Bayer bleibt weiter Spitze

Von Daniel Börlein / Andre Mader
Sami Hyypiä (Mitte) erzielte gegen Freiburg sein zweites Bundesliga-Tor
© Getty

Bayer Leverkusen bleibt in der Bundesliga weiter ungeschlagen. Das Team von Trainer Jupp Heynckes bezwang den SC Freiburg zum Abschluss des 20. Spieltags mit 3:1 (3:0).

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In der ausverkauften BayArena brachte Stefan Kießling die Gastgeber mit seinem 13. Saisontor in Führung (36.). Nur 66 Sekunden später erhöhte Eren Derdiyok auf 2:0.

Sami Hyypiä besorgte noch vor der Pause den dritten Bayer-Treffer (40.). Felix Bastians gelang für Freiburg lediglich noch der Anschlusstreffer (66.).

"Wir wissen, was wir können. Unser Spiel hat eine besondere Qualität. Wir haben eine sehr junge, sehr hungrige und talentierte Mannschaft, die in den vergangenen Jahren sehr sinnvoll zusammengestellt worden ist. Das alles ergibt das, was wir im Moment an Fußball spielen. Die Mannschaft ist leistungsorientiert. Wir haben Selbstbewusstsein und Sicherheit in unserem Spiel. Wir haben auch den Spielstil von Bayer 04 etwas verändert. Das heißt: nicht mehr ganz so risikofreudig, sondern erst einmal eine gute Abwehrorganisation", sagte Bayer-Coach Heynckes.

Durch den Sieg steht Leverkusen nach dem 20. Spieltag mit 44 Punkten an der Tabellenspitze vor den Verfolgern Bayern München (42) und Schalke 04 (41). Freiburg bleibt mit 18 Zählern auf Rang 15.

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Heynckes lässt wieder die erfolgreiche Elf der letzten Wochen ran. Bei den Freiburgern steht Afrika-Cup-Rückkehrer Idrissou wieder in der Startelf. Dafür fehlt der verletzte Banovic.

11.: Pouplin klärt unglücklich in die Mitte. Reinartz bekommt den Ball an der Mittellinie und schickt Kießling sofort in die Gasse. Kießling geht bis 15 Meter vors Tor und zieht ab, doch Pouplin kann mit dem Fuß parieren.

12.: Makiadi taucht plötzlich frei vor Adler auf. Doch aus 14 Metern halbrechter Position scheitert er am stark parierenden Adler.

12.: Idrissou fast mit der Führung für Freiburg! Makiadi bringt den Ball scharf halbhoch von rechts. Hyypiä stolpert am ersten Pfosten am Ball vorbei und so kommt Idrissou an den Ball, kann diesen aber nicht platzieren und schießt Adler aus vier Metern an - auf der Linie.

36., 1:0, Kießling: Barnetta mit der scharfen Flanke vom rechten Sechzehnereck an den Fünfer. Kießling setzt sich gegen zwei Freiburger durch und köpft aus fünf Metern in die linke Ecke ein. Pouplin hat keine Chance.

37., 2:0, Derdiyok: Nur 66 Sekunden nach dem 1:0 legt Bayer nach. Pouplin spielt Derdiyok den Ball 20 Meter vor dem Tor unbedrängt in den Fuß. Der Schweizer geht alleine auf Pouplin zu und schiebt lässig aus zwölf Metern in die rechte Ecke ein. Sein achtes Saisontor.

40., 3:0, Hyypiä: Ecke von links durch Kroos. Der bringt den Ball mit viel Schnitt auf den ersten Pfosten. Hyypiä kommt mit voller Wucht in den Ball gesprintet und köpft unhaltbar für Pouplin in die linke untere Ecke ein.

Halbzeit-Fazit: Freche Freiburger spielten lange Zeit gut mit - bis Bayer quasi aus dem Nichts dreimal eiskalt zuschlug.

62.: Doppelchance Derdiyok. Kroos steckt auf den Schweizer durch, der halblinks 14 Meter vor dem Tor abzieht, doch Pouplin kann abwehren. Den Nachschuss, wieder von Derdiyok, klärt Toprak auf der Linie.

66., 3:1, Bastians: Bastians läuft auf links Barnetta davon, spielt dann Schwaab aus und zieht aus 14 Metern halblinker Position ab. Adler reißt auch dei Fäuste hoch, doch der Ball schlägt trotzdem im kurzen Eck ein. Da sieht Adler ganz schlecht aus.

Fazit: Bayer reichen vier starke Minuten in Halbzeit eins und eine durchschnittliche Leistung zum Sieg gegen Aufsteiger Freiburg.

Der Star des Spiels: Tranquillo Barnetta. In der mäßigen ersten halben Stunde war der Schweizer bester Leverkusener und immer darum bemüht, Tempo ins Spiel zu bringen. Bereitete dann den ersten Treffer von Kießling mit einer tollen Flanke vor. Auch sonst mit viel Übersicht, Spielwitz und fleißig in der Defensive.

Die Gurke des Spiels: Simon Pouplin. Freiburgs Keeper parierte zunächst stark gegen Kießling, zuvor hatte der Franzose den Bayer-Stürmer durch einen verunglückten Abschlag allerdings erst ins Spiel gemacht (11.). Den gleichen Fauxpas leistete sich Pouplin vor dem zweiten Gegentor und sorgte somit zumindest indirekt für die Vorentscheidung.

Die Pfeife des Spiels: Wolfgang Stark. Lag richtig, als er mit Hilfe seines Assistenten erkannte, dass Idrissous Ball nicht hinter der Linie war (12.). Ansonsten allerdings mit der einen oder anderen nicht nachvollziehbaren Entscheidung.

Die Lehren des Spiels: Viele warten auf Bayers Einbruch, bislang allerdings gibt sich die Heynckes-Elf keine Blöße. Im Gegenteil: Auch nach 20 Spielen ist Leverkusen als einziges Team der Liga noch ohne Niederlage und zeigte sich gegen Freiburg einmal mehr unbeeindruckt davon, dass die Bayern bereits am Samstag vorgelegt hatten.

Allerdings hatte Bayer in der ersten halben Stunde doch erhebliche Probleme mit dem Aufsteiger. Vor allem das schnelle, direkte und häufig über die Außen vorgetragene Offensivspiel der Freiburger bereitete dem Spitzenreiter einige Schwierigkeiten. In dieser Phase hatte die Heynckes-Elf Glück, nicht in Rückstand zu geraten.

Aber: Wie eiskalt Bayer dann dreimal zuschlug und die Partie binnen vier Minuten entschied, hatte schon große Klasse. Mittlerweile ist Leverkusen nicht mehr unbedingt darauf aus, das Spiel zu machen. Vielmehr streut Bayer immer wieder Phasen ein, in denen man einen Gang zurückschaltet, um dann bei sich bietenden Möglichkeiten mit der hohen spielerischen Qualität, die das Team auf fast allen Positionen besitzt, zur Stelle zu sein.

Für Freiburg wird es mittlerweile immer enger. Zwar präsentierte sich die Elf von Trainer Robin Dutt, wie so oft, spielerisch durchaus sehenswert, insgesamt fehlt den Badenern in der Offensive allerdings die Durchschlagskraft und in der Defensive die Konstanz über 90 Minuten. Positiv: Selbst nach dem 0:3 ließ sich der SC nicht hängen.

Leverkusen - Freiburg: Daten zum Spiel