Frankfurt beendet Bayerns Serie

SGE-Keeper Lukas Hradecky parierte mehrfach herausragend gegen den FC Bayern
© Getty

Der FC Bayern München hat am 11. Spieltag der Saison erstmals Punkte liegen lassen. Nach zuvor zehn Siegen trennte sich der Rekordmeister 0:0 von Eintracht Frankfurt.

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Defensiv stark eingestellte Frankfurter sorgten vor 51.500 Zuschauern in der ausverkauften Commerzbank-Arena für eine torloses 0:0.

Das Remis gegen den Rekordmeister war bereits das 400. Unentschieden der Eintracht in der Bundesliga. Gleichzeitig verlieren die Hessen erstmals seit April 2011 nicht gegen den FCB.

Die Bayern sind damit zwar seit nunmehr 53 Hinrunden-Spielen unbesiegt, fahren nach zuvor zehn Siegen in Folge aber zum ersten Mal in dieser Saison keinen Dreier ein. Das letzte 0:0 der Bayern liegt zudem fast genau ein Jahr zurück (Oktober 2014 in Gladbach).

Die Reaktionen:

Armin Veh (Trainer Eintracht Frankfurt): "Wir haben heute sehr leidenschaftlich und diszipliniert gespielt. Deshalb bin ich froh, dass wir den Punkt geholt haben."

Pep Guardiola (Trainer Bayern München): "Natürlich kann der Gegner spielen, wie er will. Sie haben sehr gut in der Tiefe verteidigt, da hatten wir weniger Raum. Ich denke, dass wir genug Chancen hatten, um das Spiel zu gewinnen. Großes Kompliment an meine Mannschaft für ihr großes Herz und dafür, alles probiert zu haben."

Philipp Lahm (Bayern München): "Nach den vergangenen Wochen hat man gedacht, dass es defensiver nicht geht. Heute wurden wir eines Besseren belehrt."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Veh stellt die Mannschaft, die im Pokal 0:1 in Aue unterlag, auf drei Positionen um. Oczipka, Abraham und Ignjovski spielen anstelle von Russ, Reinartz und Djakpa, die allesamt auf der Bank Platz nehmen. Aigner bestreitet sein 100. Bundesliga-Spiel für die Eintracht.

Auch Gegenüber Guardiola nimmt drei Veränderungen an der siegreichen Pokal-Elf (3:1 in Wolfsburg) vor: Rafinha, Robben und Vidal rotieren für Thiago, Müller und Alaba in das Team. Lahm absolviert sein 450. Pflichtspiel für den Rekordmeister, Boateng trägt das FCB-Trikot zum 200. Mal in der Bundesliga.

11.: Erstmals kommt Bayern durch und sofort wird es gefährlich. Robben flankt von links in den Sechzehner, wo Vidal Abraham überspringt. Hradecky lenkt den Kopfball mit den Fingerspitzen über die Latte.

46.: Frankfurt mit den Köpfen noch in der Kabine. Erst spielt Abraham Lewandowski den Ball in die Füße, dann schlägt Zambrano ein Luftloch. Costa ist völlig frei, scheitert aus 13 Metern halblinker Position aber am stark reagierenden Hradecky.

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53.: Seferovic verlängert eine Stendera-Ecke mit dem Hinterkopf an den Fünfmeterraum. Meier fehlen letztlich 30 Zentimeter.

54.: Neuer gerät nach einem Pass von Martinez in Bedrängnis, senst unter dem Ball durch und schlägt eine Kerze. Stendera nimmt das Leder aus der Luft, kann Neuer aus 15 Metern aber nicht überwinden.

81.: Robben chippt gefühlvoll in den Lauf von Lewandowski, der den Ball wunderbar mitnimmt, aus 18 Metern aber links neben das Tor schießt.

Fazit: Redlich verdienter Punkt für exzellent verteidigende Frankfurter. Bayern fiel über 90 Minuten zu wenig ein.

Der Star des Spiels: Lukas Hradecky. Hielt alles, was die starke Frankfurter Defensive durchließ. Klasse Paraden gegen Vidal in der ersten und Costa in der zweiten Halbzeit.

Der Flop des Spiels: Arjen Robben. Fand wie Nebenmann Lewandowski kaum schaffte es viel zu selten, sich oder seine Mitspieler in Szene zu setzen. Schoss erstmals seit November 2011 kein einziges Mal auf das gegnerische Tor. Unnötig zudem seine Schwalbe in der Schlussphase.

Der Schiedsrichter: Daniel Siebert verdeutlichte seine Linie schon nach 14 Sekunden, als er zur Gelben Karte für Aigner griff. Lag im Verbund mit seinen Linienrichtern bei allen wichtigen Entscheidungen richtig. Einzig die mit fünf Minuten unverhältnismäßig lange Nachspielzeit sorgte für Aufregung.

Das fiel auf:

  • Frankfurt empfing die Bayern in einer tiefen 4-3-3-Formation, wobei sich die Flügelspieler Aigner und Sefevoric weit zurückfallen ließen, um die Außenverteidiger zu unterstützen. Bayern gelang es so kaum, Überzahl auf den Außen herzustellen, weshalb sie vermehrt den Weg durch das Zentrum suchten oder Flanken aus dem Halbfeld schlugen.
  • Weil die Eintracht den Ballvortrag der Gäste erst ab der Mittellinie attackierte, ergaben sich aber auch dort kaum Lücken. Medojevic und Ignjovski postierten sich nur wenige Meter vor der Viererkette und machten die Räume extrem eng. Stendera, der im Wechsel mit Meier vorsichtig presste, pendelte zwischen den Linien.
  • Resultat der kompakten Frankfurter Verteidigung: Nach 45 Minuten konnten die Bayern nur vier Torschüsse aufweisen - schwächster Wert der bisherigen Saison. Auch Lewandowski wurde komplett abgeschnitten. Der Topstürmer der Bayern bekam überhaupt keine Zuspiele und wurde von Zambrano bis ins Mittelfeld verfolgt, wenn er sich die Bälle dort abholen wollte.
  • Die enorm defensive Orientierung der SGE ging allerdings zu Lasten des Konterspiels. Wann immer ein Ballgewinn gegen weit aufrückende Münchner gelang, fehlte es ob der abkippenden Flügel an Anspielstationen.
  • Mit zunehmender Spieldauer wurden die Gastgeber immer mutiger und wagten sich weiter aus der Deckung, ohne dabei die Grundordnung zu gefährden. Vor allem nach dem Seitenwechsel verbuchten die Hessen einige gute Gelegenheiten und hätten durchaus in Führung gehen können.

Eintracht Frankfurt - Bayern: Die Statistik zum Spiel