Freiburg rettet verdienten Punkt

Freiburg bleibt weiterhin ohne Sieg in der Bundesliga
© Getty

Der SC Freiburg und Eintracht Frankfurt trennten sich zum Abschluss des 8. Spieltags der Bundesliga mit 1:1 (0:0). Die Breisgauer bleiben damit weiterhin sieglos.

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Vor 20.000 Zuschauern im Mage-Solar-Stadion ging die SGE durch ein unglückliches Eigentor des Freiburgers Christian Günter in Führung (64.). Fünf Minuten vor dem Ende erzielte der eingewechselte Nicolas Höfler den Ausgleich für die Breisgauer.

Frankfurt, das sein 1500. Spiel in der Bundesliga absolvierte, bleibt damit auch im siebten Pflichtspiel in Folge ohne Niederlage. Freiburg wartet gegen die Hessen nun seit fast zehn Jahren auf einen Heimerfolg.

Reaktionen:

Christian Streich (Trainer Freiburg): "Wir haben gegen eine starke Frankfurter Mannschaft gespielt, die anfangs überlegen war, da hätten wir in Rückstand geraten können. In der 2. Halbzeit hatten wir die besseren Chancen. Wir machen dann ein Eigentor, was relativ bezeichnend ist für unsere Situation. Am Ende war es ein verdientes Unentschieden."

Armin Veh (Trainer Frankfurt): "Die Gelb-Rote Karte war falsch. Eigentlich muss der Spieler die Gelbe Karte erhalten, der fünfmal abrollt. Wenn einer wirklich was hat, dann rollt er nicht fünfmal. Wir haben uns in den ersten 20 Minuten nicht richtig belohnt und riesige Torchancen vergeben. Am Schluss hatten wir noch die Chance zum 2:1."

Johannes Flum (Frankfurt): "Es ist immer so in Freiburg, dass es am Schluss heiß her geht. Bei der zweiten Gelben Karte sieht man, dass ich den Ball spiele. In der 1. Halbzeit müssen wir den Sack zu machen, dann ist die Messe gelesen. Letztendlich ist das Unentschieden verdient."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Keine drei Tage nach der EL-Pleite in Sevilla nimmt Freiburg fünf Änderungen in der Startelf vor: Krmas, Kapitän Schuster, Schmid, Freis und Mehmedi beginnen für Diagne (Rot-Sperre), Höfler, Klaus, Abultat und Hanke.

Auch Frankfurt rotiert dreimal: Djakpa, Inui und Aigner spielen für Oczipka (Oberschenkelverletzung), Ex-Freiburger Flum und Lakic.

2.: Kadlec geht an Krmas und dem weggerutschten Ginter vorbei und steht alleine vor Baumann. Mit links hält der Tscheche drauf - der Freiburger Keeper wehrt ab.

4.: Aigner lässt im Mittelfeld auf Russ prallen, der Rode steil schickt. Krmas ist indisponiert, der Frankfurter hat rechts im Strafraum freie Schussbahn - rechts neben den Kasten.

6.: Freis legt rechts raus auf Schmid. Der flankt sofort an den Elfmeterpunkt. Coquelin ist vor Zambrano am Ball, nimmt die Kugel direkt - rechts über das Tor.

10.: Ballverlust Mehmedi im Vorwärtsgang. Von der Mittellinie wird Aigner rechts bedient, Ginter hebt das Abseits auf. Aigner passt in die Mitte zu Kadlec, der wieder frei vor Baumann am Torhüter scheitert.

18.: Toller Ball von Russ links raus zu Inui. Der legt per Hacke für Djakpa auf. Dessen Schuss aus spitzem Winkel klärt Baumann zur Ecke.

30.: Schmid mit der Ecke von rechts auf den langen Pfosten. Schuster ist da, nickt den Ball aber links neben den Kasten.

41.: Barnetta klärt einen Eckball von Schmid. Günter hält aus der Distanz mit links drauf. Russ wirft sich am rechten Pfosten in den Weg und blockt ab.

58.: Coquelin ist von Frankfurts Abwehr nicht aufzuhalten. Der Ball geht bis zu Freis durch, der aus 17 Metern im Abschluss scheitert.

61.: Freiburg erhöht den Druck und setzt rechts im Strafraum wieder Freis ein. Trapp klärt den Ball im kurzen Eck zur Ecke.

64., 0:1, Günter (Eigentor): Russ spielt aus der Zentrale links raus zu Djakpa. Der haut den Ball scharf und flach in die Mitte. Baumann streckt den Fuß aus, von dort prallt der Ball an Günters Oberschenkel und ins Tor.

68.: Inui geht mal an zwei Gegenspielern vorbei und passt von der Grundlinie nach innen. Ginter fälscht leicht ab und überwindet Baumann beinahe ein zweites Mal.

75.: Der eingewechselte Höfler taucht links im Strafraum auf, schließt mit links ab - Trapp bekommt die Fäuste rechtzeitig nach oben.

85., 1:1, Höfler: Eckball von der linken Seite durch Schmid. Schuster blockt Jung am langen Pfosten ab. Höfler ist völlig frei und köpft ins kurze Eck ein.

87.: Djakpa mit einer guten Flanke von links mit rechts auf den langen Pfosten. Schuster verschätzt sich im Luftduell mit Lakic, der aus kurzer Distanz Baumann anköpft. Dicke Chance!

Fazit: Eine verdiente Punkteteilung. Mit weniger Pech (Eigentor) und einer besseren Chancenverwertung wäre für Freiburg der erste Sieg drin gewesen.

Der Star des Spiels: Francis Coquelin lieferte sein bestes Spiel im Freiburger Dress ab. Sehr quirlig im vorderen Drittel und mit guten Rochaden. Neben seiner Lauf- stach auch die Zweikampfstärke hervor. Mit 78 Prozent gewonnenen Duelle war Coquelin der beste Zweikämpfer auf dem Feld.

Der Flop des Spiels: Es dauerte über eine Stunde, bis Takashi Inui einmal auffällig wurde. Ansonsten eine reichlich blasse Partie des Japaners, der bei der Eintracht nach Kadlec die wenigsten Ballkontakte hatte und lediglich elf Prozent seiner Zweikämpfe gewann.

Der Schiedsrichter: Deniz Aytekin war stets aufmerksam, kommunizierte viel mit den Spielern und strahlte in einem allerdings auch ziemlich fairen Spiel eine ruhiger Körpersprache aus. Korrekt, das Einsteigen von Flum gegen Günter an der Strafraumgrenze als normalen Zweikampf zu werten (60.). Sehr gutes Auge, das Duell zwischen Zambrano und Schmid als Schwalbe des Freiburgers zu werten (75.). Die zweite Gelbe Karte und somit der Platzverweis gegen Flum war jedoch sehr hart, dafür war Aytekin auch in der unruhigen Schlussphase jederzeit Herr der Lage.

Das fiel auf:

  • Die erste Halbzeit bot quasi zwei Hälften: In den ersten 25 Minuten merkte man Freiburg die defensive Unsicherheit an (zuletzt 0:5 und 0:2). Die Viererkette der Breisgauer stand viel zu tief, der Aufbau aus der Abwehr geriet zu behäbig, Anspielstationen waren Mangelware.
  • Frankfurt presste dagegen sehr früh, stand teilweise mit sieben Mann tief in der Hälfte der Hausherren und schaltete dann zügig um. Mit etwas mehr Punch hätten zwei Tore in der Anfangsviertelstunde herausspringen müssen.
  • Freiburg stellte sich dann besser darauf ein, auch weil sich Mehmedi häufig aus der Sturmspitze löste und als Ballschlepper fungierte. Dazu spielte die Streich-Truppe variabler nach vorne, wurde allerdings fast ausschließlich über die rechte Seite gefährlich. Dort ließ Djakpa seinen Gegenspielern zu viel Luft. Frankfurt fehlte in dieser Phase die Genauigkeit im Passspiel, um den Spieß wieder umzudrehen.
  • Lange Zeit dann verkehrte Welt im zweiten Durchgang: Freiburg, bislang das zweikampfschwächste Team der Liga, jetzt viel bissiger und häufiger Sieger im direkten Duell. Im Umschaltspiel fehlte hin und wieder jedoch die Klarheit, um die dann aussichtsreichen Räume anzuspielen.
  • Der Eintracht unterliefen etliche leichte Fehler im Spielaufbau, der Druck war fast gänzlich hin. Bis zur Führung blieb die SGE zwischenzeitlich über 40 Minuten ohne Torabschluss - und der kam ja auch vom Gegner.
  • Die Hausherren betrieben nach der schwachen Anfangsphase unter dem Strich einen immensen Aufwand, kämpften sich in die Partie, steigerten sich spielerisch. Es bleibt allerdings trotz des erlösenden Treffers zum Ausgleich beim Manko Chancenverwertung. Zum achten Mal im achten Spiel lief der Sportclub einem Rückstand hinterher.

Freiburg - Eintracht Frankfurt: Daten zum Spiel