Wolfsburg schiebt sich auf Platz 5

Von Florian Schimak
Nur in dieser Szene musste sich Gustavo (r.) strecken - sonst hatte Wolfsburg leichtes Spiel
© Getty

Der VfL Wolfsburg gewann am 10. Spieltag zu Hause verdient mit 3:0 (1:0) gegen den SV Werder Bremen und rückt vorübergehend auf Platz 5 vor. Die Dutt-Elf verlor erstmals seit vier Spielen und bleibt auf Platz 10.

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Vor 25.000 Zuschauern in der Volkswagen-Arena erzielte Maximilian Arnold das frühste Tor der Wölfe in dieser Saison (7.). Auch danach war der VfL das bessere Team, konnte seine zahlreichen Chancen aber nicht nutzen. Erst in der zweiten Hälfte entschied Ivica Olic die Partie mit dem 2:0 (72.). Ivan Perisic machte in der 89. Minute den Deckel drauf.

Bremen, das ohne echten Stürmer antrat, enttäuschte auf ganzer Linie und verlor nach zuletzt vier Spielen ohne Niederlage erstmals.

Die Reaktionen:

Robin Dutt: "Wir haben kein gutes Spiel gemacht, vor allem in der ersten Halbzeit nicht. Wir konnten den Gegner nie in Bedrängnis bringen und hatten selber zu viele einfache Ballverluste. Man hat gemerkt, dass ein gelernter Stürmer gefehlt hat, der die Bälle festmacht, dass die anderen nachrücken können."

Klaus Allofs: "Heute haben wir es gut gemacht. Nach dem 0:1 haben wir es versäumt, gleich nachzulegen. Dann sind wir noch ein bisschen in Schwierigkeiten geraten. Ansonsten war das ordentlich. Wir gehen kleine Schritte nach vorne. Durch die Niederlage gegen Braunschweig sind wir ein bisschen aus dem Weg gebracht worden. Das hat man heute gesehen. Es hat 20 bis 25 Minuten gedauert, bis wir die Fans wieder auf unserer Seite haben."

Ivica Olic: "Die Mannschaft hat heute eine Topleistung gezeigt. Da hatte ich vorne einfach Spaß zu spielen. Das war heute unsere beste Leistung."

SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff:

Die Wölfe beginnen mit der fast identischen Aufstellung wie beim 2:1-Sieg in Augsburg. Nur Ivan Perisic rückt in die Startformation, Marcel Schäfer nimmt auf der Bank Platz.

Robin Dutt muss ohne Stürmer auskommen, Petersen und di Santo sind verletzt. Dafür beginnt Özkan Yildirim nominell in vorderster Front. Sonst gibt es keine Änderungen im Vergleich zur Vorwoche.

7.. 1:0, Arnold: Rodriguez spielt Olic auf der linken Außenlinie frei, der will mit der Hacke eigentlich einen Doppelpass spielen. Die Kugel aber kommt flach in den Strafraum, dort schweißt Arnold das Ding aus elf Metern humorlos unters Dach. Riesen Bude!

10.: Wieder Olic. Diesmal wuselt sich der Kroate rechts durch und legt gekonnt zurück. Perisic kommt von hinten angerauscht, aber Mielitz kann seinen Flachschuss parieren.

16.: Dreifachchance für die Wölfe! Olic ist nach Arnold-Pass frei durch und läuft auf Mielitz zu. Grauenvoller Abschluss, auch den Abpraller kann Mielitz parieren. Irgendwie kommt dann Perisic an den Ball, doch der zieht zwei Mal auf, am Ende ist der Winkel zu spitz und Mielitz wehrt wieder ab.

31.: Inzwischen müsste es 2:0 stehen. Diego spielt Garcia schwindelig und bringt die Flanke von rechts auf den zweiten Pfosten, wo Perisic steht. Doch der kann den Ball aus fünf Metern nicht im Tor unterbringen.

35.: Aus dem Spiel läuft nichts. Daher muss ein Standard herhalten: Hunt versucht es aus 25 Metern mit dem Freistoß, aber Benaglio ist da. Kurz darauf taucht Junuzovic völlig frei vor dem Keeper auf, trifft aber den Ball nicht richtig.

48.: Arnolds Schuss von der rechten Strafraumkante wird noch geblockt. Der zweite Versuch von Diego mit links kommt besser, aber Mielitz macht sich lang und dreht den Ball um den Pfosten.

63.: Rodriguez treibt den Ball im Zentrum und bedient Arnold phantastisch, doch der scheitert am herausstürzenden Mielitz. Nach anschließender Ecke setzt Knoche den Kopfball denkbar knapp neben den Pfosten.

72., 2:0, Olic: Das hochverdiente 2:0! Ochs spielt Perisic per Schnittstellenpass schön frei, der bringt das Ding direkt in die Mitte, wo Olic per Flugkopfball einnickt.

89., 3:0, Perisic: Endlich belohnt sich der andere Kroate für seine engagierte Leistung, indem er nach feinem Pass vom eingewechselten Evseev frei vor Mielitz dieses Mal cool bleibt und trocken zum 3:0 abschließt.

Fazit: Absolut verdiente Sieg für deutlich überlegene Wölfe gegen erschreckend schwache Bremer, die aus dem Spiel heraus zu keiner Gelegenheit kamen.

Der Star des Spiels: Er war überall, wirkte manchmal wie immer etwas unglücklich, aber Ivica Olic entschied die Partie letztendlich mit seiner (wenn auch ungewollten) Vorlage zum 1:0 und seinem Treffer zum 2:0. Generell war die VfL-Offensive bärenstark.

Der Flop des Spiels: Eljero Elia hatte 30 Ballkontakte, gewann nur 39 Prozent seiner Zweikämpfe und stand so sinnbildlich für die Harmlosigkeit der Werder-Elf an diesem Abend.

Der Schiedsrichter: Lockerer Abend für Deniz Aytekin. Faire Partie ohne große Aufreger und lag bei den persönlichen Strafen immer richtig. Unauffällig, und somit gute Leistung des Unparteiischen.

Das fiel auf:

  • Starker Auftakt des VfL Wolfsburg. Hohe Laufbereitschaft, aggressive Zweikämpfe - Werder wusste in den ersten Minuten nicht was los war. Olic war im Sturm sehr beweglich und überall zu finden. Arnold bevorzugt auf der Zehn, dafür kam Diego meist über rechts.
  • Werder Bremen mit vermeintlich variabler Offensive. Mal Hunt, mal Junuzovic, mal Yildirim und mal Elia ganz vorne drin - so wie von Dutt gefordert. Doch wirklich gefährlich wurde es dadurch nicht.
  • In der defensiven Mittelfeldzentrale war der VfL sehr präsent. So hatte Werder kaum Chancen das Spiel zu öffnen. Bei Ballbesitz für die Wölfe ging es dann blitzschnell über die Außen. Perisic, Rodriguez und Diego waren für die Gäste nicht in den Griff zu bekommen.
  • Auch nach der Pause war nichts von einem Bremer Offensivspiel zu sehen. Kaum eine Chance aus dem Spiel heraus. Hunt war nicht zu sehen, auch von Yildirim und Elia ging keinerlei Gefahr aus.
  • Diego scheint sich immer mehr mit seiner Rolle im rechten Mittelfeld anzufreunden. Sehr engagierter Auftritt, fast an jeder guten Aktion beteiligt und super Zusammenspiel mit Arnold und Co. - das war schon mal anders.
  • Rodriguez schob das Spiel auf links immer wieder an. Brachte scharfe Flanken oder setzte seinen Mitspieler anderweitig gekonnt ein. Generell: Sehr starke Offensiv-Leistung der Wölfe.

Wolfsburg - Bremen: Die Statistik zum Spiel