Hertha BSC - Werder Bremen 2:2: Werder verspielt 2:0 bei angeschlagener Hertha

Von SPOX/SID
Frust trotz eines gewonnen Punktes: Werder Bremen verspielte bei Hertha BSC eine 2:0-Führung.
© getty

Werder Bremen ist auf Siegkurs, kommt in Berlin aber nicht über ein 2:2 hinaus. Für das Team von Florian Kohfeldt bleibt die Situation im Tabellenkeller ernst.

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Trainer Florian Kohfeldt gratulierte nach dem verpassten Befreiungsschlag brav seinem Gegenüber Alexander Nouri, nahm das 2:2 (2:1) bei Hertha BSC aber ziemlich regungslos zur Kenntnis. Auch die Spieler von Werder Bremen konnten mit dem Punktgewinn im Olympiastadion nicht wirklich etwas anfangen.

"Das tut weh. Ein Unentschieden ist nicht genug", sagte Werder-Spieler Davy Klaassen. Mitspieler Kevin Vogt trauerte nach dem verspielten 2:0-Vorsprung am Sky-Mikrofon ebenfalls "zwei verlorenen Punkten" hinterher.

Hertha BSC - Werder Bremen: Die Stimmen

Alexander Nouri (Interimstrainer Hertha BSC): "Ich muss gestehen, dass ich scherzhaft schon sagen wollte, dass wir erst beim 0:2 beginnen. Aber Spaß beiseite. Grundsätzlich muss du die Anfangsphase natürlich besser verteidigen. Aber ein Kompliment an meine Mannschaft, wie sie sich noch in das Spiel reingekämpft hat. Wir sammeln jeden einzelnen Punkt, um das große Ziel Klassenerhalt zu schaffen."

Florian Kohfeldt (Trainer Werder Bremen): "Das war ein Spiel mit zwei verschiedenen Gesichtern. Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen, wie sie in den ersten 25 Minuten hier aufgetreten ist. Wir haben das Spiel dann aus der Hand gegeben. Somit müssen wir mit dem einen Punkt leben. Für mich sind es zwei verlorene Punkte."

Davy Klaassen (Torschütze SV Werder Bremen): "Da müssen wir einfach weiter draufbleiben. Nach 15 Minuten sind die, wenn wir ein bisschen weitermachen, dann eigentlich tot. Das haben wir nicht gemacht."

Niklas Stark (Hertha BSC): "Dass wir die Anfangsphase wieder so verpennen, wir beißen uns ja selber in den Arsch. Das ist sehr ärgerlich für uns, dass da eine Unzufriedenheit ist, ist klar. Gut ist, dass wir zurückgekommen sind. Es war schon mal ganz gut, dass wir die Stärken, die im Spiel dann entstehen können, erkennen und die dann auch umsetzen."

Hertha BSC hadert mit "verpennter Anfangsphase"

Vor 58.028 Zuschauern hatten Josh Sargent (3.) und Klaassen (7.) die Gäste früh in Führung geschossen, Hertha kam dank Nationalspieler Niklas Stark (41.) und Winter-Einkauf Matheus Cunha (61.) aber noch zum Ausgleich. Immerhin: Werder stoppte nach zuvor neun Niederlagen aus zehn Ligaspielen den Abwärtstrend. Die Lage für den Vorletzten (18 Punkte) bleibt nach dem 25. Spieltag aber sehr ernst.

Das gilt auch für die Herthaner, die mit 28 Zählern weiter in der Gefahrenzone stehen. Der eigene Anhang bedachte seine Spieler nach dem Spiel teilweise mit Pfiffen. "Es ist ärgerlich, dass wir die Anfangsphase wieder so verpennen", moserte Torschütze Stark. Die Diskussion um die Weiterbeschäftigung seines Trainers Alexander Nouri dürfte trotz der erneuten Aufholjagd nicht vom Tisch sein.

Werder begann trotz der jüngsten Rückschläge erstaunlich forsch und schaltete sofort den Vorwärtsgang ein. Für den ehemaligen Herthaner Davie Selke, der laut Vertragsklausel gegen seinen Ex-Klub nicht auflaufen durfte, stand Sargent im Sturm. Der US-Amerikaner zog gleich bei der ersten Gelegenheit ab und brachte die Gäste mit einem Schuss aus 20 Metern in Front.

Hertha wirkte konsterniert. Vor dem 2:0 konnte Milot Rashica auf dem linken Flügel in Ruhe Maß nehmen, ehe Klaassen unbedrängt einköpfte. Nun war die Situation für Hertha ähnlich wie in der Vorwoche, als man bei Fortuna Düsseldorf mit 0:3 hinten lag.

VAR verhindert Hertha-Elfmeter

Nach einem Freistoß von Marvin Plattenhardt beförderte Stark den Ball mit dem Kopf irgendwie über die Linie, plötzlich war wieder Hoffnung da. Nach dem Wechsel blieb Hertha die aktivere Mannschaft, ohne zu glänzen.

Für den Ausgleichstreffer zum 2:2 benötigten die Hausherren allerdings die Mithilfe von Bremens Keeper Stefanos Kapino, der den Ball nach einem Schuss von Maximilian Mittelstädt in die Mitte faustete - Cunha traf zum Ausgleich. Einen Handelfmeter für die Berliner nahm Schiedsrichter Guido Winkmann (Kerken) in der Schlussphase nach Ansicht der Videobilder zu Recht zurück.

Hertha BSC - Werder Bremen: Die Aufstellungen

  • Hertha BSC: Kraft - Klünter, Stark, Torunarigha, Plattenhardt - Ascaibar, Darida - Wolf, Cunha, Mittelstädt - Piatek (78. Piatek).
  • Werder Bremen: Kapino - Gebre Selassie, Veljkovic, Moisander, Augustinsson - Vogt, Eggestein, Klaasen - Bittencourt (65. Friedl), Rashica (82. Osako), Sargent.

 

 

 

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