BVB dreht Spiel gegen Frankfurt

Borussia Dortmund beendet die Hinrunde ohne Heimniederlage
© Getty

Borussia Dortmund hat zum Abschluss des 16. Spieltags der Bundesliga gegen Eintracht Frankfurt gewonnen. Der BVB besiegte die Hessen mit 4:1 (1:1).

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Vor 81.359 Zuschauern im ausverkauften Signal Iduna Park ging die Eintracht früh durch das sechste Saisontor von Alexander Meier in Führung (6.). Henrikh Mkhitaryan glich für den BVB nach 24 Spielminuten aus.

Kurz vor der Halbzeit schoss Dortmunds Pierre-Emerick Aubameyang einen Foulelfmeter am Frankfurter Tor vorbei. Für das Foul, das zum Strafstoß führte, sah der bereits verwarnte Frankfurter Slobodan Medojevic die Gelb-Rote-Karte.

Aubameyang machte seinen Schnitzer aber gut, als er in der 57. Minute zur Dortmunder Führung traf. Nur vier Zeigerumdrehungen später entschied Mats Hummels die Partie zugunsten des BVB.

Kurz vor Schluss setzte der eingewechselte Adrian Ramos das 4:1 oben drauf und besiegelte die 600. Bundesliganiederlage für die SGE - diese Marke erreichte zuvor noch keine Mannschaft.

Mit Problemen an den Adduktoren musste Dortmunds Marco Reus kurz vor Ende der ersten Halbzeit ausgewechselt werden.

Reaktionen:

Thomas Tuchel (Trainer Dortmund): "Ich bin sehr glücklich und zufrieden mit der Leistung. Wir haben eine gute Mischung aus Verbissenheit und Kreativität gezeigt. Der Sieg fühlt sich gut an und gibt Selbstvertrauen für die Spiele im Pokal und in Köln."

Armin Veh (Trainer Frankfurt): "Es war ein verdienter Sieg des BVB. Er war einfach die bessere Mannschaft. Wir wollten defensiv gut stehen und wir haben auch gut verteidigt. Entscheidend war die Gelb-Rote Karte gegen eine Borussia, die so gut Fußball spielt, während wir einen Negativlauf haben."

Mats Hummels (Kapitän Dortmund): "Es war wichtig für uns und für mich persönlich, so ein Spiel zu haben mit einigen Szenen, die offenkundig gut waren. Mein Selbstvertrauen war zum ersten Mal in meiner Karriere so ein bisschen angeknackst in den letzten Wochen. Das hatte ich vorher so nicht, dass ich in ein Spiel gegangen bin und gedacht habe: 'Jetzt bloß keinen Fehler machen'. Vorher hatte ich ein ganz anderes Selbstverständnis, jetzt war das ein bisschen angeknackst. Deshalb tut so ein Spiel natürlich gut."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Im Vergleich zum letzten BVB-Ligaspiel gegen Wolfsburg gibt es zwei Veränderungen in der Startelf: Hummels und Weigl spielen für Subotic und Ginter. Kagawa und Sokratis sitzen draußen.

In der Frankfurter Anfangsformation gibt es nach der 0:1-Derbypleite gegen Darmstadt vier Änderungen. Kinsombi, Ignjovski, Djakpa und Meier spielen für Gacinovic (Bank), Zambrano, Reinartz und Stendera.

5.: Doppelchance für Dortmund. Erst sieht Mkhitaryan Aubameyang in der Mitte, dessen Schuss wird von Abraham nach vorne geblockt. In der nächsten Angriffswelle kommt Gündogan rechts im Sechzehner zum Abschluss, Hradecky reagiert hervorragend.

6., 0:1, Meier: Langer Ball von Hradecky nach links vorne. Seferovic hält den Ball, passt in die Mitte, Medojevic springt über den Ball. Der landet bei Meier, dessen Schuss mit rechts per Aufsetzer ins linke Eck fliegt.

24., 1:1, Mkhitaryan: Hummels spielt 20 Meter vor dem Tor perfekt links in den Sechzehner. Aubameyang entwischt Kinsombi und legt per Außenrist in die Mitte. Mkhitaryan muss aus drei Metern nur noch einschieben - Saisontor Nummer sechs.

39.: Aubameyang vernascht Hradecky nach einer Schmelzer-Flanke links im Sechzehner, flankt zu Mkhitaryan, der Armenier spielt sofort zurück auf Gündogan, der aber am Frankfurter Keeper scheitert.

40.: Aubameyang wird rechts geschickt und nutzt seine Tempovorteile gegenüber Abraham aus. Der Abwehrchef lässt sich jedoch nicht abschütteln und stört beim Schussversuch. Der Ball gehts links vorbei.

44., Gelb-Rot, Medojevic: Castro kommt links im Strafraum zu Schuss, wird aber von Medojevic daran gehindert. Elfmeter für den BVB, der bereits verwarnte Medojevic muss zudem runter. Der Platzverweis ist eine harte Entscheidung.

45., Aubameyang verschießt Foulelfmeter: Den fälligen Strafstoß setzt Aubameyang rechts neben den Kasten.

45.+1: Kagawa spielt Schmelzer links frei. Dessen scharfe Hereingabe von der linken Grundlinie landet in der Mitte bei Mkhitaryan, der über das leere Tor schießt.

52.: Ecke Dortmund von rechts. Hasebe köpft die Kugel aus dem Strafraum. Kagawa kommt an die Kugel und zieht mit links ab - kein Problem für Hradecky.

57., 2:1, Aubameyang: Gündogan hebt die Kugel 25 Meter vor dem Tor butterweich auf Kagawa in den Strafraum. Der legt direkt rüber zu Aubameyang, der Gabuner schiebt mit rechts ein - Saisontor Nummer 18.

61., 3:1, Hummels: Nach einer kurzen Ecke Kagawa von links außen auf Mkhitaryan in die Mitte. Der Armenier scheitert erst zentral aus elf Metern an der Frankfurter Abwehr. Dann schnappt sich Hummels den Abpraller und trifft mit links ab ins linke Eck.

64.: Nicht zu fassen! Castro schließt von links ab, Hradecky kann noch abwehren, Castro setzt mit dem Kopf nach und spielt die Kugel in die Mitte zu Mkhitaryan. Der schafft es aus kürzester Distanz, den Ball über das leere Tor zu köpfen.

73.: Weigl bringt Gündogan in Bedrängnis, Meier schnappt sich den Ball, sieht Djakpa auf links im Strafraum. Sein Schuss geht aber deutlich drüber.

86., 4:1, Ramos: Piszczek flankt von rechts in die Mitte. Ramos drückt die Kugel über die Linie.

Fazit: Verdienter Erfolg der Hausherren, die auch nach dem Rückstand ruhig blieben und sich viele gute Torchancen herausspielten. Die Leistung der Eintracht war im Rahmen ihrer Möglichkeiten ordentlich.

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Der Star des Spiels: Ilkay Gündogan. Wie gewohnt mit unzähligen Ballaktionen und mehreren brauchbaren Pässen in die Schnittstellen der gegnerischen Abwehrkette. Allen voran natürlich sein traumhafter Lupfer, der zum wichtigen 2:1 führte.

Der Flop des Spiels: David Kinsombi. Spielte erstmals seit Februar wieder von Beginn an - und das merkte man ihm an. Verteidigte Aubameyang vor dem 1:1 schlecht und hatte in der Folge durch schwaches Stellungsspiel immer wieder Probleme, die einrückenden Dortmunder im Blick zu halten.

Der Schiedsrichter: Christian Dingert. Die beiden Abseitstore von Aubameyang abzupfeifen war korrekt. Beim Einsatz von Djakpa gegen Castro im Dortmunder Strafraum hätten sich die Frankfurter nicht über einen Elfmeterpfiff beschweren dürfen (31.). Medojevic für sein Foul an Castro beim Elfmeter die zweite Gelbe Karte zu zeigen, war überzogen. Unter dem Strich keine überzeugende Vorstellung des Unparteiischen.

Das fiel auf:

  • Die ersatzgeschwächten Frankfurter verbarrikadierten sich in einem 6-3-1 in der eigenen Hälfte. Meier, Medojevic und Hasebe attackierten den Dortmunder Spielaufbau, Seferovic bewachte Hummels.
  • Dortmund im 4-3-3 mit zielstrebigem Offensivspiel und guter Passschärfe, benötigte nach dem plötzlichen Gegentor aber einige Minuten, um wieder in Abschlusssituationen zu kommen.
  • Veh ließ aufgrund der Frankfurter Unterzahl im zweiten Abschnitt mit einer Fünferkette verteidigen. Das Spiel verkam daraufhin immer mehr zu einer Art Handballpartie: Der BVB kombinierte mit Ruhe am Ball rund um den gegnerischen Strafraum von Flügel zu Flügel, die Eintracht verschob diszipliniert.
  • Obwohl Dortmund Probleme hatte, hohes Tempo auf die Außenbahnen zu bekommen, waren vor allem Verlagerungen aus dem Zentrum das Mittel, das die Gäste letztlich knackte.

Dortmund - Eintracht Frankfurt: Die Statistik zum Spiel