Debütantenball mit Steigerungsbedarf

SID
Gylfi Sigurdsson traf mit seinem ersten Ballkontakt für seinen neuen Verein

Beim 2:2 in Kaiserslautern hat Hoffenheim noch Glück gehabt. Gegen starke Lauterer brachte am Ende ein Geistesblitz den Punkt. Besonders erfolgreich waren gleich mehrere Neulinge. Ralf Rangnick übt sich derweil in Understatement und sieht Verbesserungspotential: "Wenn wir am Dienstag gegen die Bayern gewinnen wollen, müssen wir uns deutlich steigern."

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Ralf Rangnicks richtiger Riecher hat beim Aufsteiger 1. FC Kaiserslautern noch zu einem glücklichen Remis geführt, gegen Rekordmeister Bayern München wird ein Geistesblitz aber nicht reichen.

"Wenn wir am Dienstag gegen die Bayern gewinnen wollen, müssen wir uns deutlich steigern", sagte der Trainer des Fußball-Bundesligisten 1899 Hoffenheim, der nach dem spektakulären 2:2 (1:0) im Südwest-Derby bei den Roten Teufeln hin- und hergrissen war.

"Über unser Spiel in der zweiten Halbzeit bin ich enttäuscht, mit dem Punkt müssen wir aber absolut zufrieden sein. Wir sind noch lange nicht da, wo ich hoffe, dass wir uns hinentwickeln", erklärte Rangnick im Anschluss an die Partie, die das Ende der drei Spiele dauernden Hoffenheimer Siegesserie brachte sowie voller kleiner und großer Geschichten steckte.

Debütantentore en masse

So wurden alle Treffer vor 44.453 Zuschauern im Fritz-Walter-Stadion von Tor-Debütanten erzielt. Lauterns österreichischer Neuzugang Erwin Hoffer traf bei seiner Tor-Premiere gleich zweimal (46. und 75.), Hoffenheims Brasilianer Luiz Gustavo trug sich als 3000. Torschütze in die Geschichtsbücher der Bundesliga ein (39.). Und der isländische Neuzugang Gylfi Sigurdsson brauchte für seinen ersten Treffer im Dress Hoffenheims (77.) sogar nur eine Ballberührung.

"Der Trainer wollte, dass ich schieße. Ich hoffe, er ist zufrieden damit", kommentierte Sigurdsson mit einem Schmunzeln seinen großen Auftritt. Der 5,2 Millionen Euro teure Neuzugang vom englischen Zweitligisten FC Reading lief bei seiner Einwechslung direkt von der Seitenlinie zum Freistoß und versenkte den Ball zum Endstand.

Der bescheiden wirkende Sigurdsson, der sich derzeit noch in Englisch mit seinen Teamkollegen unterhält, will aber trotz seines spekatulären Auftritts in seinem zweiten Bundesligaspiel keine Stammplatz-Forderungen stellen. "Wenn ich gut genug Deutsch spreche und mich auf dem Platz anständig unterhalten kann, kann ich vielleicht von Anfang an spielen", sagte der Offensivspezialist, der sich bereits auf die Partie gegen die Bayern freut: "Das wird sicher ein ganz schweres Spiel gegen einen unglaublich starken Gegner. Aber wir spielen zu Hause und wollen unser Spiel machen."

Tabelle ohne Aussagekraft

Trotz seiner Zurückhaltung könnte Sigurdsson gegen die Bayern seine erste Chance von Beginn an erhalten. Schließlich plant Rangnick personelle Veränderungen. "Wir werden versuchen, die Kräfte zu bündeln. Es kann durchaus sein, dass der eine oder andere frische Spieler reinkommt", sagte der Coach, für den das Spiel gegen den Meister keinen besonderen Stellenwert hat: "Ich sehe das gelassen. Es geht um drei Punkte, die wir holen wollen. Die Tabelle hat zu diesem Zeitpunkt ohnehin noch keine Aussagekraft."

Gegen die Bayern hat der FCK, der unter der Woche bei Borussia Dortmund antreten muss, bereits gespielt und gewonnen (2:0). Auch gegen Hoffenheim wäre ein Sieg möglich gewesen. Nicht zuletzt deshalb war die Freude Hoffers über seine ersten Bundesliga-Tore gedämpft.

"Ich stand eben dort, wo man als Stürmer stehen muss. Für mich ist es gut gelaufen, aber die drei Punkte wären wichtiger gewesen", meinte der vom SSC Neapel ausgeliehene Stürmer, der sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen will: "Ich fühle mich sehr wohl hier. Aber ich muss meine Leistung in jedem Training und in jedem Spiel bringen. Wenn nicht, werden andere spielen."

Kaiserslautern - Hoffenheim: Daten zum Spiel