4:0! Effektive Hoffenheimer düpieren RB

Von Jonas Rütten
Lieferten sich ein intensives Spiel: TSG 1899 Hoffenheim und RB Leipzig
© getty

Die TSG Hoffenheim hat ihre Sieglos-Serie gegen RB Leipzig beendet und ein temporeiches Spitzenspiel dank herausragender Effizienz mit 4:0 (1:0) gewonnen. Damit liegen die Hoffenheimer in der Tabelle wieder auf Europapokal-Kurs. Leipzig muss hingegen vorerst den Kontakt zum FC Bayern abreißen lassen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Die Gäste aus Leipzig waren von Beginn an um Spielkontrolle und Ballzirkulation bemüht. Hoffenheim begann das Spiel hingegen nach drei sieglosen Spielen und dem verheerenden Auftritt gegen den HSV etwas nervös, leistete sich in der Anfangsviertelstunde einige unnötige Ballverluste und verlegte sich auf Umschaltmomente nach Balleroberungen.

Aus einer solchen Situation resultierte auch der Hoffenheimer Führungstreffer: Erst der Ballgewinn im Mittelfeld, dann eine hervorragenden Spieleröffnung durch Geiger und auf Vorlage von Rupp vollendete Amiri eiskalt (13.). Die Leipziger hatten in der Folge sichtlich am Rückstand zu knabbern und kamen mit aggressiven und engagierten Hausherren überhaupt nicht zurecht. Die beste Möglichkeit in einer über weite Strecken harmlosen ersten Leipziger Halbzeit hatte noch Marcel Halstenberg (26.).

Die Kraichgauer waren in ihren Offensiv-Bemühungen hingegen deutlich zielstrebiger, doch vor dem vermeintlichen 2:0 durch Rupp stand Vorlagengeber Uth im Abseits (34.). Zwar begann Leipzig die zweite Halbzeit durchaus engagiert und hatte in Person von Poulsen gleich nach Wiederanpfiff die Chance zum Ausgleich, die Tore aber erzielten die Hausherren. Gnabry ließ nach einem 40-Meter-Pass von Akpoguma und katastrophalem Stellungsfehler von Konate Gulasci im Eins-gegen-eins keine Chance und erhöhte auf 2:0 (52.). Zehn Minuten später düpierte Gnabry Gulacsi erneut - allerdings dieses Mal mit einem Heber aus 45 Metern.

Das 3:0 war der Deckel auf einem temporeichen Spitzenspiel, das die TSG aufgrund ihrer überragenden Effektivität vor dem Leipziger Gehäuse für sich entschied. Über die gesamten 90 Minuten fanden die Gäste kaum ein Mittel gegen kompakte und aggressive Hoffenheimer, die durch Uth kurz vor Schluss sogar noch auf 4:0 erhöhten (87.).

Die Daten zum Spiel

Tore: 1:0 Amiri (13.), 2:0 Gnabry (52.), 3:0 Gnabry (62.), 4:0 Uth (87.)

  • TSG-Keeper Oliver Baumann ist der einzige Hoffenheimer, der in allen 14 Spielen in der Startelf der Kraichgauer stand.
  • Saisonübergreifend kassierte RB in 19 der letzten 20 BL-Auswärtsspiele mindestens ein Gegentor - nur beim 2:0 am 3. Spieltag in Hamburg nicht.
  • Hoffenheim ging in dieser Saison zum elften Mal in Führung - Ligahöchstwert. Aber: Zwölf Punkte verspielte die TSG in dieser BL-Saison bereits nach Führung - negativer Ligahöchstwert. Gegen RB Leipzig hielt die Hoffenheimer Defensive jedoch stand.
  • Sein Treffer zum 2:0 war das erste Tor von Serge Gnabry für die TSG Hoffenheim.
  • Das 0:4 war gleichbedeutend mit der höchstens Niederlage der Leipziger Vereinsgeschichte.

Der Star des Spiels: Benjamin Hübner

Feierte ein starkes Comeback nach Gelbsperre und dreiwöchiger Verletzungspause. Hübner überzeugte mit knapp 60 Prozent gewonnen Zweikämpfen, verlor darüber hinaus kein einziges Duell in der Luft und brachte in Abwesenheit des gesperrten Kapitäns Kevin Vogt die zuletzt abhanden gekommene Defensivstabilität zurück ins Hoffenheimer Spiel. Wurde unter Sprechchören in der 76. Minute ausgewechselt.

Der Flop des Spiels: Ibrahima Konate

Katastrophaler Fehler vor dem 2:0 durch Gnabry, welches wohl die Vorentscheidung in dieser Partie war. Sah auch sonst gegen den flinken Amiri ein ums andere Mal nicht gut aus. Leistete sich darüber hinaus 13 Ballverluste - negativer Topwert der Leipziger Mannschaft. Ein gebrauchter Tag für RB und insbesondere für Konate.

Der Schiedsrichter: Daniel Siebert

Leitete eine intensive und von vielen Zweikämpfen geprägte Begegnung auffällig unauffällig. Lag in Halbzeit eins bei der Abseitsposition von Uth vor dem vermeintlichen 2:0 der Hoffenheimer ebenso richtig, wie bei einem Werner-Fall im Hoffenheimer Sechzehner, als er den Gästen einen Strafstoß zurecht verweigerte. Hatte auch in der zweiten Halbzeit gar keine Probleme mit der Spielleitung. Guter Auftritt des Referees.

Die Reaktionen der Trainer

Julian Nagelsmann (Trainer 1899 Hoffenheim): "Wir standen heute tiefer und haben auf Konter gespielt. Der Schlüssel war unsere Verteidigung. Das ist die Basis im Fußball, die hat gepasst."

Ralph Hasenhüttl (Trainer RB Leipzig): "Wir waren heute kein ebenbürtiger Gegner. Wir haben es nicht gut gemacht. Wir haben viel von dem vermissen lassen, was die Mannschaft sonst auszeichnet."

Artikel und Videos zum Thema