Gladbach patzt auch gegen Freiburg

SID
Borussia Mönchengladbach quälte sich gegen taktisch geschickte Freiburger zu einem Unentschieden
© spox

Als im Borussia-Park erstmals leichte Unmutsbekundungen laut wurden, hob Trainer Lucien Favre beschwichtigend die Hände. Der Schweizer hat alle Mühe, die Erwartungen bei Borussia Mönchengladbach auf ein der aktuellen Situation angemessenes Maß zu stutzen. "Es ist schon gut, sieben Monate auf solch einem Niveau zu spielen", sagte Favre nach dem 0:0 am 25. Spieltag gegen den Abstiegskandidaten SC Freiburg.

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"Aber viele müssen aufhören zu träumen, es wurde übertrieben mit unserer Qualität", sagte Favre. Es könne passieren, das man auch mal nicht so gut spiele.

Das tat sein Team gegen Freiburg, doch die Erwartungen sind im Umfeld der Borussia nach den teilweise überragenden Leistungen der Vergangenheit überproportional gewachsen. Die Mannschaft kann damit derzeit nicht Schritt halten. "Wir haben das Limit hoch gesetzt", gibt Marco Reus zu, schränkte aber auch ein: "Wir sind keine Maschinen. Wir müssen hart arbeiten, dann kehrt der Erfolg auch wieder zurück", sagte Reus.

Drei Spiele ohe Sieg

Durch das torlose Remis verliert Gladbach an der Tabellenspitze weiter an Boden. Die Borussia ist seit nunmehr drei Spielen ohne Sieg, bleibt aber mit 48 Punkten immerhin Dritter.

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Freiburg hingegen hamstert fleißig weiter Punkte, und das unter anderem gegen die Topteams Bayern München (0:0), Schalke 04 (2:1) und in Gladbach:Seit dem Trainerwechsel im Winter sammelte der SC unter Coach Christian Streich bereits neun Zähler aus acht Spielen, bleibt aber weiter Vorletzter.

Gladbachs Trainer Lucien Favre zog aus den schwächeren Vorstellungen in den letzten beiden Wochen Konsequenzen und beorderte Oscar Wendt in die Anfangsformation. Der Schwede ersetzte Igor de Camargo und sollte auf der Position des verletzten Patrick Herrmann im rechten Mittelfeld für den zuletzt fehlenden Schwung sorgen.

Doppel-Chance durch Hanke und Reus

Doch der blieb zunächst aus. Die Borussia übernahm vor 52.207 Zuschauern zwar von Beginn an die Initiative, konnte das Offensivspiel aber nicht wie sonst aufziehen. In der zehnten Minute bot sich den Borussen eine hochkarätige Doppel-Chance. Zunächst scheiterte Mike Hanke frei an Oliver Baumann. Den Abpraller nahm Reus volley, doch Matthias Ginter rettete fünf Meter vor der Linie.

Der SC Freiburg beschränkte sich vornehmlich auf die Defensivarbeit und war auf dem Weg nach vorne zu harmlos. Die erste Freiburger Möglichkeit war dann auch ein Zufallsprodukt. Nachdem Martin Stranzl seinen Teamkollegen Roman Neustädter angeköpft hatte, fiel dem Freiburger Sebastian Freis der Ball vor die Füße. Sein Schuss ging jedoch knapp am Tor vorbei (22.).

Die Breisgauer spielten taktisch diszipliniert und mit zehn Mann erfolgreich gegen den Ball. So störte Freiburg die Gladbacher Angriffe bereits im Aufbau, dem Favre-Team fehlten im Spiel nach vorne lange die zündenden Ideen. Eine Schrecksekunde gab es für die Hausherren kurz vor der Halbzeit. Eine Ecke köpfte Tony Jantschke an die Latte des eigenen Tores (43.).

Fehlpass-Festival der Borussia

In der zweiten Halbzeit zunächst das gleiche Bild. Gladbach tat sich gegen defensive Freiburger schwer. Hohes Niveau erreichte zumindest die Abwehr der Borussia, die Kreativabteilung um Reus und Juan Arango war dagegen teilweise völlig von der Rolle.

In der 66. Minute zog Favre seinen Joker und brachte de Camargo, doch der Belgier reihte sich zunächst nahtlos in das Fehlpass-Festival ein. Vier Minuten später hatte der Stürmer freie Bahn, schoss aber am Tor vorbei (70.). In der Schlussphase hatten die Hausherren noch einige weitere gute Möglichkeiten, scheiterten aber entweder an Baumann oder der eigenen Abschlussschwäche.

Gladbach - Freiburg: Daten zum Spiel

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