Sechs Stunden ohne Tor! Hertha BSC trennt sich torlos von Freiburg

Von Christian Schmidt
Hertha trennte sich mit einem torlosen Remis von Freiburg.
© Getty

Am 26. Spieltag der Bundesliga verpasste die Hertha beim 0:0 gegen den SC Freiburg nach druckvoller Anfangsphase den möglichen Heimsieg. Beide Teams verpassten es dadurch, sich weiter vom Relegationsplatz abzusetzen.

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Gegen die gut gestaffelten und konsequent anlaufenden Berliner war Freiburg im 4-4-2-System um spielerische Lösungen bemüht, fand aber in der ersten Hälfte keine Lösungen im Aufbauspiel. Obwohl Höler und Haberer bei eigenem Ballbesitz teilweise auf eine Höhe mit dem Sturmduo Petersen/Kleindienst rückten, versprühten die Breisgauer kaum Offensivgefahr.

Die Hertha agierte derweil im 4-2-3-1-System mit Startelfrückkehrer Ibisevic, Lustenberger und Maier ließen sich abwechselnd in Ballbesitz aus dem Mittelfeld zwischen die Innenverteidiger fallen, um das Aufbauspiel anzukurbeln.

Lazaro unterstützte in hängender Position Mittelstürmer Ibisevic und erwies sich vor allem in der Anfangsphase als Ideengeber und Aktivposten. Auch Weiser schaffte es auf seiner rechten Seite immer wieder durchzubrechen, ohne dass die Flanken verwertet wurden. Gegen Ende der ersten Halbzeit ließ der Herthaner Druck jedoch deutlich nach, sodass Freiburg das Spielgeschehen mehr in die gegnerische Hälfte verlagern konnte.

Trotz ständiger Rochaden in der Offensive schaffte es die Hertha auch in der zweiten Hälfte zunächst nicht an die druckvolle Anfangsphase anzuknüpfen und überließ Freiburg die Spielgestaltung.

Mit den Einwechslungen von Duda und Selke presste Hertha wieder früher und konsequenter, ohne dabei aber zwingende Tormöglichkeiten zu kreieren. Die zweite Halbzeit war insgesamt auf beiden Seiten geprägt von viel Stückwerk, eklatanten Fehl- und Querpässen, echte Torchancen waren kaum existent.

Die Daten zum Spiel

  • Die Hertha wartet seit über sechs Stunden auf ein Bundesligator. So lange musste sie zuletzt von Januar bis März 2012 warten (sieben Sunden und zehn Minuten).
  • Die Hertha gewann keines ihrer letzten 23 Pflichtspiele, in denen sie zur Pause nicht führte (11 Remis, 11 Niederlagen).
  • Freiburg verlor nur eins seiner letzten 15 Pflichtspiele, in denen es zur Halbzeit unentschieden stand (3 Siege, 10 Remis)
  • Zum dritten Mal in dieser Saison gelingt Freiburg kein Schuss aufs Tor.
  • Hertha BSC gewann nur eins der vergangenen neun Bundesliga-Spiele.

Der Star des Spiels: Mitchell Weiser

War vor allem in der ersten Hälfte auf seiner rechten Seite Schwungrad der Berliner Offensive, der die meisten Torschussbeteiligungen aller Spieler sammelte (3 Torschüsse, 3 Torschussvorlagen). In der Spielmitte fehlte bei seinen Flanken aber ein verlässlicher Verwerter.

Der Flop des Spiels: Lucas Höler

War als Pendant zu Herthas Weiser keinerlei Faktor im Offensivspiel der Breisgauer, war an keinem Torschuss beteiligt und brachte nur 55 Prozent seiner Zuspiele an den eigenen Mann. Folgerichtig musste er nach 67 Minuten für Kath Platz machen.

Der Schiedsrichter: Sven Jablonski

Musste in einer äußert fair geführten Partie kaum eingreifen und bewahrte auch bei den wenigen Foulspielen die Übersicht. Strittige Situation aber, als Söyüncü Selke zu Fall brachte und der Elfmeterpfiff ausblieb.

Die Reaktionen der Trainer

Pal Dardai (Trainer Hertha BSC): "Wir hatten eine harte Spielweise gewählt, 30 Minuten hatten wir viel Druck und hohes Tempo. Aber das kostet Kraft. Wir hatten viele Möglichkeiten, um in Führung zu gehen. Nach zehn Minuten der zweiten Halbzeit war es nur noch ein mittelmäßiges Bundesligaspiel."

Christian Streich (Trainer Freiburg): "Wir sind nicht gut reingekommen, hatten kaum Zugriff auf den Gegner und einige Ballverluste. Zum Glück sind wir da nicht in Rückstand geraten. Danach war unser Aufbauspiel besser, aber wir schaffen es nicht, vier, fünf Pässe am Stück zu spielen. Aber was soll ich klagen? Die Mannschaft ist bereit, alles abzulaufen."

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