Hoeneß: "Das ist der Super-GAU"

Von SPOX
Die Bayern-Spieler waren nach der Niederlage in Dortmund bedient
© Getty

Nach der Niederlage in Dortmund hat der FC Bayern München bereits 13 Zähler Rückstand auf Platz eins. Beim Rekordmeister herrscht Alarmstimmung. Der Vorstands-Boss gibt zu, dass er sich Sorgen macht, der Sportdirektor streicht den Wiesn-Besuch und der Kapitän fordert, dass die Mannschaft auch mal kämpft. Hoffnung auf Besserung ist allerdings nicht in Sicht.

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Reaktionen:

Louis van Gaal (Trainer FC Bayern): "Wir haben die erste Halbzeit dominiert und vier, fünf große Chancen kreiert, sie aber nicht verwertet. Dortmund hat keine Chance und dann geht der erste Schuss auf unser Tor rein. Und das bestimmt dieses Spiel. Wir haben verloren, weil wir die Chancen wieder nicht verwertet haben. Aber wir haben das Spiel bestimmt - in der zweiten Halbzeit dann nicht mehr. Dann hat Dortmund Chancen bekommen. Ich denke, dass der Wettbewerb sehr lang ist. Natürlich haben wir einen sehr großen Rückstand und es wird sehr schwierig. Solange wir die nötige Punktzahl noch erreichen können, müssen wir auch den Glauben haben. Das ist wichtig, damit wir auch wieder gewinnen."

Christian Nerlinger (Sportdirektor FCB): "Der Zeitpunkt ist gekommen, an dem wir den Mantel der Nächstenliebe wegnehmen. Wir müssen allen zurufen: Hallo wach! Das war heute ein gewaltiger Genickschlag. Wir machen es dem Gegner momentan sehr leicht."

Mark van Bommel (FC Bayern): "Natürlich muss es weitergehen. Aber jeder einzelne muss sich jetzt fragen, ob er alles für den Erfolg tut. Man muss sich kaputt laufen und wenn man dann nicht mehr kann, muss man sich eben auswechseln lassen. Wir können gut Fußballspielen und sind fast immer die bessere Mannschaft. Aber dann muss man auch eben mal gewinnen, notfalls auch über Kampf."

Jürgen Klopp (Trainer BVB): "Das Spiel war wahnsinnig intensiv, aber es gab wenig zum Genießen. Wir hatten heute Schwierigkeiten, ins Spiel zu kommen. Die Bayern waren in der ersten Halbzeit sehr stark und hatten durch Mario Gomez einige Torchancen. Unser Glück war es, dass es zur Pause 0:0 stand. Als wir dann angefangen haben, besser zu spielen, hatten wir auch eine Siegchance. Unsere Tore waren beide erzwungen. Natürlich könnten wir sagen, wir werden jetzt Meister. Aber wir sind ja nicht behämmert und können das einordnen. Wir haben Oktober."

Nuri Sahin (Borussia Dortmund): "Wir haben gegen die beste Mannschaft Deutschlands gewonnen und darauf können wir stolz sein. Gegen Bayern ist immer ein Stück Respekt da - es ist eben einfach der FC Bayern. Ich denke, dass wir ordentlich gespielt haben. Wir hatten in der ersten Halbzeit natürlich ein bisschen Glück, aber mit dem 1:0 wurden noch mal einige Kräfte freigesetzt."

Nachbetrachtung:

Eigentlich wollte die Mannschaft des FC Bayern am Montag aufs Oktoberfest gehen. Daraus wird nun allerdings nichts. "Wir haben den Wiesn-Besuch für Montag abgesagt. In dieser Situation macht es keinen Sinn, aufs Oktoberfest zu gehen. Das haben wir alle gemeinsam entschieden", sagte Sportdirektor Christian Nerlinger.

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Keine Frage, beim FC Bayern herrscht Alarmstimmung. Nach der zweiten Niederlage in Folge liegt der Rekordmeister bereits 13 Zähler hinter Spitzenreiter Mainz und zehn Punkte hinter Dortmund. Die Meisterschaft scheint in weite Ferne gerückt. "Mainz hat nun 13 Punkte Vorsprung. Das ist der Super-GAU. Jetzt ist die Zeit gekommen, dass wir uns nicht mehr in die Tasche lügen", sagte Präsident Uli Hoeneß.

Rummenigge: "Wir haben Sorgen"

Abschreiben will man den Titel zwar noch nicht, doch Karl-Heinz Rummenigge gestand: "Wir haben Sorgen." Und: "Die Kurve können wir nur durch Gewinnen bekommen." Allerdings scheint es nach den zuletzt gezeigten Leistungen fraglich, ob die Elf von Louis van Gaal derzeit zu einer Siegesserie imstande ist.

"In der Verfassung kann man nicht erwarten, dass die Mannschaft jetzt zehn Spiele in Folge gewinnt", sagte Franz Beckenbauer. Und Besserung ist auch nicht in Sicht. Franck Ribery und Arjen Robben fallen noch lange aus, dem Rest mangelt es derzeit an vielen Dingen.

Zwar macht die erste Halbzeit, in der der Titelverteidiger das Spiel diktierte und die eine oder andere Chance hatte, durchaus Mut, auf der anderen Seite präsentierte sich das Team spätestens nach dem 0:2 erschreckend wehrlos und gab sich förmlich auf. Dabei waren nach Sahins Treffer immerhin noch 30 Minuten zu spielen.

Hummels: "Wir waren platt"

Zudem war der BVB zu diesem Zeitpunkt ein alles andere als übermächtiger Gegner. "Es war schon so, dass wir heute ein bisschen platt waren", gab Mats Hummels zu.

Dass es für die Dortmunder trotzdem zum Sieg reichte, spricht für das Team von Trainer Jürgen Klopp und dafür, dass man die Borussia im Titelkampf auf der Rechnung haben sollte.

Allerdings: Die Belastungen, die dem BVB gegen die Bayern noch in den Knochen steckten, werden wohl nicht weniger werden. Klopp gab nach der Partie zu, dass er nach dem Europacup-Spiel am Donnerstag gerne rotiert hätte, ihm durch die Ausfälle von Mario Götze und Patrick Owomoyela aber die Alternativen fehlten. Das kann für den BVB im weiteren Saisonverlauf noch zu einem Problem werden.

Dortmund - Bayern: Daten zum Spiel