Felix Magath: "Als ich bei Bayern entlassen wurde, war ich überhaupt nicht traurig"

Von SPOX
Felix Magath war von Sommer 2004 bis Januar 2007 Trainer des FC Bayern München. Dort gewann er zweimal das nationale Double.
© OLIVER LANG/DDP/AFP via Getty Images

Felix Magath hat in einem Interview mit der österreichischen Zeitung Der Standard über sein Engagement als Leiter der Sportabteilung von Flyeralarm Global Soccer gesprochen. Dort ist er verantwortlich für die Vereine FC Admira Wacker und den Zweitligisten Würzburger Kickers. Außerdem äußerte er sich zu seinem "Quälix"-Image.

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Angesprochen darauf, weshalb der langjährige Bundesligatrainer diese neue Aufgabe angenommen hat, sagte Magath: "Wird man älter, will man Spieler und Mannschaften entwickeln. Als ich 2007 bei den Bayern als Trainer entlassen wurde, war ich überhaupt nicht traurig. Spieler auf diesem Topniveau brauchen den Trainer nicht, ihre Entwicklung ist praktisch abgeschlossen. Sie benötigen eher einen Animateur."

Magath trainierte die Bayern von 2004 bis Anfang 2007 und gewann dort zweimal das nationale Double aus Meisterschaft und Pokal.

Er ist der Meinung, "dass sich die meisten Menschen selbst begrenzen, sich nichts zutrauen". Angesichts der sportlich schwachen Bilanz von Admira in Österreich und den Kickers in Deutschland sagte Magath: "Global Soccer war vor Corona. Meine Aufgabe ist, sportlich etwas entstehen zu lassen. Corona hat das geblockt."

Der 67-Jährige sprach auch über die in Deutschland häufig geäußerte Kritik an ihm, er sei aus der Zeit gefallen. Als "Quälix" wurde Magath oft bezeichnet, weil seine Trainingsmethoden so hart seien - Stichwort Medizinball. "Mein Weg ging über Arbeit, ich kann mit Quälix leben. Bedauerlich ist, dass es nicht mehrere Schubladen sind. Es gibt bei mir, zumindest in Deutschland, nur den Medizinball. Dabei ist der Medizinball ein wunderbares Trainingsgerät. Beim Magath ist er Schikane, Strafe. Man tut dem Medizinball unrecht", sagte Magath.

Die Vorurteile ihm gegenüber sieht er als gesellschaftliches Problem: "In dieser Gesellschaft werden Einzelne an den Pranger gestellt. Ohne Sinn und Verstand. Es wird nicht diskutiert, alles ist plakativ. Ich bin kein Freund der sozialen Medien. Und dann heißt es, man passt nicht in die Zeit. Ich mache den oberflächlichen Wahnsinn halt nicht mit. Die Inszenierung ist wichtiger als der Fußball, das widerstrebt mir. Für mich ist Fußball das schönste Spiel, das es gibt."