Stuttgart marschiert Richtung Europa

SID
Augen zu und durch: Rob Friend und Matthieu Dellpierre ohne Durchblick beim Kopfballduell
© Getty

Der VfB Stuttgart hat eine Woche nach dem spektakulären Triumph bei Bayern München mit einer Energieleistung einen weiteren Schritt Richtung Europacup gemacht. Nach 0: 1-Rückstand siegten die Schwaben mit 2:1 (0:1) gegen Borussia Mönchengladbach.

Anzeige
Cookie-Einstellungen
Die Führung der Gäste durch Marco Reus (33.) wandelten Ciprian Marica (66.) mit seinem siebten Saisontreffer und Zdravko Kuzmanovic (83.) noch in einen umjubelten Erfolg um.

Leistungsträger wurden schmerzlich vermisst

Die Gastgeber mussten auf Spielmacher Alexander Hleb (Oberschenkelzerrung) sowie die Nationalspieler Sami Khedira (Knieverletzung) und Cacau (Gelbsperre) verzichten.Der Stürmer hatte unter der Woche für Wirbel gesorgt, als er seinen Abschied zum Saisonende nach sieben Jahren in Stuttgart angekündigt hatte.

Die Ideen des Leistungsträger-Trios wurden schmerzlich vermisst, die Mannschaft war gegenüber dem 2:1-Coup bei Rekordmeister FC Bayern zunächst nicht wiederzuerkennen.

Stuttgart nur selten gefährlich

Obwohl die beste Rückrundenmannschaft der Liga zu Beginn das Spiel bestimmte, sprang bis auf eine Chance von Pawel Pogrebnjak nach toller Vorarbeit seines Sturmkollegen Marica (9.) in der ersten Hälfte nicht viel heraus.

Danach verloren die Schwaben den Faden und leisteten sich immer wieder Fehlpässe. Einen von Hleb-Ersatz Robert Hilbert nutzte Thorben Marx zu einer schönen Vorlage auf den frei aufs Tor zulaufenden Marco Reus, der nach 33 Minuten überlegt einschob.

Stellungsfehler von Tasci

Beim sechsten Saisontreffer von Reus sah VfB-Nationalspieler Serdar Tasci, der für Georg Niedermeier zurück ins Team gekommen war, nicht gut aus.

Zur Pause gab es Pfiffe der 42.000 Zuschauer im ausverkauften Stadion, doch nach einer Kabinenpredigt von Trainer Christian Gross kamen die Gastgeber wie verwandelt zurück.

Zunächst scheiterte Christian Träsch mit einem Distanzschuss am glänzend reagierenden Gladbach-Keeper Logan Bailly (46.), danach setzte Matthieu Delpierre einen Kopfball freistehend Zentimeter neben den Pfosten (47.).

Selbst Bailly kann Rückstand nicht verhindern

Schließlich bedurfte es jedoch einer Standardsituation für den Ausgleich. Nach einem Freistoß von Zdravko Kuzmanovic jagte Marica den noch abgefälschten Ball aus kurzer Distanz ins Tor.

Danach drückten die immer stärker werdenden Stuttgarter auf den Siegtreffer. Bailly verhinderte gegen Marica mit einer Weltklasseparade zunächst das 2:1 (82.), danach hatte er jedoch gegen einen 18-Meter-Schuss von Kuzmanovic keine Chance.

Dr. Fleischer beendet Karriere

Bei den Gastgebern überzeugte neben dem agilen Marica vor allem Träsch. Die Gäste, die zum letzten Mal am 3. Dezember 1994 in Stuttgart triumphiert hatten (4:2), hatten in Torhüter Bailly und Dante ihre besten Spieler.

Schiedsrichter Dr. Helmut Fleischer zeigte in seinem 175. und letztem Bundesliga-Spiel eine souveräne Leistung.

Stuttgart - Gladbach: Daten zum Spiel