Club-Joker Bunjaku trifft und fordert Stammplatz

SID
Albert Bunjaku (l.) feiert sein erstes Bundesligator mit einem Salto und will jetzt in die Startelf
© Getty

Eintracht Frankfurt verpasste den besten Start in die Bundesliga seit zehn Jahren, Nürnbergs Trainer Michael Oenning seinem Glücks-Joker Albert Bunjaku erst einmal einen kleinen Seitenhieb. Die Partie zwischen Frankfurt und Nürnberg hatte es in sich.

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"Albert hat in seinem ersten Bundesligaspiel nach neun Minuten einen wichtigen Treffer geschossen und kann davon später seinen Enkeln erzählen. Damit ist es aber auch erst einmal gut. Über die Aufstellung für das Spiel in Hannover mache ich mir jetzt noch keine Gedanken", sagte Club-Coach Oenning nach dem leistungsgerechten 1:1 (0:1)-Remis beim Erzrivalen Eintracht Frankfurt.

Der bisherige Bankdrücker Bunjaku hatte direkt nach Spielende eine Stammplatzgarantie für das richtungweisende Heimspiel gegen Hannover 96 am kommenden Samstag gefordert.

"Wieder auf die Bank? Natürlich wäre ich enttäuscht"

"Natürlich wäre ich enttäuscht, wenn ich nächste Woche wieder auf die Bank müsste", sagte Bunjaku und fügte hinzu: "Es war unheimlich schön, richtig geil für mich, gleich in meinem ersten Bundesligaspiel ein Tor zu erzielen und damit einen Punkt zu gewinnen. Daran möchte ich auch in den kommenden Partien anknüpfen."

Mit ein bisschen Glück hätte Bunjaku die Partie sogar komplett gedreht, doch sein zweiter Treffer nach erneuter Vorarbeit des von Club-Trainer Oenning ebenfalls in der 56. Minute eingewechselten Angelos Charisteas wurde von Referee Michael Weiner (Giesen) wegen Abseits aberkannt (79.).

Oenning: "Bin stolz, wie wir Fußball gespielt haben"

Für Oenning wäre ein Dreier in Frankfurt nach dem frühen Rückstand durch den Brasilianer Caio (17.) des "Guten auch ein wenig zu viel" gewesen.

Vielmehr freute sich der Grimme-Preis-Träger (2002 mit Marcel Reif) über den ersten Punktgewinn seiner Elf im Oberhaus und der über weite Strecken durchaus auch attraktiven Spielweise.

"Ich bin froh, dass wir unseren ersten Punkt in der Bundesliga geholt haben und stolz auf die Art und Weise, wie wir Fußball gespielt haben. Die Einwechslungen von Bunjaku und Charisteas haben wir bewusst vorgenommen. Wir wussten, dass umso länger das Spiel dauert, wir auch mit langen hohen Bällen zum Erfolg kommen können. Ich bin froh, dass sich das ausgezahlt hat", sagte Oenning, der aber weder Bunjaku noch Charisteas einen Startplatz für das Spiel gegen Hannover versprechen wollte.

Ernüchterung bei der Eintracht

Derweil kehrte bei der Eintracht nach dem leichtfertig verspielten Sechs-Punkte-Start Ernüchterung ein. Nach dem frühen Tor durch Caio spielte die Stadionregie sofort die aktuelle Tabelle ein, doch die Freude der 49.000 Zuschauer über den zwischenzeitlichen Platz an der Sonne währte nur kurz.

Nur mit viel Fortune retteten die Gastgeber das Remis über die Zeit und verpassten damit den besten Bundesliga-Start seit der Saison 1999/2000. Damals war die Eintracht mit Siegen gegen Unterhaching (3:0) und Freiburg (3:2) gestartet.

"Wir wollten gewinnen, können aber auch mit dem Punkt leben. Die Tabelle ist nach zwei Spieltagen doch ohnehin nur Spielerei", sagte Eintracht-Kapitän Christoph Spycher.

Amanatidis scheitert zweimal an Schäfer

Der deutsche Meister von 1959 hatte nach dem Gegentor in der zweiten Halbzeit vor allem den hochsommerlichen Temperaturen zollen müssen.

Der zunächst starke Caio baute kontinuierlich ab, zudem scheiterte Stürmer Ioannis Amanatidis zweimal freistehend an Gäste-Keeper Raphael Schäfer (53./54.).

"Wir hätten gewinnen, aber auch verlieren können", sagte Frankfurts neuer Trainer Michael Skibbe, der bei seiner Heim-Premiere wie Oenning das Unentschieden als absolut "leistungsgerecht" bezeichnete.

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