Dank Boateng: Eintracht erkämpft ersten Dreier

Von SPOX
Kevin-Prince Boateng erzielte das erste Tor der Eintracht in dieser Saison
© Getty

Eintracht Frankfurt hat sich dank Neuzugang Kevin-Prince Boateng den ersten Sieg der Saison erkämpft. Bei Borussia Mönchengladbach gewann man am 3. Spieltag der Bundesliga mit 1:0 (1:0).

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Die Eintracht hätte schon nach einer Minute führen können, doch einen Abschluss von Gacinovic drückte Boateng am langen Pfosten aus Abseitsposition über die Linie - der Ball wäre wohl auch so rein gegangen. Gute zehn Minuten später belohnte sich die Eintracht dann aber für einen engagierten Beginn: Wieder war es Boateng, diesmal zählte das Tor, erster Saisontreffer der Gäste.

Die hatten danach weitere Chancen und dominierte mit ihrer Angriffsreihe vor allem körperlich, bevor man sich dann weiter zurückzog und Gladbach kommen ließ. Die Borussia präsentierte sich im Ballbesitz ideenlos, der einzige Torschuss der ersten Hälfte resultierte aus einem Konter.

Die zweite Hälfte war kaum fünf Minuten alt, da musste der Torschütze mit Verdacht auf Gehirnerschütterung raus. Die Gastgeber, mittlerweile hinten mit einer Dreierkette unterwegs, bekamen weiter kaum Tempo in ihre Aktionen, nach einer Ecke durfte sich Frankfurts Keeper Hradecky aber mit einer Glanzparade gegen einen Weitschuss von Stindl auszeichnen.

Der Eintracht ging nach und nach die Luft aus, sie wurden in den letzten 20 Minuten immer weiter am eigenen Strafraum eingeschnürt, Hazard drosch von links aus guter Position aber weit drüber. Frankfurt beschränkte sich in der zweiten Hälfte auf ganze zwei Torschüsse, brachte den Sieg am Ende aber clever über die Zeit, weil den Fohlen einfach nichts einfiel.

Die Daten zum Spiel

Tor: 0:1 Boateng (13.)

  • Nach bisher zwei Spielen ohne eigenen Treffer erzielt die SGE nach 193 Minuten der neuen Saison das erste Tor. Nie zuvor musste die SGE so lange auf das erste Tor einer BL-Saison warten.
  • Von den letzten 17 BL-Spielen hat die SGE nach Pausenführung nur 1 verloren (13 Siege und 3 Remis). Dies war jedoch bei der letzten Pausenführung (1-0 in Mainz am 33. Spieltag in der Vorsaison, Endstand 2-4) der Fall.
  • Zehn der saisonübergreifend letzten 18 Gegentore der Borussia fielen nach einer Standardsituation.

Der Star des Spiels: Sebastian Haller

Der Sieben-Millionen-Euro-Neuzugang überzeugte als einzige Spitze und gab einen massiven Sturmtank, der als Anspielstation immer wieder Bälle festmachte und sie dann auch mit Übersicht weitergeben konnte. Legte nach einem Einwurf mit dem Oberschenkel das 1:0 von Boateng vor, bestritt zudem enorme 34 Zweikämpfe, von denen er 56 Prozent gewann. Extrem mannschaftsdienliche 90 Minuten.

Der Flop des Spiels: Thorgan Hazard

Konnte das Offensivspiel der Gladbacher nicht strukturieren oder dem Spiel Tempo geben, hatte selbst nur eine richtig gute Aktion, bei der er den Ball aber übermotiviert auf die Tribüne haute. Vergleichsweise wenige 57 Ballaktionen, gewann außerdem nur schwache 31 Prozent seiner Zweikämpfe.

Der Schiedsrichter: Dr. Robert Kampka

In einem über weite Strecken sehr fair geführten Spiel machten es beide Teams Dr. Robert Kampka nur selten schwer, der hatte die Partie mit seiner unaufgeregten Art gut im Griff und musste erst in der 61. Minute die erste Gelbe Karte zücken. Beim leichten Schubser von Fernandes gegen Vestergaard im Strafraum ließ er zu Recht weiterspielen. Raffaels Fall wenig später war ebenfalls nicht elfmeterreif. Die Gelbe Karte gegen Hazard nach dem Strauchler von Chandler war aber nichts, in der Hektik der Schlussphase schien sich der 35-Jährige ein bisschen anstecken zu lassen. Bobadilla stürzte in der Nachspielzeit zu theatralisch, ebenfalls kein Elfer. Gab über sieben Minuten Nachspielzeit, was aber aufgrund einiger Verzögerungen in Ordnung war.

Die Reaktionen der Trainer

Niko Kovac (Trainer Eintracht Frankfurt): "Gerade in den ersten 30 Minuten war es ein sehr, sehr gutes Spiel von uns. Die Gladbacher wussten gar nicht, wie ihnen geschah. Danach haben wir uns zu weit hinten reindrängen lassen. Aber ich denke schon, dass der Sieg verdient war."

Dieter Hecking (Trainer Borussia Mönchengladbach): "Wir sind wieder einmal schlecht ins Spiel gekommen. Das schmeckt mir gar nicht. Wir hatten Probleme mit den langen Bällen, haben uns aber reingebissen, in einigen Situationen geschickt umgeschaltet, aber uns im Netzwerk der Eintracht festgelaufen. Wir haben viel probiert, aber keine Lösung gefunden. Daher ist die Niederlage verdient."

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