Bayern machen Meisterschaft perfekt

Toni Kroos schoss den FC Bayern in der 6. Minute in Führung
© Getty

Der FC Bayern München ist zum 24. Mal deutscher Meister! Durch den 3:1 (2:0)-Sieg bei Hertha BSC am 27. Spieltag stehen die Münchner als frühester Meister der Bundesliga-Geschichte fest.

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Im ausverkauften Berliner Olympiastadion erzielten Toni Kroos (6.), Mario Götze (14.) und Franck Ribery (78.) die Tore für die Mannschaft von Trainer Pep Guardiola, der nach dem UEFA Supercup und der Klub-WM seinen dritten Titel mit dem FC Bayern holt. Für Berlin verwandelte Adrian Ramos einen Foulelfmeter (64.).

Durch das 64. Ligaspiel in Folge mit mindestens einem Treffer stellten die Bayern den europäischen Rekord des FC Barcelona ein und bauten ihre Serie ohne Niederlage auf 52 Spiele aus.

Die Reaktionen:

Pep Guardiola (Trainer Bayern): "Die Bundesliga ist unser tägliches Brot und ich bin sehr glücklich, dass wir es geschafft haben. Wann ist nicht entscheidend, Hauptsache wir haben den Meistertitel gewonnen. Ich bin sehr stolz auf meine Spieler und wir werden ordentlich feiern."

"Die Meisterschaft ist für Uli" - Alle Stimmen zum Bayern-Triumph

SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Berlins Trainer Luhukay hat Allagui und Ben-Hatira wegen zuletzt schwacher Leistungen aus dem Kader geworfen, Niemayer und Ronny müssen auf die Bank und Langkamp ist gelbgesperrt. Neu im Team: Janker, Kobiaschwili, Skjelbred, Schulz und Mukhtar.

Guardiola bringt im Vergleich zum 2:0 in Mainz Dante, Rafinha und Götze für Martinez (nicht im Kader), Ribery und Mandzukic. Lahm rückt wieder ins Mittelfeld, Müller spielt Stürmer.

6., 0:1, Kroos: Müller lässt rechts im 16er van den Bergh ins Leere grätschen und spielt flach vors Tor. Zwei Herthaner sind am Ball, der aber dem freien Kroos vor die Füße fällt. Direktabnahme aus elf Metern, Kraft durch die Beine und drin.

14., 0:2, Götze: Klasse Diagonalball von Kroos auf Rafinha. Der legt zurück auf Schweinsteiger, der butterweich ans linke Fünfereck flankt, wo Götze völlig frei steht und lässig einköpft.

31.: Kobiaschwili nimmt aus 25 Metern Maß - drei Meter links am Tor vorbei.

37.: Alaba lupft die Kugel nach Rafinha-Pass von links auf den langen Pfosten. Götze legt volley zurück auf Müller, der aus vier Metern an die Latte köpft.

43.: Boateng schickt Müller mit einem Ball aus der eigenen Hälfte, Kraft kommt raus, Müllers Lupfer fliegt knapp rechts am Kasten vorbei.

61.: Ribery spielt Mandzukic rechts im 16er an, van den Bergh steht zu weit weg. Schuss aufs kurze Eck, Kraft pariert mit dem rechten Fuß.

66., 1:2, Ramos: Nach einem leichten Schubser von Rafinha an Ramos zeigt Fritz auf den Elfmeterpunkt. Ramos läuft an und lupft die Kugel in die Tormitte.

79., 1:3, Ribery: Konter Bayern. Götze mit dem Ball am Fuß, links läuft Ribery in Position, bekommt die Kugel und lupft ihn sanft über Kraft ins Tor.

Fazit: Bayern macht sein Meisterstück mit einem souveränen Auftritt gegen hoffnungslos unterlegene Berliner.

Der Star des Spiels: Philipp Lahm kehrte zurück ins Mittelfeld und war dort omnipräsent. Der Bayern-Kapitän spielte bei 134 Pässen nicht einen einzigen Fehlpass und gewann 80 Prozent seiner direkten Duelle. In der Offensive am auffälligsten war Götze.

Der Flop des Spiels: Johannes van den Bergh ließ sich permanent auf seiner linken Abwehrseite von Robben überlaufen und ließ sich von Müller vor dem 0:1 einfach düpieren. Gewann nur 33 Prozent seiner Zweikämpfe und brachte nur 56 Prozent seiner Pässe zum Mitspieler.

Der Schiedsrichter: Marco Fritz übersah in der ersten Halbzeit gleich zwei elfmeterreife Fouls von Janker an Alaba bzw. von Pekarik an Müller. Dagegen genügte ein sanfter Schubser von Rafinha an Ramos, um Strafstoß zu geben. Schwache Leistung in einem fairen Spiel.

Das fiel auf:

  • Die Bayern ließen vom Anpfiff weg keine Zweifel aufkommen, den Titel in Berlin klar machen zu wollen. Mit Tempo und viel Variation im Angriffsspiel ging es nur in eine Richtung.
  • Rafinha und Alaba schoben extrem weit nach vorne, während Lahm, Kroos und Schweinsteiger das Zentrum im Griff hatten. Müller, Robben und Götze tauschten immer wieder die Positionen im letzten Drittel. Müller ging oft tief, während sich Götze fallen ließ, um die Bälle prallen zu lassen.
  • Die Hertha verzichtete komplett auf Pressing und versuchte stattdessen, die Räume im Mittelfeld eng zu machen. Allerdings kamen die Berliner überhaupt nicht in die Zweikämpfe und immer mindestens einen Schritt zu spät, obwohl in Ballnähe teilweise Überzahl geschaffen wurde. Mitunter baute Hertha einer Sechser-Abwehrkette auf, die von den Bayern aber ebenso mühelos überspielt wurde.
  • Nach der Pause griffen die Berliner deutlich früher an, hinter Ramos bildeten sie ein Fünfer-Mittelfeld auf einer Linie. Die Bayern gingen nicht mehr so konsequent auf weitere Tore, behielten aber stets die Spielkontrolle und kamen so zu 82 Prozent Ballbesitz. Berlin schnupperte nach dem Anschlusstor kurz, doch dann zogen die Bayern das Tempo wieder an.

Hertha - Bayern: Die Statistik zum Spiel