Wolfsburg holt Punkt in Gladbach

Brasilien gegen Deutschland: Luiz Gustavo (l.) im Sprintduell mit Max Kruse
© Getty

Borussia Mönchengladbach bleibt auch im letzten Heimspiel der Hinrunde ungeschlagen und schiebt sich auf den dritten Tabellenplatz vor. Beim 2:2 gegen den VfL Wolfsburg mussten die Fohlen allerdings einen späten Ausgleichstreffer hinnehmen.

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Vor 53.301 Zuschauern im ausverkauften Borussia Park brachte Diego den VfL Wolfsburg in Führung (53.), ehe Gladbach das Spiel mit einem Doppelschlag durch Raffael (59.) und Arango (64.) drehte.

Als Gladbach schon wie der sichere Sieger aussah, schockte Bas Dost die Fohlen in der 85. Minute und vermieste den Gastgebern so eine perfekte Hinrunde mit neun Heimsiegen aus neun Spielen.

Die Borussia überwintert damit auf dem dritten Tabellenplatz. Wolfsburg lauert mit drei Punkten Rückstand weiter knapp hinter den Champions-League-Plätzen.

Reaktionen:

Lucien Favre (Trainer Gladbach): "Das war einfach unnötig. Wir hätten das 3:1 machen müssen, kriegen aber ein unnötiges 2:2. Das war nicht einfach zu verdauen. Aber wir können es nicht ändern. Wir müssen positiv denken: 33 Punkte, sehr positive Tordifferenz - das ist schon gut."

Dieter Hecking (Trainer Wolfsburg): "Das war ein super Fußballspiel von zwei Mannschaft, die mit viel Selbstbewusstsein ausgestattet waren. Ich hätte mir gewünscht, dass wir das 1:0 länger gehalten hätten. Mit dem 2:2 sind wir für unseren Aufwand belohnt worden. Über 90 Minuten war es ein gerechtes Ergebnis."

SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Gladbach ist seit sieben Spielen ungeschlagen, Wolfsburg sogar seit acht - leistungsbedingte Gründe zum Wechsel gibt es also keine. Da beide Mannschaften zudem keine neuen Verletzungen oder Sperren zu beklagen haben, schicken Lucien Favre und Dieter Hecking unveränderte Startformationen auf das Feld.

21.: Die bisher beste Chance des Spiels. Caligiuri schickt Olic über links durch die Gasse in den Strafraum. Der Kroate läuft aus spitzem Winkel auf ter Stegen zu, sein Schuss mit dem Außenrist rauscht knapp am rechten Pfosten vorbei.

28.: Ter Stegen lässt Olic' Fernschuss aus mehr als 20 Metern nach vorne abklatschen, ist bei Arnolds Abstauber-Versuch aber unten und pariert ein zweites Mal.

29.: Jetzt die Fohlen! Herrmann dringt mit viel Speed in den Strafraum ein und bedient den mitgelaufenen Kruse. Der kann den Ball aber nicht richtig kontrollieren und schießt aus knapp fünf Metern drüber.

35.: Caligiuri sorgt aus kurzer Distanz für den Führungstreffer, den Günter Perl wegen eines Handspiels aber zurecht aberkennt.

53., 0:1, Diego: Am Ende einer schönen Wolfsburger Kombination an der linken Strafraumkante bringt Rodriguez das Leder scharf rein. Diego ist eingelaufen, kontrolliert den Ball und vollendet überlegt in die rechte Tor-Ecke.

59., 1:1, Raffael: Gladbach schlägt zurück. Raffael hat zu viel Platz im Mittelfeld, wird nicht angegriffen und marschiert an der gesamten Wölfe-Abwehr vorbei in den Sechzehner. Mit einem platzierten Abschluss, der oben links einschlägt, lässt der Brasilianer Benglio keine Abwehr-Chance.

64., 2:1, Arango: Der Doppelschlag. Freistoß aus knapp 20 Metern halbrechter Position - Chefsache in Gladbach. Arango zirkelt das Leder über die Mauer in den rechten Knick, Benaglio schaut nur hinterher.

70.: Fast der dritte Treffer. Traum-Flanke von Raffael auf Kruse, der den mitgelaufenen Kramer bedient. Der geht an Knoche vorbei, scheitert aber am herausstürmenden Gäste-Keeper.

85., 2:2, Dost: Gladbach kriegt den Ball nicht aus der Gefahrenzone. Den ersten Schuss der Wölfe kann ter Stegen noch entschärfen, ist gegen Dosts Abstauber dann aber machtlos.

Fazit: Tolle zweite Hälfte beider Teams, im ersten Durchgang war Wolfsburg besser. Unter dem Strich ein verdientes Remis im Duell zweier starker Mannschaften

Der Star des Spiels: Diego. Eine sehr engagierte Leistung des Brasilianers. War ununterbrochen unterwegs, scheute kein Kopfballduell und setzte sogar mehrmals zur Grätsche an. Ganz stark seine Ruhe und Ballbehandlung beim Führungstreffer.

Der Flop des Spiels: Maximilian Arnold. Der Youngster der Wölfe fand kaum Bindung zum Spiel, spielte in den ersten 45 Minuten die wenigsten Pässe seiner Mannschaft und konnte zu keinem Zeitpunkt für Kreativität sorgen. Dass Wolfsburg fast ausschließlich über die Außen kam, lag vor allem am untergetauchten Arnold.

Der Schiedsrichter: Günter Perl. Keine einfache Partie für Perl, der seine Linie trotz der vielen kleinen Nickeligkeiten mit seiner ruhigen Art aber beibehielt. Erkannte Caligiuris Handspiel vor dessen Treffer richtig.

Das fiel auf:

  • Wolfsburg von Beginn an mit hohem Pressing, vor allem Medojevic agierte weit vorgezogen und rannte die Gladbacher Innenverteidiger bei Ballbesitz sofort an. Oft blieb den kombinationsfreudigen Borussen nur der Rückpass zu ter Stegen.
  • Beide Mannschaften zeigten eindrucksvoll, warum dies das Top-Match des 17. Spieltags war. Ein strukturierter Aufbau und tolle Ballstafetten sorgten für ein sehenswertes Spiel mit Chancen im Fünf-Minutentakt.
  • Gladbach in den ersten 45. Minuten ungewohnt fehlerhaft beim letzten Ball. Die Fohlen kombinierten sich viele Male bis in den Strafraum, brachten den entscheidenden Pass aber dann nicht zum Mann.
  • Die Abseitsfalle der Wölfe stand gut. Wenn Gladbach es mit langen Bällen auf zumeist Arango probierte, gab Naldo im richtigen Moment das Kommando und verschob geschickt. Dafür ließen sich die Außenverteidiger zu oft überrennen, wodurch Gladbach zu einigen Chancen kam.
  • Beeindruckend, wie Gladbach nach Diegos Treffer zurückkam und das Spiel drehte. Mit einer besseren Chancenverwertung hätte man die Partie aber schon frühzeitig entscheiden und Dosts Ausgleichstreffer in der Schlussphase so verhindern müssen.

Gladbach - Wolfsburg: Die Statistik zum Spiel