"Wer weiß, was Bayern mit uns gemacht hätte"

SID
Frankfurts Sebastian Jung erzielte gegen Dortmund sein erstes Bundesliga-Tor
© Getty

Die zweite Niederlage in Folge, die erste Heimpleite seit vier Monaten und das schwere Spiel bei Bayern München vor der Brust.

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Nach dem 2:3 (1:1) gegen Eintracht Frankfurt ist Borussia Dortmund in der Fußball-Bundesliga auf dem Boden der Realität angekommen und droht die gute Ausgangsposition im Kampf um die Europapokalplätze zu verspielen.

"Ich war froh, dass wir nicht gegen die Bayern gespielt haben. Wer weiß, was die mit uns gemacht hätten", sagte ein sichtlich ernüchterter BVB-Trainer Jürgen Klopp über die Leistung seiner Mannschaft: "Wir hatten zwei bis drei Jungs auf dem Platz, die mehr mit dem Ball, dem Platz und mit sich selbst zu tun hatten. Wir waren heute einfach nicht gut genug."

Besonders die in den vergangenen Wochen so gelobte kompakte Defensive war gegen die Hessen die Achillesferse der Gastgeber. Das 0:1 durch Benjamin Köhler (7.) und das entscheidende 2:3 durch Alexander Meier (74.) fielen nach einem Konter und einer 3: 1-Überzahlsituation, lediglich Sebastian Jung erzielte den 2:2-Ausgleich nach einer Ecke (65.).

Hummels eneut stark

Die Tore durch den erneut starken Innenverteidiger Mats Hummels (17.) und den zum elften Mal erfolgreichen Torjäger Lucas Barrios (57.) brachten den BVB nur kurzzeitig auf die Siegerstraße. "Wir sind nicht mehr so aggressiv. Die Abwehrspieler haben oft davon profitiert, dass die Spieler vor uns so gut gearbeitet haben. Wir haben den Frankfurtern durch Ballverluste und Fehlpässe zu viele Konterchancen ermöglicht", erklärte Hummels: "Wir waren zu naiv. Das ist eine Kopfsache."

Nun beträgt der Abstand des BVB auf den Tabellendritten und Erzrivalen Schalke 04 auf dem Qualifikationsplatz zur Champions League bereits sechs Punkte. Der Hamburger SV verdrängte die Dortmunder auf Platz fünf und Verfolger Werder Bremen verkürzte den Rückstand auf fünf Zähler.

Keine guten Aussichten vor den schweren Auswärtsspielen bei den derzeit unschlagbar scheinenden Münchnern und zwei Wochen später im Derby auf Schalke. Ein Sieg gegen Hannover 96 im nächsten Heimspiel ist mit Blick auf das schwere Programm Pflicht.

Schlechter Start vom BVB

Doch auch in der Hinrunde starteten die Dortmunder mit sechs Punkten aus sieben Spielen verhalten, ehe sie bis zum 1:4 in Stuttgart vor einer Woche zwölf Spiele lang unbesiegt blieben. "Jetzt haben wir zweimal negativ überrascht, vielleicht überraschen wir ja mal positiv", sagte Klopp.

Bei den Gästen, die mit 31 Zählern punktgleich mit den Bremern auf Platz sieben liegen, regierte dagegen eitel Sonnenschein. "Ich bin unglaublich zufrieden und stolz", sagte Michael Skibbe, der seine Bundesliga-Trainerkarriere beim BVB Ende der 90er Jahre begonnen hatte: 'Das war unsere beste Saisonleistung."

Bei ihrem ersten Sieg in Dortmund seit 19 Jahren schlugen die Frankfurter die Gastgeber mit ihren eigenen Waffen. Aus einer kompakten Defensive schalteten sie schnell um und kamen vor allem in der ersten Halbzeit zu einer Vielzahl von Chancen.

Alleine der Ex-Schalker Halil Altintop hätte bis zur Pause eine deutliche Führung herausschießen müssen. Ambitionen auf das internationale Geschäft hegt Skibbe zumindest öffentlich noch nicht: "Bis dahin ist es noch weit." Ein Satz, der so auch für die Borussia Geltung haben dürfte.

Dortmund - Frankfurt: Daten zum Spiel