1. FC Union Berlin - VfL Wolfsburg 2:2: Wölfe punkten in Unterzahl - kein Sieger im Verfolgerduell

SID
Taiwo Awoniyi (l.) im Zweikampf mit Marin Pongracic.
© Getty

Union Berlin etabliert sich weiter in der Spitzengruppe der Bundesliga. Gegen den VfL Wolfsburg war sogar ein Sieg möglich.

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Das Überraschungsteam von Union Berlin hatte den nächsten Favoriten am Rand einer Niederlage, doch auch der in Überzahl verspielte Dreier gegen den VfL Wolfsburg brachte bei den Köpenickern niemanden so wirklich aus der Ruhe. Das Team von Urs Fischer setzte beim 2:2 (1:1) gegen die Niedersachsen seinen starken Lauf in der Bundesliga fort - und ein weiterer Sieg war sogar im Bereich des Möglichen.

"Ein bisschen Enttäuschung ist da. Nach einer Roten Karte und einer Führung stellt man sich das anders vor. Aber das passiert im Fußball so. Wir freuen uns, dass wir ein bisschen oben dabei bleiben", sagte Unions Mittelfeldspieler Robert Andrich bei DFL international.

Und der ehemalige Wolfsburger Robin Knoche ergänzte bei Sky: "Wir lassen das Unentschieden sacken. Wir machen uns nicht verrückt."

Denn die nun in der Liga seit fünf Spielen ungeschlagenen Berliner bleiben im oberen Tabellendrittel etabliert und liegen weiter vor den punktgleichen Wolfsburgern. Renato Steffen (10.) und Wout Weghorst (65., Handelfmeter nach Videobeweis) trafen für Wolfsburg, das nach einer Roten Karte für Maximilian Arnold (Notbremse, 50.) fast eine Halbzeit in Unterzahl spielte. Sheraldo Becker (29.) und Andrich (52.) waren für Berlin erfolgreich.

Union - Wolfsburg: Wölfe erzielen Ausgleich in Unterzahl

In einer offensiv geführten Begegnung hätte Union früh in Führung gehen müssen. Becker umkurvte nach einem Konter VfL-Torhüter Koen Casteels, schob den Ball dann aber aus rund 16 Metern am leeren Tor vorbei (2.). Diese Nachlässigkeit sollte sich rächen.

Wolfsburg ließ sich von der Schrecksekunde nicht aus dem Konzept bringen und übernahm die Spielkontrolle. Dabei nutzten die Gäste die Anfälligkeit der Berliner auf den Außen, vor allem über die linke Seite kreierte der VfL Chancen. Torjäger Wout Weghorst scheiterte nach einer Hereingabe zunächst an Unions Schlussmann Andreas Luthe (9.). Die anschließende Ecke köpfte der nur 1,70 m große Steffen unbedrängt zur Führung ins Tor.

Auch in der Folge suchte Wolfsburg den Weg nach vorne, Union hatte Mühe, den Spielaufbau der Wölfe zu unterbinden. Fischer stauchte sein Team an der Seitenlinie lautstark zusammen.

Union reagierte und legte die Zurückhaltung ab. Die Berliner wurden präsenter in den Zweikämpfen, offensiv ragte Becker heraus, der den anfänglichen Fauxpas mit starken Läufen auf dem Flügel und dem Ausgleich wettmachte. Es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe, in dem beide Mannschaften vor der Pause hätten erhöhen können.

Auch nach dem Seitenwechsel blieb die Begegnung turbulent. Nach Arnolds Notbremse entschied Schiedsrichter Patrick Ittrich (Hamburg) zunächst auf Elfmeter, verlegte das Foul nach einem Hinweis des Video-Referees aber außerhalb des Strafraums. Für Andrich war das kein Problem - der Mittelfeldspieler traf sehenswert per Freistoß.

Es blieb nicht der einzige Einsatz von Video-Assistent Tobias Welz: Ein Handspiel von Unions Marcus Ingvartsen wurde erst nach Überprüfung der Bilder belegt, Weghorst verwandelte den fälligen Elfmeter.

Union Berlin - VfL Wolfsburg: Die Stimmen zum Spiel

Urs Fischer (Trainer Union Berlin): "Am Schluss ist dieses Unentschieden ein korrektes Resultat. Ich freue mich über den Punkt, wieder einer mehr auf dem Konto. Wir dürfen zufrieden sein, auch wenn vielleicht mehr möglich gewesen wäre."

Oliver Glasner (Trainer VfL Wolfsburg): "Großes Kompliment an meine Spieler für die Moral, die sie gezeigt haben. Dass wir nochmal zurückgekommen sind, zeigt, dass wir gefestigt sind. Über 90 Minuten geht der Punkt in Ordnung."

Union Berlin - VfL Wolfsburg: Die Aufstellungen

Union: Luthe - Friedrich, Knoche, Florian Hübner - Trimmel, Andrich, Lenz - Griesbeck (86. Ryerson), Ingvartsen (86. Gogia) - Becker (77. Bülter), Awoniyi (77. Teuchert). - Trainer: Fischer

Wolfsburg: Casteels - Baku (90.+4 William), Brooks, Pongracic (46. Guilavogui), Paulo Otavio - Schlager, Arnold - Brekalo (66. Mbabu), Gerhardt, Steffen - Weghorst. - Trainer: Glasner

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