Torlos-Fohlen treten auf der Stelle

Lars Stindl und Co. bleiben weiter sieglos
© Getty

Borussia Mönchengladbach bleibt im Oktober in der Bundesliga ohne Torerfolg und ohne Sieg. Im Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt kamen die Fohlen nicht über ein 0:0 hinaus.

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Vor 54.014 Zuschauern im ausverkauften Borussia Park hatte Wendt die größte Chance, scheiterte nach einem starken Reflex von Hradecky jedoch an der Latte (72.).

Insgesamt gab es in der Begegnung nur drei Schüsse auf das Tor. Das ist neuer Saison-Negativrekord in der Bundesliga.

Gladbach blieb im vierten Ligaspiel in Folge ohne eigenen Torerfolg und ohne Sieg. Für die Elf vom Niederrhein ist das die längste Durststrecke unter Trainer Andre Schubert. Vier Spiele ohne eigenes Tor gab es letztmals im April 2007.

Die Eintracht spielte erstmals seit März 2012 in drei aufeinanderfolgenden Pflichtspielen zu Null. Damals war man unter Armin Veh noch in der zweiten Liga.

Mit nur zwei Gegentoren in den ersten fünf Auswärtsspielen der Saison stellte Frankfurt einen neuen Vereinsrekord auf.

Reaktionen:

Andre Schubert (Trainer Mönchengladbach): "Wir können im Moment nicht kreativer sein. Wir machen technische Fehler, die wir normalerweise nicht machen. Mit viel Glück hätten wir heute auch gewinnen können. Aber wir können nicht permanent ein Feuerwerk abliefern. Heute müssen wir mit dem Punkt leben und hoffen, dass bis Mittwoch einige verletzte Spieler zurückkommen."

Niko Kovac (Trainer Frankfurt): "Meine Mannschaft hat sehr diszipliniert und mutig gespielt. Den Punkt hat sich meine Mannschaft redlich verdient. Gladbach hatte eine gute Chance, aber wir hatten auch zwei. Ich bin sehr zufrieden."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Schubert tauscht seine erste Elf nach dem 2:0-Sieg in der Pokal-Partie gegen den VfB Stuttgart auf zwei Positionen. Wendt und Korb stehen beim Anpfiff anstelle von Strobl und Herrmann auf dem Rasen.

Kovac ändert seine Startformation nach dem Sieg im Elfmeterschießen gegen den FC Ingolstadt viermal. Chandler, Oczipka, Fabian und Hrgota rücken für Regäsel, Seferovic, Tarashaj und Tawatha in die Mannschaft. Torjäger Alex Meier muss wegen einer Zerrung im Gesäßmuskel passen.

25.: Am linken Strafraumeck spielt Hrgota den Doppelpass mit Gacinovic und zieht aus spitzem Winkel ab. Der Ball schnellt ans Außennetz.

54.: Oczipka tunnelt Kramer an der Mittellinie und spielt in die Zentrale zu Omar Mascarell. Der geht noch ein paar Schritte und schießt aus gut 20 Metern. Sommer macht sich lang und wehrt den Flachschuss auf das linke Eck mit der rechten Hand ab. Es war der erste Schuss auf das Tor in dieser Partie.

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69.: Beinahe das Eigentor! Gladbach zieht über den rechten Flügel das Tempo an. Stindl passt in den Sechzehner, wo Mascarell das Leder gefährlich in Richtung eigenes Tor grätscht - Außennetz!

72.: Lattenkracher! Bester Angriff der Hausherren. Johnson treibt die Kugel die linke Außenbahn hinauf und flankt dann scharf an den Elfmeterpunkt. Dort steht Wendt und trifft den Ball richtig gut - doch Hradecky reißt irgendwie die Hände nach oben und lenkt das Ding an den Querbalken.

Fazit: In einer highlightarmen Partie war die Eintracht über weite Strecken das bessere Team. Da Gladbach im zweiten Durchgang jedoch ebenfalls einige Gelegenheiten hatte, geht das Remis in Ordnung.

Der Star des Spiels: David Abraham. Der Kapitän organisierte die Frankfurter Defensive souverän. Gewann starke 67 Prozent seiner Zweikämpfe, sogar 75 Prozent in der Luft. Nahm vor allem Hahn mit seinem guten Stellungsspiel und seiner aggressiven Zweikampfführung völlig aus der Partie.

Der Flop des Spiels: Andre Hahn. Fand keine Bindung zum Spiel, konnte gegen gut organisierte Frankfurter sein Tempo nie ausspielen. Außer einer Flanke, die Johnson verpasste, an keiner Offensivaktion beteiligt.

Der Schiedsrichter: Felix Zwayer. Musste erst kurz vor der Pause gegen Johnson seine erste Gelbe Karte zücken, die unstrittig war. Nach der Pause mit einer langen Leine in der Zweikampfbewertung. Hatte jedoch auch kaum Veranlassung, hart durchgreifen zu müssen. Das Spiel wurde von beiden Teams nicht unfair geführt.

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Das fiel auf:

  • Das Gladbacher System-Roulette ergab dieses Mal zu Spielbeginn ein 4-3-3. Vestergaard und Elvedi verteidigten zentral, Jantschke aus einer deutlich vorgezogenen Rolle im defensiven Mittelfeld neben Kramer und Dahoud.
  • Frankfurt setzte auf das zuletzt bewährte, sehr disziplinierte 3-4-3. Bei gegnerischem Ballbesitz ließen sich Chandler und Oczipka in die Abwehrreihe fallen und vervollständigten so eine Fünferkette. Da zudem auch die Sechser Omar Mascarell und Huszti sehr defensiv agierten, machten die Hessen die Räume enorm eng und nahmen den Hausherren damit die Optionen, das Spiel zu entwickeln. Auch die Zahlen belegten in der Anfangsphase die Frankfurter Stärke: Nach 15 Minuten hatten sie 64 Prozent der Zweikämpfe gewonnen.
  • Wie bereits in den letzten Spielen war den Gladbachern das Fehlen von Raffael in der Offensive massiv anzumerken. Gegen die massierte Defensive der Gäste entwickelten die Fohlen kaum Ideen.
  • Flanken waren kein vielversprechendes Rezept für die Eintracht: In der ersten halben Stunde gewann Gladbach über 80 Prozent (!) aller Luftduelle. Zwei-Meter-Mann Vestergaard verlor gegen Hrgota, Fabian und Co. kein einziges.
  • Nach der Pause kamen die Hausherren auch besser in die Zweikämpfe am Boden. Während die Werte zur Halbzeit noch ausgeglichen waren, gewannen die Fohlen danach knapp 70 Prozent. Zwingender nach vorne spielte jedoch weiterhin die Eintracht.

Gladbach - Eintracht Frankfurt: Die Statistik zum Spiel

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