Mainz schießt Bayer in die Krise

SID
Kapitän Simon Rolfes liegen nach zwei Pflichtspielen in dieser Saison buchstäblich am Boden
© Getty

Nichts Zählbares auf dem Konto und einen Michael Ballack auf der Bank: Für Bayer Leverkusen und seinen Ex-Nationalspieler begann die Saison mit Ernüchterung und zwei Niederlagen in den bisherigen zwei Pflichtspielen.

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Eine Woche nach dem peinlichen Pokal-Aus beim Zweitligisten Dynamo Dresden präsentierte sich der Vizemeister beim 0:2 (0:1) beim FSV Mainz 05 ideenlos, ja fast schon leblos und befindet sich unter dem neuen Trainer Robin Dutt auf dem besten Weg in eine Krise.

Kapitän Simon Rolfes suchte krampfhaft nach einer Erklärung für die farblose Vorstellung der Bayer-Elf: "Wir befinden uns am Anfang der Saison und versuchen die Vorstellungen des Trainers umzusetzen. Es ist klar, dass das seine Zeit braucht."

Wenngleich es takische Defizite gab, die Einstellung der Akteure zeigte nicht weniger Mängel. "Es lag an jedem einzelnen Spieler. Jeder muss sich einbringen, um etwas zu ändern", appellierte ein sichtlich verärgerter Dutt, der zu Saisonbeginn die Nachfolge von Jupp Heynckes angetreten hatte.

Mainz gibt die Antwort

Ausgerechnet die ebenfalls angeschlagenen Mainzer lieferten ein Musterbeispiel einer Trotzreaktion.

Drei Tage nach dem bitteren Europa-League-Aus beim rumänischen Erstligisten CS Gaz Metan Medias zeigten die Rheinhessen eine starke Vorstellung gegen Bayer, dass Dutt als Konsequenz auf die Pokal-Blamage (3:4 n.V) auf zwei Positionen verändert hatte.

Unglücksrabe Giefer

Kein glückliches Händchen hatte er jedoch mit der Auswahl des Vertreters für den verletzten Nationaltorhüter Rene Adler. Fabian Giefer lieferte mit einem eklatanten Patzer, als er nach einer Rückgabe von Stefan Reinartz den Ball nicht richtig traf und einen Querschläger fabrizierte, die unfreiwillige Vorlage für den Führungstreffer durch Sami Allagui in der 32. Minute.

Ein Eigentor von Ömer Toprak sorgte für die Entscheidung (86.) und stand für die Abwehrprobleme der Rheinländer. Giefer wurde nach dem Spiel mit Verdacht auf eine schwere Gehirnerschütterung ins Krankenhaus eingeliefert, nachdem er in der 84. Minute mit dem eingewechselten Eric-Maxim Choupo-Moting zusammengeprallt war.

Ballack schmort, Schürrle enttäuschend

"Ich bin sehr enttäuscht. Wir haben jegliche Genauigkeit im Spiel nach vorn vermissen lassen und hätten dennoch zweimal in Führung gehen können", resümierte Dutt und sein Mainzer Kollege Tuchel meinte: "Es war für uns das vierte Spiel in zehn Tagen, zweimal mussten wir sogar über 120 Minuten gehen. Was meine Mannschaft heute heruntergespult hat, das war top. Wir haben akzeptiert, dass Niederlagen dazugehören und wollten uns heute nicht schonen."

Wie schon in Dresden am vergangenen Wochenende gehörte Ballack nicht zur Startelf und blieb in Mainz sogar ohne Einsatz. Das Augenmerk lag auf auf dem Leverkusener Nationalspieler Andre Schürrle bei seinem ersten Auftritt bei seinem Ex-Klub seit seinem Wechsel im Sommer. Allerdings vermochte er in einer insgesamt enttäuschenden Bayer-Elf keine Akzente zu setzen.

"Ich habe keine Erklärung. Ich wollte heute hier zeigen, dass ich zu einer Top-Mannschaft gewechselt bin. Aber wir haben keinen konstruktiven Spielaufbau zustande bekommen. Aber ich bin überzeugt: Wir kommen zurück, denn wir haben eine bärensterke Mannschaft", meinte der Nationalspieler.

Verdienter Mainzer Sieg

Schon in den ersten Minuten offenbarte Bayer in einigen Szenen jene Unsicherheiten in der Abwehr.

In der Offensive hingegen strahlten sie bei ihren Aktionen einen Hauch mehr Torgefahr aus als der Gegner. Insgesamt waren jedoch hochkarätige Chancen auf beiden Seiten Mangelware.

In den ersten Minuten nach dem Wiederanpfiff drängte Mainz auf den zweiten Treffer und die Vorentscheidung. Der FSV präsentierte sich laufstärker, unvermindert kämpferisch und wesentlich zielstrebiger. Mehrfach stand in der zweiten Halbzeit Pechvogel Giefer im Blickpunkt und verhinderte mit einigen sehenswerten Paraden die frühe Vorentscheidung.

Mainz - Leverkusen: Daten zum Spiel

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