Sport-Club Freiburg - Hertha BSC 4:1: Dritter Sieg in Folge - Der "kleine" SC schlägt auch den "Big City Club"

SID
Der SC Freiburg hat gegen Hertha BSC gewonnen.
© Getty

Der "Big City Club" steckt in der Krise: Hertha BSC findet bislang nicht in die Spur und ist in der Bundesliga zum Weihnachtsfest nur 14. der Tabelle. Nach dem 1:4 (0:1) beim SC Freiburg beträgt der Vorsprung auf den Relegationsplatz nur drei Punkte (die Highlights im Video).

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"Wie die Mannschaft in der ersten Halbzeit aufgetreten ist, war toll. Sie war kompakt und hat die Zweikämpfe gewonnen. Wir mussten eigentlich das zweite Tor machen. Nach der Pause wurde es schwierig", sagte Freiburgs Coach Christian Streich.

Sein Gegenüber Bruno Labbadia steckte nach der Partie die Hände in die Manteltaschen und blickte ratlos im Stadion umher. Mit viel Geld und großen Transfers wollte der Trainer den ambitionierten "Big City Club" Hertha BSC Richtung Europapokal führen. Der Druck auf Labbadia wird steigen.

"In der ersten Hälfte haben wir gezeigt, wie man es nicht machen soll. Das haben wir sehr gut gemacht", sagte der enttäuschte Coach voller Ironie nach dem Abpfiff: "In der ersten Hälfte haben wir alles gezeigt, was mir nicht gefällt." Auch den bereits zur Pause ausgewechselten Torjäger Cunha zählte der Coach an: "Er zieht sich selbst runter, bringt seine Leistung nicht, zieht die Mannschaft runter. Wir hätten ihn schon gegen Mainz runternehmen können. Heute haben wir uns dafür entschieden, nachdem er in der ersten Halbzeit für mich unterirdisch war."

"Wir haben überhaupt nicht das gebracht, was wir uns vorgenommen hatten", sagte auch Linksverteidiger Maximilian Mittelstädt bei Sky frustriert. "Besonders in der ersten Halbzeit ist uns wenig gelungen, Freiburg war viel aggressiver."

Drei Freiburger Tore nach der Pause

Die formstarken Breisgauer gehen nach dem dritten Sieg in Serie mit Selbstvertrauen in das Pokalderby beim VfB Stuttgart am Mittwoch. Vincenzo Grifo (7.), Ermedin Demirovic (59.), Manuel Gulde (67.) und Nils Petersen (90.+4, Foulelfmeter) trafen für die Freiburger, die mit 17 Punkten auf den zehnten Tabellenplatz kletterten. Dodi Lukebakio (52.) erzielte das Hertha-Tor.

Beim Geisterspiel in Freiburg war der Sport-Club von Beginn an voll da. Die Gastgeber setzten die Berliner um den früheren SC-Torwart Alexander Schwolow mächtig unter Druck. Die frühe Führung durch den italienischen Nationalspieler Grifo kam nicht von ungefähr. Es war Grifos sechstes Saisontor. Die zuletzt starke Abwehr der Hauptstädter machte dabei keine gute Figur.

SC Freiburg: Dritter Sieg in Folge

Auch nach dem Treffer blieben die Freiburger am Drücker. Roland Sallai hätte den Vorsprung für die Mannschaft von Trainer Christian Streich ausbauen können (13.), die Berliner kamen nicht ins Spiel. Mit dem knappen Rückstand nach einer Viertelstunde waren die Gäste noch gut bedient.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs reagierte Labbadia. Er ließ Angreifer Matheus Cunha, den er in der ersten Hälfte mehrfach lautstark kritisiert hatte, in der Kabine. Für den Brasilianer kam der Niederländer Javairo Dilrosun.

Die Gäste präsentierten sich stark verbessert. Zunächst traf Niklas Stark per Kopf die Latte (51.), Sekunden später sorgte Lukebakio nach Vorarbeit von Dilrosun für den Ausgleich. In der 56. Minute traf Dilrosun den Außenpfosten. Noch größer war die Chance von Krzysztof Piatek 60 Sekunden später. "Wir hätten das Spiel drehen müssen", sagte Mittelstädt.

Die erneute SC-Führung mitten in der Berliner Druckphase kam überraschend. Zum "Dank" für sein erstes Bundesligator wurde der Bosnier Demirovic direkt ausgewechselt. Im Anschluss waren die Freiburger dem dritten Tor nahe, Gulde traf per Kopf nach einer Ecke von Grifo dann auch tatsächlich. Danach verhinderte Schwolow mehrfach den vierten SC-Treffer. Den besorgte dann der Edeljoker Petersen.

SC Freiburg - Hertha BSC: Die Aufstellungen

Freiburg: Florian Müller - Lienhart, Schlotterbeck, Gulde - Schmid, Santamaria (90.+1 Abrashi), Höfler, Günter - Sallai (60. Jeong), Demirovic (60. Höler), Grifo (80. Petersen). - Trainer: Streich

Berlin: Schwolow - Pekarik (74. Zeefuik), Boyata (74. Ngankam), Torunarigha, Mittelstädt - Stark - Darida, Guendouzi - Lukebakio, Piatek (86. Redan), Cunha (46. Dilrosun). - Trainer: Labbadia

 

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