BVB feiert dritten Sieg in Folge

Jubel: Ilkay Gündogan (r.) erzielte das 2:1 für den BVB in Stuttgart
© Getty

Am 22. Spieltag der Bundesliga unterlag der VfB Stuttgart am Freitagabend mit 2:3 (1:2) Borussia Dortmund und zementiert Platz 18. Für den BVB hingegen war es der dritte Sieg in Folge.

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Vor 60.957 Zuschauern in der ausverkauften Mercedes-Benz-Arena erzielten Pierre-Emerick Aubameyang (25.), lkay Gündogan (39.) und Marco Reus (89.) die Treffer für Borussia Dortmund. Florian Klein glich für den VfB zwischenzeitlich per Foulelfmeter aus (32.). Georg Niedermeier gelang in der Nachspielzeit lediglich der Anschlusstreffer (90.+1).

Nach 585 torlosen Minuten gelang den Schwaben aber immerhin wieder ein Treffer vor heimischer Kulisse. Das zuvor letzte Heimtor schoss Martin Harnik am 18. Oktober 2014 beim 3:3 gegen Leverkusen.

Stuttgart wartet somit seit zehn Spielen auf einen Sieg gegen den BVB, der die letzten 18 Spiele an einem Freitagabend nicht mehr verlor.

Die Reaktionen:

Huub Stevens (Trainer VfB Stuttgart): "Wir haben verloren gegen eine Mannschaft, die da unten steht, aber da unten nichts zu suchen hat. Da kann man es sich nicht erlauben, so viele kleine Fehler zu machen. Wir haben den Gegner eingeladen, Tore zu machen."

Jürgen Klopp (Trainer Borussia Dortmund): "Wir sind der verdiente Sieger. Stuttgart hat nur zwei Ecken und macht zwei Tore. In vielen anderen Momenten haben wir guten Fußball gespielt. Wir haben beim Elfmeter Glück gehabt, dass es keine Karte gibt. In der Bundesliga wird es insgesamt noch eine Weile dauern bis wir eine andere Situation haben."

SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Der BVB spielt mit der gleichen Startelf, die zuletzt Mainz mit 4:2 schlug. Hummels steht nach Grippe aber immerhin wieder im Kader.

Gegenüber dem 1:2 bei 1899 Hoffenheim gibt es drei Veränderungen in der VfB-Startelf. Schwaab, Gruezo und Serey ersetzen Leitner, Oriol Romeu (beide Bank) und Gentner (gesperrt). Werner macht heute mit 18 Jahren, 11 Monaten und 14 Tagen sein 50. BL-Spiel und ist damit der jüngste Spieler, der diese Marke knackt. Den Rekord hielt Julian Draxler, der dies mit 19 Jahren und 5 Tagen schaffte.

12.: Erste gute Chance. Freistoß von Schmelzer rechts aus dem Halbfeld, Sahin setzt sich in der Mitte durch. Ulreich greift um und wehrt den Ball ab.

15.: Tor! Nein, doch nicht. Gündogan zieht vom Strafraum ab, Ulreich lässt zur Seite abprallen. Direkt vor die Füße von Aubameyang, aber der Gabuner steht im Abseits.

25., 0:1, Aubameyang: Jetzt zählt's. Reus nimmt Tempo auf, kann im Zentrum von vier Stuttgartern nicht gestoppt werden, bringt den Ball zu Kagawa, der etwas glücklich Aubameyang in Szene setzt und dieser verwandelt aus elf Metern trocken zur BVB-Führung.

30.: Nach einer VfB-Ecke kann der BVB nicht klären, irgendwie kommt der Ball zu Niedermeier, der im Fünfer aber von Sahin deutlich gefoult wird. Aytekin zeigt direkt auf den Punkt - Elfmeter!

32., 1:1, Klein (Elfmeter): Der Österreicher übernimmt Verantwortung und verwandelt sicher links unten ins Eck. Weidenfeller hat das geahnt, aber kommt nicht ran. Ausgleich!

39., 1:2, Gündogan: Postwendend die Antwort der Schwarzgelben. Gündogan wird im Strafraum per Hacke von Kagawa bedient, nimmt den Ball gut mit und schließt aus elf Metern mit der Pike ins kurze Eck ab.

46.: Kampl bleibt mit muskulären Problemen in der Kabine, für ihn kommt Mkhitaryan.

81.: Aubameyang ist auf rechts komplett frei, Mkhitaryan sucht aber den links eingelaufenen Reus - der wieder im Abseits steht. Chance vertan.

89., 1:3, Reus: Ein Treffer mit Symbolcharakter. Baumgartl spielt einen viel zu kurzen Rückpass auf Ulreich, Reus geht dazwischen, umspielt den Keeper und sorgt für die Entscheidung.

90. +1, 2:3, Niedermeier: Ecke für den VfB, Ibisevic verlängert am ersten Pfosten und Niedermeier köpft ihn aus kurzer Entfernung über die Linie.

Fazit: Verdienter Sieg des BVB, dem eine durchschnittliche Leistung genügte, um den VfB Stuttgart zu beherrschen.

Der Star des Spiels: Ilkay Gündogan. War wieder der Quarterback des BVB. Auch wenn ihm nicht alles gelang, merkt man, wie wichtig er für das BVB-Spiel wieder wird. Hatte mit starken 105 Ballaktionen die meisten auf dem Platz, traf zudem zum 2:1.

Der Flop des Spiels: Carlos Gruezo. Stand erstmals seit dem 14. Spieltag wieder in der Startelf des VfB, konnte dabei aber in keiner Weise überzeugen. War bei den ersten beiden Gegentreffern zu langsam und hatte lediglich 21 Ballaktionen. Wurde nach noch nicht mal einer Stunde erlöst.

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Der Schiedsrichter: Deniz Aytekin. Lag beim Elfmeter absolut richtig, ließ bei Sahin aber Gnade vor Recht ergehen. Laut Regelwerk hätte der Dortmunder Rot sehen müssen, Aytekin entschied sich aber gegen die Dreifachbestrafung und verwarnte den Türken gar nicht.

Das fiel auf:

  • Das VfB-Spiel mit acht Defensivspielern war von Beginn an auf Konter ausgelegt. Die zwei Viererketten standen sehr tief. Man ließ den BVB kommen, griff erst mit Harnik und Werner ab der Mittellinie an und versuchte so, die Räume eng zu machen.
  • Trotz der defensive Spielweise legte der VfB ein eklatantes Abwehrverhalten an den Tag, weil man in den entscheidenden Momenten immer einen Schritt zu spät war.
  • Dem BVB war das Selbstvertrauen aus den letzten beiden Siegen durchaus anzumerken. Vor einigen Wochen wären die Dortmunder nach dem Ausgleich aus dem Nichts wohl in sich zusammengebrochen - dieses Mal gelang fast im Gegenzug die erneute Führung.
  • Der Spielaufbau fiel den Schwaben merklich schwer, was auch am aggressiven BVB lag, der immer wieder schnell umzuschalten versuchte, wenn sich die Möglichkeit ergab.
  • Ansonsten hatten die Dortmunder bis zu 60 Prozent Ballbesitz, mit dem sie aber nicht immer etwas anfangen konnten. Gündogan und Sahin wechselten sich als erster Anspieler ab und versuchten, Kreativität ins Spiel zu bringen. Eine spielerische Offenbarung war die BVB-Offensive dennoch nicht.
  • Die Angst war den Stuttgartern in den kompletten 90 Minuten anzusehen. Auch die offensiven Wechsel von Stevens zeigten letztlich keine Wirkung.
  • Die Schwarzgelben verpassten es, den Deckel auf die Partie zu machen, in dem sie die zahlreichen Konter ganz schwach ausspielten.

Stuttgart - Dortmund: Die Statistik zum Spiel