Pizarro: "Ich kann nicht zufrieden sein"

SID
Zlatko Junuzovic (r.) feierte ein gelungenes Bundesligadebüt - mit Doppeltorschütze Claudio Pizarro
© Getty

Werder Bremen und der SC Freiburg treten weiter auf der Stelle. Den Bremern gelang es nicht eine zweimalige Führung durch Claudio Pizarro über die Zeit zu bringen und die Breisgauer bleiben vorerst Tabellenschlusslicht.

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Wirklich fröhlich sah der Mann des Tages nicht aus. Der Bremer Torjäger Claudio Pizarro hatte zwar einen weiteren Doppelpack (29./47.) erzielt, aber weil seine Saisontreffer 14 und 15 am Sonntag nur zu einem 2:2 (1:1) beim Tabellenletzten SC Freiburg reichten, gab sich der Peruaner unzufrieden.

"Ich kann nicht zufrieden sein. Wir lagen zweimal in Führung, konnten sie aber nie halten, weil wir zu unkonzentriert waren. Wir hätten unbedingt die drei Punkte gebraucht", sagte Pizarro.

Auch Freiburg unzufrieden

Bremen verdrängte mit 32 Punkten zwar Bayer Leverkusen wieder von Rang fünf, versäumte es aber, sich vom Verfolger weiter als nur um einen Zähler abzusetzen.

Wie so oft bei einem letztlich gerechten Unentschieden trauerten auch die Gastgeber zwei verpassten Punkten hinterher. "Der eine Zähler ist zwar okay, aber bei unseren Chancen wäre mehr drin gewesen", sagte Mittelfeldspieler Johannes Flum.

Mit dem Teilerfolg, den Cedrick Makiadi per Kopf (32.) und Jonathan Schmid per Rechtsschuss (70.) sicherten, treten die Freiburger weiter auf der Stelle.

Zehn Minuten in Unterzahl

Für Flum hatte der eine Punkt aber moralischen Mehrwert: "Wenn wir mit so einer Leistung auch in der nächsten Zeit auftreten, dann ist mir nicht bange, die Klasse zu halten."

Weil sie ihr Wechselkontingent schon ausgeschöpft hatten, mussten die Freiburger nach der Verletzung von Innenverteidiger Pavel Krmas die letzten zehn Minuten gar in Unterzahl überstehen.

Aluminiumtreffer auf beiden Seiten

Die Gastgeber hatten sich vehement gegen die achte Niederlage hintereinander gegen Werder Bremen gestemmt und erarbeiteten sich auch ein Chancen-Plus. "Ich hätte mich für die Mannschaft gefreut, wenn sie sich für die engagierte Leistung belohnt hätte", sagte deshalb Trainer Christian Streich.

Andererseits hatten die Freiburger, bei denen Michael Lumb nach 25 Minuten mit einem beherzten Schuss aus 20 Metern nur das Lattenkreuz getroffen hatte, auch reichlich Glück.

Der Bremer Aluminium-Experte Markus Rosenberg traf nämlich Mitte der zweiten Halbzeit zum sechsten Mal in dieser Saison nur den Pfosten. "Wenn wir das 3:1 machen, ist das Spiel entschieden", mutmaßte Zlatko Junuzovic.

Junuzovic mit Vorlage zum Führungstreffer

Wie Pizarro war auch der Neuzugang von Austria Wien nur bedingt erfreut über seine persönlich gute Vorstellung. Mit der Vorlage zum Führungstreffer hatte sich der Österreicher gut eingeführt in der Bundesliga.

Das Fazit von Junuzovic, der vor einer Woche mit seinem alten Klub noch im Trainingslager in der Türkei war und gleich in die Bremer Anfangself durchstartete, fiel also zwiespältig aus nach seinem Debüt: "Ich hatte ein positives Erlebnis, aber ich denke mannschaftlich." Entscheidend sei das unbefriedigende Ergebnis.

Unzulängliche Abwehrleistungen hüben wie drüben hatten die insgesamt vier Treffer ermöglicht. Beim 1:1 kam Makiadi freistehend zum Kopfball. Beim 2:2 setzte sich Schmid gegen Florian Hartherz durch. Torhüter Wiese war jeweils ohne Abwehrchance, lenkte den Ball beim zweiten Treffer noch an den Pfosten, von wo er über die Linie trudelte.

"Die Gegentreffer waren zu einfach", monierte Manager Klaus Allofs. Trainer Thomas Schaaf analysierte in seiner bekannt trockenen Art: "Wenn man zweimal in Führung liegt, dann wünscht man sich, dass ruhiger und souveräner agiert wird. Das ist leider nicht passiert."

Fünfte Gelbe Karte für Pizarro

In seinem Frust über naives Verteidigen war Schaaf nicht allein. Auch sein Kollege Streich haderte mit seiner Hintermannschaft, die wie die Bremer nach einer Runderneuerung noch nicht ganz sattelfest wirkte. "Zwei individuell taktische Fehler wurden

bestraft. Wenn du solche Fehler machst, kannst du das gegen Claudio Pizarro nicht mehr verteidigen. Der Mann ist Weltklasse", sagte Streich.

Pizarro ist vor allem gegen Freiburg Weltklasse. In nun insgesamt 15 Ligaspielen im Trikot von Werder Bremen und Bayern München traf der Peruaner nun bereits zehnmal. "Wenn Pizarro für den SC gespielt hätte, hätten wir 4:1 gewonnen", sagte Flum.

Weil Pizarro seine fünfte Gelbe Karte kassierte, muss die TSG Hoffenheim am nächsten Samstag die Torgefährlichkeit des Bremer Stürmers nicht fürchten.

Freiburg - Bremen: Daten zum Spiel

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