FC Augsburg - Borussia Mönchengladbach 2:3: Gladbach bleibt dank Stindl auf Champions-League-Kurs

SID
Augsburg hat am 24. Spieltag Gladbach empfangen.
© Getty

Borussia Mönchengladbach bleibt im Rennen um die Champions-League-Plätze auf Kurs. Die Mannschaft von Trainer Marco Rose setzte sich mit 3:2 (0:0) beim FC Augsburg und behauptete nach dem fünften Spiel in Folge ohne Niederlage den vierten Rang in der Bundesliga.

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Nach dem Spiel ist das Stadion wegen eines Feueralarms geräumt worden. Die Feuerwehr fuhr vor. Laut Durchsagen über die Lautsprecheranlage handelte es sich um "eine technische Störung". Die verbliebenen der 29.303 Zuschauer wurden aufgefordert, die WWK-Arena zu verlassen.

Die Pressekonferenz mit den Trainern Martin Schmidt und Marco Rose wurde abgesagt. Nach Angaben des FCA hatte ein technischer Defekt an einem Küchengerät den Alarm ausgelöst. Nach der Freigabe der Feuerwehr wurde die Evakuierung wieder aufgehoben.

Augsburg - Gladbach: Die Stimmen

Yann Sommer (Torwart Borussia Mönchengladbach) ...

... zum ersten Gladbacher Sieg in Augsburg: "Natürlich wussten wir das vor dem Spiel. Man bekommt die Statistik natürlich auch mit, die willst du natürlich brechen. Es ist gut, dass wir das gebrochen haben. Wir haben noch ein paar andere Statistiken, die wir noch brechen müssen."

Lars Stindl (Kapitän und zweifacher Torschütze Borussia Mönchengladbach): "Wir sind in einer sehr guten Phase, haben uns in den letzten Wochen aber nicht immer belohnt für die gezeigten Leistungen. In Leipzig in letzter Minute, letzte Woche gegen Hoffenheim letzte Minute. Das wollten wir unbedingt vermeiden, gehen zweimal mit zwei Toren Vorsprung in die letzten Minuten und kriegen danach immer wieder gleich den Anschlusstreffer und machen uns so das Leben selbst schwer. Umso mehr tut es gut, dass man das heute bis zum Ende über die Zeit gebracht hat."

Martin Schmidt (Trainer FC Augsburg): "Der Rucksack wird nicht schwerer, er wird leichter, weil das Polster schmilzt. Dieser Wintervorrat, den wir uns im Dezember angehäuft haben, der schmilzt allmählich. Ein bisschen was ist noch drin und wir müssen wieder etwas reinlegen."

Max Eberl (Sportdirektor Borussia Mönchengladbach) ...

... zu den Vorfällen in Sinsheim: "Mir fällt es nach dem Spiel gerade schwer, Lösungsvorschläge zu bringen. Ich denke, dass auch Bayern und Hoffenheim eine Reaktion gezeigt haben, wie wir Sportler uns das vorstellen. Wir wollen hier Fußballspiele sehen, wir wollen Spaß am Spiel haben, wir wollen Kontrahenten versuchen zu schlagen und nicht solche Schmähplakate oder Hetzjagden starten. Das wollen wir nicht im Stadion. Das scheint momentan ein tief-gesellschaftliches Problem zu sein, das ist traurig. Ich würde mir wünschen, dass wir im Stadion wieder das sehen, was wir über Jahrzehnte geschätzt haben, nämlich Freude, Spaß oder Trauer, wenn man verloren hat, an diesem Spiel. Und nicht diese Bühne nutzt, um irgendwelche schwachsinnigen Gedanken nach außen zu tragen."

... zu möglichen Lösungsansätzen innerhalb der Liga: "Natürlich werden wir uns darüber Gedanken machen. Die Frage ist, ob diese Kollektivstrafe in Dortmund richtig war, wenn man das Wort gegeben hat und wieder zurückgerudert ist. Wie hat man es dann kommuniziert? Wir müssen uns alle hinterfragen, müssen uns zusammensetzen. Wir müssen versuchen, das Problem zu lösen. Wir sind ja nicht die Ursache, die Ursache ist außerhalb des Platzes. Das sind Menschen, die mit gewissen Dingen nicht einverstanden sind und das in einer gewissen Art und Weise kundtun, mit der wir uns alle nicht anfreunden können. Aber ich würde mir wünschen, dass wir die Solidarität in der Bundesliga haben und da einen Weg fänden, wieder ein sauberes Stadion zu haben."

Gladbacher Matchwinner Lars Stindl

Matchwinner für den fünfmaligen Meister war Kapitän zuvor Lars Stindl, der mit einem Doppelpack (53./79.) den Sieg sicherte. Aber auch der zur zweiten Hälfte eingewechselte Alassane Plea, der das 1:0 von Ramy Bensebaini (49.) und Stindls ersten Treffer vorbereitete, spielte eine Hauptrolle.

Die Augsburger, die die ersten beiden Treffer mit Fehlern begünstigten, kamen durch Eduard Löwen (57.) und Alfred Finnbogason (83.) zweimal zum Anschlusstor. Nach vier Partien ohne Sieg müssen sich die Schwaben nach unten orientieren.

Rose hatte seine Startelf gegenüber dem 1:1 gegen die TSG Hoffenheim auf zwei Positionen geändert: Tobias Strobl und Ramy Bensebaini verdrängten Oscar Wendt und Plea. Sein Gegenüber Martin Schmidt tauschte nach dem 0:2 bei Bayer Leverkusen gleich vier Spieler aus.

Augsburg - Gladbach: Anfangsphase ohne viele Torchancen

In der ereignisarmen Anfangsphase blieben beide Strafräume weitgehend verwaist. Gladbach versuchte, das Spiel zu kontrollieren, spielte im Zweifel aber lieber den Ball zurück als nach vorne. Augsburg operierte mit langen Bällen, die meist beim Gegner landeten.

Es dauerte eine halbe Stunde, bis beide Torhüter anders als mit Rückpässen beschäftigt wurden. Die erste klare Torchance ließ aber noch länger auf sich warten: Lars Stindl scheiterte nach dem ersten gelungenen Angriff der Gäste an Augsburgs Keeper Tomas Koubek (36.).

Auch Florian Neuhaus konnte den Tschechen nicht überwinden, beim Nachschuss bekam Jonas Hofmann seine Beine nicht schnell genug sortiert (42.). Yann Sommer auf der Gegenseite musste hauptsächlich lange Pässe des FCA schon vor dem Strafraum abfangen.

Beim Gladbacher Führungstreffer in der deutlich besseren zweiten Halbzeit half Koubek mit: Nach einer Hereingabe des eingewechselten Plea zögerte der Keeper, Stindl spitzelte den Ball zu Bensebaini, der ins leere Tor traf. Auch beim 0:2 patzte ein Augsburger: Eduard Löwen ließ sich vor dem eigenen Strafraum den Ball abnehmen, erneute leistete Plea die Vorarbeit - diesmal für Stindl.

Nur vier Minuten später machte Löwen seinen Fehler wieder gut, als er nach Flanke des ebenfalls zur Halbzeit eingewechselten Raphael Framberger mit einem Kopfball sein erstes Tor für Augsburg erzielte. Auf der anderen Seite hatte Koubek Glück, als Pleas Kopfball gegen die Latte klatschte (62.).

FC Augsburg - Borussia Mönchengladbach: Die Aufstellungen

Augsburg: Koubek - Lichtsteiner (46. Framberger), Jedvaj, Gouweleeuw, Max - Khedira (73. Finnbogason) - Löwen, Gruezo - Richter (87. Cordova), Vargas - Niederlechner. - Trainer: Schmidt

Mönchengladbach: Sommer - Lainer, Ginter, Elvedi, Bensebaini - Zakaria, Strobl (75. Kramer), Neuhaus - Hofmann, Stindl (86. Embolo), Thuram (46. Plea). - Trainer: Rose

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