Mönchengladbach steckt in der Krise

SID
Die Spieler der Borussia hatten in Freiburg zu oft das Nachsehen
© Getty

Nur wenige Wochen ist es her, dass Borussia Mönchengladbach mit sieben Punkten aus vier Spielen einen formidablen Saisonstart hinlegte und den Fans nach der Zitterpartie um den Klassenerhalt in der vergangenen Spielzeit Hoffnung auf eine bessere Zukunft machte.

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Doch nach dem 0:3 (0:0) am Sonntag beim Aufsteiger SC Freiburg und der vierten Pflichtspielniederlage in nur 15 Tagen befindet sich der fünfmalige deutsche Meister auf Talfahrt.

"Das ist nicht die Borussia aus den ersten Spielen. Aber nach den letzten Niederlagen kommt jetzt wohl auch der Kopf dazu", sagte Gladbachs Sportdirektor Max Eberl, der mit sichtlichem Bemühen und nur unter Zuhilfenahme eines rhetorischen Kniffes das Wort Krise vermied: "Wir haben eine Situation, die wir nicht wollten."

Gäste ließen fast alles vermissen

Sorgen sollte den Verantwortlichen dabei nicht nur das Abrutschen auf Platz zwölf machen, sondern dass im Gegensatz zu den Ligapleiten gegen Werder Bremen (0:3), 1899 Hoffenheim (2:4) und dem Ausscheiden im DFB-Pokal gegen den Zweitligisten MSV Duisburg (0:1), bei denen die Mannschaft teilweise unglücklich verlor, die Gäste in Freiburg fast alles vermissen ließen, was sie zu Beginn der Spielzeit noch auszeichnete.

Mittelfeld verlor viele Zweikämpfe

Die Offensive um die zu Saisonbeginn umjubelten Neuzugänge Raul Bobadilla und Juan Arango brachte die Freiburger nur in einer kurzen Drangphase nach dem ersten Gegentor in Bedrängnis, das Mittelfeld verlor zu viele Zweikämpfe und in der Abwehr produzierten die Gladbacher Spieler vor den Gegentreffern teilweise haarsträubende Abwehrfehler.

"Bei den letzten Niederlagen gab es immer etwas Positives, heute habe ich nichts Positives gesehen", sagte der über das schwache Auftreten seiner Mannschaft nachdenklich gewordene Trainer Michael Frontzeck: "Wir hatten uns viel vorgenommen, aber nichts davon umgesetzt. Wir haben alles vermissen lassen und ohne jegliche Überzeugung gespielt."

Matmour macht Medien für Gerede verantwortlich

Während Mittelfeldspieler Karim Matmour vor allem die Medien für das Gerede über eine Krise verantwortlich machte ("Für die ist es das vielleicht, für die Mannschaft nicht. Es ist anders als letzte Saison"), nahm Kapitän Tobias Levels sich und seine Mannschaftskameraden in die Pflicht: "Wir müssen endlich wieder mit Spaß und Selbstvertrauen Fußball spielen. Davon war gar nichts zu sehen."

Während Eberl allerdings dann doch in Krisenrhetorik verfiel, indem er eine "knallharte Fehleranalyse" versprach, den Spielern eine "intensive Woche" vorhersagte und eine "Reaktion" verlangte, zeigte Frontzecks Ausblick auf das kommende Spiel gegen den ebenfalls schwächelnden Revierklub Borussia Dortmund, wie ernst das Gladbacher Urgestein die derzeitige Lage einschätzt.

"Ich möchte nach sieben Spieltagen noch nicht von einem "Endspiel" reden. Aber das wird sicherlich für beide Klubs eine richtungweisende Partie", sagte er.

Freiburg - Gladbach: Daten zum Spiel