhten für die Werkself.

Hoch schlugen die Emotionen bei den Schwaben nach dem 3:1, denn die Stuttgart forderten in der Szene zuvor Handelfmeter, nachdem Timothy Fosu-Mensah der Ball im Strafraum an den Arm geschossen wurde. Schiedsrichter Sven Jablonski (Bremen) und der Kölner VAR sichteten aber nur noch einmal eine mögliche Abseitsposition vor dem Treffer.

"Das war ein klarer Handelfmeter, eine klare Fehlentscheidung", wetterte Stuttgarts Sportdirektor Sven Mislintat bei Sky. Auch VfB-Keeper Gregor Kobel legte sich fest: "Ein klarer Elfmeter für uns. Es wäre die Möglichkeit gewesen, nach der schwachen ersten Hälfte noch irgendwas zu holen." Die Vorstellung in der ersten Hälfte beschönigte auch Mislintat nicht: "Wir haben Lehrgeld gezahlt, haben aber die richtige Antwort in der zweiten Halbzeit gegeben."

Leverkusen startete mit viel Wut im Bauch und wurde direkt gefährlich. Baileys Abnahme aus kurzer Distanz lenkte Kobel mit den Fingerspitzen an die Latte (2.). Leverkusen war tonangebend und ging verdient durch Demirbay in Führung, der nach einer Parade von Kobel gegen Diaby mit einem eingesprungenen Außenristschuss einnetzte.

Leverkusen drückte auf das 2:0 und fand immer wieder Lücken in der schlecht sortierten VfB-Defensive. Dann schlug Demirbay zum zweiten Mal zu. Nach weiteren guten Chancen, unter anderem durch Patrik Schick und Bailey, konnte sich der VfB glücklich schätzen, nur mit einem Zwei-Tore-Rückstand in die Halbzeit zu gehen.

Die nächste Bayer-Chance vergab Tah (49.) direkt nach der Pause, als er an den Außenpfosten köpfte, sodass Kalajdzic im Gegenzug mit einem Heber über Lukas Hradecky den Gästen aus dem Nichts wieder Leben einhauchte. Aber Bayer ließ sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Diaby krönte seine herausragende Leistung durch seine dritte Vorlage beim Kopfballtor von Wirtz.

Leverkusen - Stuttgart: Die Stimmen

Peter Bosz (Trainer Bayer Leverkusen): "Ich bin zufrieden. Wir mussten gewinnen, das haben wir gemacht. Wir haben vor allem in der ersten Halbzeit gut gespielt. Wir waren sehr aggressiv und haben endlich wieder Tore gemacht. Am Ende haben wir fünf Tore gemacht. Wenn man 5:2 gewinnt, muss man absolut zufrieden sein."

Pellegrino Matarazzo (Trainer VfB Stuttgart): "Verdienter Sieg für Leverkusen, vor allem aufgrund der ersten Halbzeit. Da war ich sehr unzufrieden mit unserer Leistung. Wir waren zu weit weg vom Gegenspieler. Die Kette sah ein Stückweit dilettantisch aus. In der zweiten Halbzeit haben wir ein anderes Gesicht gezeigt. Trotz des 1:3 haben wir nicht aufgegeben und weiter bis zum Schluss gekämpft. Es hat leider nicht gereicht. Das müssen wir abhaken und weitermachen."

Bayer 04 Leverkusen - VfB Stuttgart: Die Aufstellungen

Leverkusen: Hradecky - Fosu-Mensah (62. Dragovic), Tah, Tapsoba, Sinkgraven - Aranguiz (87. Sven Bender) - Wirtz, Demirbay - Diaby (74. Gray), Schick, Bailey (74. Frimpong). - Trainer: Bosz

Stuttgart: Kobel - Mavropanos, Anton, Kempf (46. Ahamada) - Mangala, Endo - Massimo (46. Thommy), Wamangituka - Klimowicz (62. Klement), Förster (80. Coulibaly) - Gonzalez (22. Kalajdzic). - Trainer: Matarazzo

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