Eintracht-Trainer Hütter veränderte seine Startelf im Vergleich zum 2:2 in Mainz auf einer Position: Willems erhielt den Vorzug für de Guzman. Bitter für die Hessen: Pokal-Held Rebic meldete sich kurzfristig mit Sprunggelenkproblemen ab.
Auf der anderen Seite stellte Bayern-Coach Kovac seinen Rotationsstop gegen seinen Ex-Klub unfreiwillig ein. Mit Goretzka (Adduktorenprobleme), Gnabry (Muskelverletzung) und kurzfristig auch Hummels (Rückenschmerzen) fehlten gleich drei Spieler im Vergleich zum 1:0-Heimsieg unter der Woche gegen RB Leipzig verletzungsbedingt.
Dafür rückten Martinez, Ribery und Boateng, der vor dem Spiel selbst noch über einen eingeklemmten Nerv im Rücken geklagt hatte, ins Team. Außerdem blieb Coman überraschend für Rafinha auf der Bank. Kimmich rutschte dafür von der rechten Abwehrseite zurück ins defensive Mittelfeld.
An der bayrischen Grundformation, dem 4-3-3, änderte sich nichts. Der Kovac-Elf startete wegen der vielen notgedrungenen Wechsel trotzdem holprig ins Spiel. Die flexibel zwischen einem 3-5-2 und 5-3-2 wechselnde Eintracht legte furios los, setzte die neu formierte Defensive der Gäste früh unter Druck. Dadurch ergaben sich einige Chancen.
Neuer, der einen Schuss von Da Costa (8.) parierte, und Süle, der Haller allein vor dem Tor mit einer perfekten Grätsche stoppte (9.), verhinderten die frühe Führung des Pokalsiegers. Erst nach der dritten Frankfurter Gelegenheit durch Jovic (11.), der knapp an Neuers Tor vorbeischoss, begann der Rekordmeister den Kampf auf dem schwer bespielbaren Rasen anzunehmen.
Trapp wehrte erst einen Flatter-Freistoß von Alaba (13.) ab, dann einen Martinez-Kopfball sowie einen Nachschuss von Müller nach einer Ecke (14.). 21 Minuten später war die Leihgabe von PSG jedoch machtlos, als Ribery den Ball nach einem schönen Strafraum-Querpass von Lewandowksi nur noch über die Linie drücken müsste.
Vor der Pause hätte es sogar fast noch ein weiteres Mal im Trapp-Tor geklingelt, Müller köpfte eine Lewandowski-Flanke aber nur an die Latte (44.). Frankfurt wirkte in dieser Phase wie gelähmt.
Daran änderte auch die Halbzeitpause nichts. Die Bayern beherrschten das Spiel, die Hessen kämpften, erspielten sich aber keine zwingenden Chancen mehr auf den Ausgleich. Ganz im Gegenteil: Es kam noch schlimmer für die Hausherren. Ribery (79.) mit einem abgefälschten Schuss und Rafinha (89.) mit einer "verunglückten" Flanke sorgten für unterm Strich überraschend klare Verhältnisse.
Die Daten des Spiels Eintracht Frankfurt gegen FC Bayern München
- Tore: 0:1 Ribery (35.), 0:2 Ribery (79.), 0:3 Rafinha (89.)
- Der FCB blieb in der Bundesliga zum 15. Mal in Serie ungeschlagen gegen die SGE.
- Ribery traf in seinem dritten Bundesliga-Spiel in Folge. Das schaffte der Franzose zuletzt im Februar 2015.
- Gacinovic bestritt sein 100. Pflichtspiel für die Eintracht. Die meisten davon, 71 an der Zahl, absolvierte er unter dem heutigen Bayern-Trainer Kovac.
Der Star des Spiels: Franck Ribery (FC Bayern)
Doppelpacker. Matchwinner. Mit 35. Zum zweiten Mal in Folge. Der Franzose stellte einmal mehr unter Beweis, wie wichtig er noch für den FCB sein kann. Ebenfalls stark: Der immer anspielbare Lewandowski, der das 1:0 schön vorbereitete, Thiago, der mit einer Passquote von 89 Prozent glänzte, und Süle, der in der Sturm-und-Drang-Phase der Eintracht zu Beginn als einziger Defensivspieler in Rot voll auf der Höhe war.
Der Flop des Spiels: Evan N'Dicka (Eintracht Frankfurt)
Bitterer Fehler beim 0:1, als er in Müllers Laufweg klärte. Auch bei Lewandowskis Flanke auf Müller viel zu passiv, zahlte insgesamt Lehrgeld gegen den Polen. Produzierte acht Ballverluste.
Der Schiedsrichter: Manuel Gräfe
Ein überraschend entspannter Abend für den erfahrenen Referee aus Berlin. Musste nicht von seinem Videoassistenten Gebrauch machen. Verteilte drei Gelbe Karten.
Eintracht Frankfurt - FC Bayern: Die Stimmen
Adi Hütter (Trainer Eintracht Frankfurt): "Ich glaube, dass wir die erste halbe Stunde die klar bessere Mannschaft gewesen sind. Beim 0:1 hat sich die Klasse der Münchner gezeigt. Ich mache meiner Mannschaft keinen Vorwurf, wie sie aufgetreten ist. Die Niederlage ist allerdings zu hoch ausgefallen."
Niko Kovac (Trainer Bayern München): "Bis auf die ersten 20 Minuten war es ein gutes Spiel von uns. Die letzten Spiele waren sehr gut, das ist das, was der FC Bayern kann. Ich möchte den Franck mal loben, das hat er klasse gemacht."