Bayer Leverkusen ist durch den Sieg so gut wie sicher Dritter und demnach in der kommenden Saison für die Champions League qualifiziert.
Werder Bremen dagegen ist seit nunmehr zehn Spielen ohne Sieg und hängt bei nur noch zwei Punkten Vorsprung auf den Relegationsrang tief mit drin im Abstiegskampf.
Die Lage wird für die Mannschaft und Trainer Thomas Schaaf immer bedrohlicher: Noch nie hatte Werder zu diesem Zeitpunkt einer Saison weniger Punkte auf dem Konto - nicht mal im Jahr des einzigen Bundesligaabstiegs.
Trotzdem sprach Thomas Eichin seinem Trainer nach der Partie eine Jobgarantie aus. "Von uns hat keiner von einem Endspiel gesprochen. Wir haben vor dem Spiel ganz klar gesagt, dass wir mit Thomas Schaaf weitermachen. Etwas anderes gibt es für uns auch momentan nicht. Wir wollen alle zusammen da raus, und ich bin mir sicher, dass wir mit ihm besser da raus kommen als ohne ihn", so Eichin.
Noch über eine halbe Stunde nach dem Abpfiff feierten die Bremer Fans ihre Mannschaft und den Trainer. Ein Lichtblick an einem erneut tristen Tag für Werder.
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Anpfiff: Bayer mit der erwarteten Aufstellung, also auch wieder mit Sam und ohne Castro, der nur auf der Bank sitzt. Bender ist nach seiner Oberschenkelzerrung doch rechtzeitig fit und beginnt. Toprak kehrt nach seiner Sperre zurück und verdrängt Schwaab.
Werder stellt einmal mehr groß um. Fritz spielt rechts in der Viererkette, Sokratis rückt ins Zentrum. Der genesene Ignjovski darf links in der Viererkette ran. Kroos bildet mit Bargfrede und Junuzovic eine Dreierkette im defensiven Mittelfeld. Das Offensivtrio Arnautovic, Elia (beide suspendiert) und De Bruyne (verletzt) fehlt. Hunt und Yildirim bilden das offensive Mittelfeld.
8.: Yildirim legt mit dem Kopf von links auf Bargfrede ab, der direkt aus gut 22 Metern abzieht. Bender fälscht noch leicht ab und so zischt die Kugel knapp am Kasten von Leno vorbei.
35., 1:0, Kießling: Konter von Bayer, Schürrle in die Gasse auf Sam. Der ist vor Mielitz am Ball und schließt ab. Mielitz trifft den Leverkusener mit gestrecktem Bein am Knie, Aytekin gibt Elfmeter. Kießling läuft an und versenkt flach ins rechte Eck. 22. Saisontor.
52.: Freistoß Kadlec in den Strafraum. Kießling legt per Kopf an Wollscheid ab. Der köpft aus sieben Metern, Mielitz geschlagen - der Ball fliegt aber Zentimeter links vorbei.
72.: Katastrophaler Ballverlust von Wollscheid. Junuzovic geht alleine auf Leno zu und versucht den Ball am Keeper vorbei zu legen, aber Leno ahnt das und nimmt dem Österreicher den Ball vom Fuß.
74.: Kießling legt den Ball Castro im Strafraum in den Lauf, der bringt ihn flach in die Mitte, wo Schürrle hauchdünn verpasst.
81.: Freistoß fast von der rechten Außenlinie von Castro. Der Ball ist lange in der Luft, trotzdem setzt sich Wollscheid im Kopfballduell durch. Allerdings bringt er nicht genug Druck hinter den Ball. Kein Problem für Mielitz.
82.: Hunt kommt im Strafraum halblinks zum Abschluss. Strammer Schuss, aber genau auf Leno.
Fazit: Insgesamt ein verdienter Sieg für Bayer, auch wenn sich Bremen nach Kräften wehrte. In der Offensive war Werder aber zu schwach auf der Brust.
Der Star des Spiels: Lars Bender war quasi traditionell am meisten unterwegs, hatte eine tolle Passquote (84 Prozent) und stand für die gute Balance zwischen Defensive und Offensive im Leverkusener Spiel. Auch stark: Kießling, der sich in 33 Zweikämpfe warf.
Der Flop des Spiels: Clemens Fritz war nicht richtig schwach, verzichtete aber fast komplett auf offensive Vorstöße und bekam nur 42 Prozent seiner Zuspiele an den eigenen Mann. Und irgendwie konnte sich seine Mannschaft wieder nicht an ihrem Kapitän aufrichten. Fritz bleibt in der heiklen Phase nicht mehr als einer unter vielen in seiner Mannschaft.
Die besten Bilder des 31. Spieltags
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FC SCHALKE 04 - HAMBURGER SV 4-1: Die Hanseaten sollen wieder einmal unglaubliche Abwehrschwächen offenbaren. Im Mittelpunkt der Partie wird ein Niederländer stehen
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In der 5. Spielminute fällt der erste Treffer. Die Gäste aus Hamburg gehen durch Marcell Jansen in Führung. Der Linksverteidiger köpft aus kurzer Distanz ein
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Nur fünf Minuten später klingelt es auf der Gegenseite. Schalke kontert über Huntelaar, Abspiel auf Bastos und der Brasilianer schiebt an Adler vorbei in die lange Ecke ein
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Und das Comeback soll für Huntelaar noch besser werden. In der 21. Spielminute schiebt der Niederländer nach Querpass Draxler zur 2:1 Führung ein
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Und die Huntelaar-Gala soll weitergehen. In der 58. Spielminute köpft Huntelaar zum 3:1 ein. Acht Minuten später trifft Huntelaar zum dritten Mal
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MAINZ 05 - EINTRACHT FRANKFURT 0:0: In einem harmlosen Rhein-Main-Derby kamen beide Teams nicht einmal wirklich gefährlich vor das gegnerische Tor und hatten wenig Chancen
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Zumindest die Fans waren heute spitze - auch wenn der gehängte Frankfurt-Adler der Mainzer Fans sicherlich für ein paar Diskussionen gesorgt haben dürfte
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Nicolai Müller (r.) hatte für Mainz in der ersten Hälfte noch die beste Chance. Anstatt zu schießen konnte er sich nicht zwischen Abschluss und Pass zu Parker entscheiden - symptomatisch für das gesamte Spiel
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Die Mainzer verabschieden sich mit dem Remis von allen Hoffnungen, sich doch noch für die Europa League zu qualifizieren. Frankfurt hat nach wie vor beste Chancen auf Europa
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Armin Veh muss nun etwas einfallen, damit Alex Meier und die Eintracht ihre gute Hinrunde nicht endgültig verspielen und in den letzten Spielen noch kräftig punkten
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FORTUNA DÜSSELDORF - BORUSSIA DORTMUND 1:2 - Düsseldorf steckt nach der Niederlage tief im Abstiegskampf. Dortmund ist in der Partie aus einem speziellen Grund angreifbar...
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Im Vergleich zum Madrid-Spiel rotiert Jürgen Klopp auf zehn Positionen! So kommt auch Youngster Jonas Hofman von Beginn an zum Einsatz
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In der 20. Spielminute zirkelt Nuri Sahin den Ball aus 35 Metern in das Tor - Marke Traumtor! Der Jubel bei Dortmund ist groß - Düsseldorf reagiert fassungslos
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In der 68. eingewechselt, in der 70. getroffen. Jakub Blaszczykowski erhöht auf 2:0 nach schönem Pass von Lewandowski
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Der Anschlusstreffer von Adam Bodzek (88.) kommt zu spät - Düsseldorf vergibt mit dem Schlusspfiff die Chance zum Ausgleich. Díe Folge: Entsetzen und Enttäuschung bei der Fortuna
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BAYERN MÜNCHEN - SC FREIBURG 1:0: Nachdem er gegen Barcelona noch gesperrt gefehlt hatte, durfte Mario Mandzukic gegen den SC wieder ran - ohne zählbaren Erfolg
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Glücklicher schauen da schon Shaqiri und Can drein. Die Co-Produktion der beiden war schließlich auch entscheidend für den Erfolg der Bayern
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Jupp Heynckes warf die Rotationsmaschine ordentlich an und brachte im Vergleich zum Barca-Spiel zehn Neue - auch Diego Contento (l.) profitierte
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Claudio Pizarro (l.) gab wieder den Zehner. Ein Treffer wollte dem Peruaner diesmal allerdings nicht gelingen
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Dieser jungen Dame war das Spiel - verständlicherweise - offenbar nicht aufregend genug. Mit ihrem beherzten Sprint über das Feld sorgte sie kurz vor dem Ende noch einmal für Stimmung in der Arena
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1899 HOFFENHEIM - 1. FC NÜRNBERG 2:1 - Dank einer tollen Leistung schlägt Hoffenheim ein schwaches Nürnberg mit 2:1! Die Tore machten Johnson und Salihovic
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Sead Salihovic markierte mit einem sehenswerten Kopfball das 2:0 gegen den Club. Zuvor hatte Johnson die TSG in Führung gebracht. Die Club-Abwehr war völlig überfordert
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Zwar verkürzte Simons per Strafstoß noch mal, aber auch danach konnte der FCN kein Aufbäumen zeigen und gab sich nach 90 Minuten verdient geschlagen
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Beim FCN lief wirklich nichts. Die Standards fanden in der Mitte oft keinem Abnehmer und die Zweikämpfe gingen mehr an Hoffenheim. Das war keine Reaktion auf die Derby-Niederlage
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Club-Coach Michael Wiesinger muss sich fragen, warum seine Mannschaft so ungefährlich war, die Zweikämpfe verlor. Die 40-Punkte-Marke wird weiterhin nicht geknackt
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BAYER LEVERKUSEN - WERDER BREMEN 1:0: Die Grün-Weißen erlebten in Leverkusen - trotz einer ordentliche Leistung - eine bittere Niederlage und geraten nun immer mehr in die Bredouille
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Nils Petersen (r.) hatte einen schweren Stand als einziger Offensivspieler in der Bremer Anfangself. Doch im ersten Durchgang war Werder die aktivere Mannschaft
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Bis zur 36. Minute. Dann entschied Schiedsrichter Aytekin auf Strafstoß für Leverkusen - eine strittige Entscheidung
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Stefan Kießling ließ sich die Chance natürlich nicht entgehen und verwandelte sicher. Mit seinem 22. Saisontor traf der Blondschop zum 1:0
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Die Freude war natürlich groß. Den Vorsprung ließen sich die Gastgeber natürlich nicht entgehen und sind weiter auf CL-Kurs. Bremen trudelt hingegen in Richtung Abstieg
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FC AUGSBURG - VFB STUTTGART 3:0: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Der FC Augsburg riskiert über die neunzig Minuten deutlich mehr. Mit Erfolg
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Die erste Halbzeit ist sehr intensiv. Beide Mannschaften gehen robust in die Zweikämpfe. Das hemmt den Spielfluss deutlich
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Beide Mannschaften erarbeiten sich einige Chancen. Augsburg hat die besseren Möglichkeiten, zögert aber im Abschluss häufig zu lange
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In der 61. Minute belohnt sich Augsburg für die starke Leistung. Eine Werner-Ecke köpft Sascha Mölders mit etwas Glück in das Tor zur Führung
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In der Schlussphase ist Augsburg dem VfB haushoch überlegen und kontert sich zum endgültigen Erfolg: De Jong und Ji (r.) treffen zum überlegenen Sieg
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VfL WOLFSBURG - BORUSSIA MÖNCHENGLADBACH 3:1: Riesenfreude bei den Wolfsburger Torschützen. Für die Wölfe war es erst der dritte Heimsieg in der gesamten Saison
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Ter Stegen packt gegen Vieirinha sicher zu. Später sollte der Gladbacher Schlussmann nicht mehr so souverän agieren
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In Person von Mike Hanke warfen sich die Gladbacher intensiv in die Zweikämpfe. Letztendlich nicht genug gegen gut organisierte Wölfe um Jan Polak
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Ter Stegen kommt gegen Diego zu spät. Der Brasilianer war mit einem Treffer und zwei Torvorlagen der alles überragende Mann bei den Hausherren
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Auch Maximilian Arnold wusste erneut zu überzeugen. Der Youngster hat mittlerweile seit drei Partien stets für die Wölfe getroffen
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GREUTHER FÜRTH - HANNOVER 96 2:3: Vor dem Anpfiff zur zweiten Hälfte wurde im Gästeblock ein wenig gezündelt.
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Davor schepperte es zuerst im Kasten der Gastgeber. Abdellaoue (r.) schiebt aus kurzer Distanz zum 0:1 ein
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Nach dem Ausgleich von Djurdjic erzielte Andre Hoffmann nach einer Ecke die erneute Führung für die Gäste aus Hannover
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Sieben Minuten vor dem Ende war es erneut Djurdjic, der einen Fehler von Zieler zum 2:2 ausnutzte
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Da Silva Pinto zerstörte dann aber alle Hoffnungen für Fürth. Das Kleeblatt wartet also weiter auf den ersten Heimsieg der Saison...
Der Schiedsrichter: Deniz Aytekin entschied bei Sams Chance auf Elfmeter - eine diskussionswürdige Entscheidung, hatte Sam die Aktion doch bereits abgeschlossen. Mielitz kam für das Foul an sich ohne Gelbe oder sogar Rote Karte davon. Hätte auch Bargfrede früh für sein absichtliches Handspiel verwarnen müssen, ebenso wie Bender bei dessen taktischem Foul gegen Sokratis. Ansonsten mit einer ordentlichen Spielführung.
Die Trainer:
Sascha Lewandowski wechselte im zweiten Durchgang erst positionsbezogen, in der Schlussphase dann defensiv (Hegeler für Schürrle).
Thomas Schaaf verordnete seiner Mannschaft einmal mehr eine andere taktische und personelle Anordnung. Die funktionierte auch eine Halbzeit ganz gut. Reagierte dann auf die fehlende Offensivpower Mitte der zweiten Halbzeit, brachte den offensiveren Wurtz für Kroos und zog Hunt klarer ins Zentrum. Danach durfte mit Akpala noch ein zweiter klarer Angreifer ran.
Das fiel auf:
Werders Plan, mit drei defensiven Mittelfeldspielern die Mitte zu verdichten, ging gut auf. Leverkusen fand im Spielaufbau kaum mal einen Weg durch die Bremer Reihen, weil die Viererkette der Gäste dicht an die Mittelfeldreihe rückte und so kaum Räume entstehen ließen. Bremen war auch etwas bissiger in den Zweikämpfen als zuletzt und gestaltete die Partie eine Woche nach dem Desaster gegen Wolfsburg absolut ausgeglichen. Umso ärgerlicher, dass Bremen in bester Tradition aber einige Male das schnelle Umschalten der Gastgeber nach einem eigenen Offensiv-Standard zuließ.
Leverkusen wurde in der ersten Halbzeit immer dann gefährlich, wenn sich eine Kontersituation ergab. Dann waren Räume da für Schürrle und Sam und das Bayer-Spiel hatte plötzlich das nötige Tempo. Nach der Pause wurde Leverkusen druckvoller, weil Bender weiter nach vorne schob. So konzentriert Werder in der Defensive auch agierte, litt darunter das Offensivspiel doch merklich. Hunt und Yildirim waren nach vorne kaum zu sehen, Petersen hing komplett in der Luft. In der Vorwärtsbewegung war das Fehlen vor allem von De Bruyne schon stark bemerkbar. Von den letzten 42 Auswärtsspielen hat Werder jetzt 41-mal nicht zu Null gespielt. Zuletzt gelang das im Januar 2012 in Kaiserslautern. Auch das ein Faktor für den Niedergang. Jetzt kommt es am kommenden Wochenende zu einer Art Abstiegsendspiel gegen Hoffenheim. Leverkusen - Bremen: Daten zum Spiel