Werder Bremen - Fortuna Düsseldorf 3:1: Kohfeldts Joker stechen - Traum-Debüt für Sargent

SID
Erzielte keine zwei Minuten nach seiner Einwechslung den Treffer zum 3:1: Werder-Debütant Joshua Sargent.
© getty

Werder Bremen hat seinen Negativlauf gestoppt und den Anschluss zu den Europacup-Rängen wieder hergestellt. Die Mannschaft von Trainer Florian Kohfeldt besiegte Schlusslicht Fortuna Düsseldorf mit 3:1 (1:1) und feierte den ersten Dreier nach zuvor nur einem Punkt aus fünf Spielen. Kohfeldt bewies mit seinen Einwechslungen im zweiten Durchgang ein goldenes Händchen und für den 18-Jährigen Joshua Sargent wurde der Freitagabend zu einer märchenhaften Geschichte.

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Startelf-Debütant Kevin Möhwald (20.) sowie die beiden jeweils kurz zuvor eingewechselten Martin Harnik (71.) und Joshua Sargent (78.) trafen für die Grün-Weißen.

Fortunas Top-Torjäger Dodi Lukebakio hatte per Handelfmeter nach Videobeweis kurz vor der Pause (43.) mit seinem sechsten Saisontor für den zwischenzeitlichen Ausgleich gesorgt.

Der Sieg war sehr wichtig für uns, deshalb bin ich überglücklich. Unser Spiel war heute vor allem in der ersten Hälfte ganz gut. In der zweiten Halbzeit war es etwas wild. Wir haben heute aber als Mannschaft gut funktioniert", sagte Kohfeldt nach dem Schlusspfiff bei Eurosport.

Funkel ärgert sich über späte Bremer Tore

Während die Gastgeber ihren ersten Liga-Sieg seit dem 20. Oktober einfuhren, bedeutete die neunte Saison-Niederlage für Düsseldorf den nächsten Rückschlag im Abstiegskampf.

Auswärts blieb das Team von Coach Friedhelm Funkel auch im siebten Anlauf seit dem Bundesliga-Aufstieg ohne Sieg.

"Wir bekommen Gegentore, die wir einfach nicht bekommen dürfen. Das zweite und dritte Gegentor sind Tore aus dem Nichts. Das darf nicht passieren. Solange wir solche individuellen Fehler machen, wird es unglaublich schwer. Ich vertraue aber dieser Mannschaft. Wir werden bis zur Winterpause noch den ein oder anderen Punkt holen", sagte Funkel.

Pizarro von Beginn an - Startelfdebütant trifft

Sein Gegenüber Kohfeldt traf vor dem Spiel mutige Entscheidungen. So schickte er Sturm-Oldie Claudio Pizarro zum zweiten Mal in dieser Saison von Beginn an aufs Feld, Außenstürmer Milot Rashica und Mittelfeldabräumer Kevin Möhwald feierten ihre Saison-Premiere in der ersten Elf.

Die Maßnahmen fruchteten. Zudem war Werder die Wut im Bauch ob der sportlichen Durststrecke und zuletzt 6:14-Toren deutlich anzumerken. Die Gastgeber agierten giftig in den Zweikämpfen und mit viel Elan im Vorwärtsgang.

Vor allem Rashica sorgte über die linke Seite für Betrieb, doch seine Abschlüsse aus der Distanz (6. und 16.) verfehlten das Ziel. Besser machte es Möhwald, der Fortuna-Keeper Michael Rensing nach punktgenauer Ablage von Kapitän Max Kruse mit einem wuchtigen Schuss aus 18 Metern keine Chance ließ.

Bayern-Schreck Lukebakio macht Düsseldorf Hoffnung

Fortan bekamen die Gäste vor 41.500 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion mehr Zugriff - auch weil Bremen mit seiner neuformierten Innenverteidigung hinten anfällig wirkte. Takashi Usamis Flachschuss rauschte zwar noch knapp am langen Pfosten vorbei (34.), kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit schlug Düsseldorf dann doch zu.

Nach einem Flankenball sprang Bremens Sebastian Langkamp, der zusammen mit Marco Friedl das etatmäßige Abwehrduo Moisander/Veljkovic vertrat, das Leder an die Hand. Schiedsrichter Marco Fritz zeigte nach kurzer Rücksprache auf den Punkt, Bayern-Schreck Lukebakio verwandelte ohne Probleme zum Ausgleich.

Werders Joker Harnik und Sargent stechen

Im zweiten Durchgang versuchte Werder die Partie wieder an sich zu reißen, die dickste Chance hatte aber zunächst die Funkel-Elf. Ein Schuss aus halblinker Position des eingewechselten Rouwen Hennings strich nur Zentimeter am langen Pfosten des Bremer Kastens vorbei.

Auch in der Folge das gleiche Bild. Bremen dominierte, Düsseldorf agierte im Spiel nach vorne zielstrebiger. Doch nur wenige Sekunden nachdem Lukebakio aus spitzem Winkel an Werder-Keeper Jiri Pavlenka gescheitert war, trafen Harnik und Sargent auf der Gegenseite für die Hausherren. "Anfängerglück", schrieb der US-Amerikaner anschließend mit einem Augenzwinkern auf Twitter.

Stimmen zum Werder-Debüt von Josh Sargent:

Florian Kohfeldt (Trainer Werder Bremen): "Josh ist ein sehr guter Spieler mit vielen Fähigkeiten. Erster Einsatz, Heimsieg und sein erstes Bundesligator. Er soll sich heute Abend einfach über den Tag freuen und morgen fangen wir wieder an zu trainieren."

Max Kruse (Werder Bremen): "Ich muss ihm gratulieren. Er hat sich diesen Einsatz in den letzten Wochen verdient und heute seinen Torriecher gezeigt."

Martin Harnik (Werder Bremen): Ich kann mich sehr gut in Josh hineinversetzen und ich freue mich richtig für ihn. Er ist ein sehr guter Junge, an dem wir auch in der Zukunft noch viel Spaß haben werde."

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