Dortmund knöpft Leverkusen einen Punkt ab

Von Andreas Lehner / Daniel Börlein
Dortmunds Stürmer Lucas Barrios erzielte gegen Leverkusen seinen dritten Treffer in Folge
© Getty

Bayer Leverkusen konnte im Freitagsspiel des 10. Spieltags nicht vorlegen und die Konkurrenz unter Druck setzen: Der Tabellenführer kam zuhause gegen Borussia Dortmund nur zu einem 1:1 (0:1).

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Vor 30.210 Zuschauern in der ausverkauften BayArena markierte Lucas Barrios die Führung (8.). Manuel Friedrich glich für Leverkusen per Kopfball aus (64.).

Leverkusen ist nach zehn Spielen weiter ungeschlagen und liegt mit 22 Punkten an der Tabellenspitze, Dortmund bleibt auf Rang zehn (13 Punkte).

"Wir haben in der zweiten Halbzeit Druck gemacht, die Spieler haben gekämpft, aber wir haben nicht gut gespielt. Ich bin aber nicht unzufrieden mit dem 1:1, weil Dortmund hier eine couragierte Leistung geboten hat", sagte Bayer-Trainer Jupp Heynckes.

Sein Gegenüber Jürgen Klopp war mit seinem Team nicht hunderprozentig zufrieden: "Wir haben uns hier gut verkauft. Ich nehme uns es uns aber übel, dass wir nicht so weitergemacht haben, wie wir das könnten.

So diskutierten die mySPOX-User während des Spiels

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Jupp Heynckes muss verletzungsbedingt auf Simon Rolfes (Gelenkspülung) und Renato Augusto (Knieprobleme) verzichten. Dafür beginnen Lars Bender und Toni Kroos.

Jürgen Klopp bringt die siegreiche Elf aus dem Bochum-Spiel.

2.: Was ein Ding gleich zu Beginn! Leverkusens Bender schickt Derdiyok auf links. Der Schweizer zieht zur Mitte und legt an den Elfer zurück. Dort steht Bender, der die Kugel allerdings mit der rechten Innenseite am rechten Pfosten vorbei semmelt. Muss er machen!

8., 0:1, Barrios: Vidal verliert im Mittelfeld die Kugel an Barrios. Der Ball landet bei Sahin. Der passt die Linie entlang, Valdez kommt durch eine Lücke diagonal und flankt mit links in den Rücken der Abwehr. Barrios steigt im Rückwärtslaufen hoch und köpft die Kugel ins linke Eck. Ganz starker Kopfball!

33.: Derdiyok überläuft Hummels und ist schon im Strafraum. Hummels grätscht, Derdiyok fällt. Kein Foul, sagt Rafati. War auch keins. Ganz starkes Tackling!

Halbzeit-Fazit: Bayer mit mehr Ballbesitz, aber mit wenig zwingenden Aktionen. Dortmund reichte eine Chance zur Führung.

64., 1:1, Friedrich: Ecke von rechts durch Barnetta. Subotic geht einen Schritt nach vorne, kommt damit nicht an den Ball. Friedrich steigt hoch und wuchtet das Ding mit Kopf in die rechte Ecke.

69.: Dede bringt hinten den Ball nicht weg. Vidal chippt die Kugel zurück in den Strafraum. Derdiyok legt per Kopf in die Mitte, wo Friedrich das Ding aus sieben Metern über die Latte jagt.

Fazit: Ein gerechtes Unentschieden. Dortmund nutzte seine einzige Chance eiskalt, Leverkusen verdiente sich seinen Treffer durch großen Aufwand.

Der Star des Spiels: Nuri Sahin. Mit Mats Hummels der ruhende Pol in der Dortmunder Zentrale. Machte die Räume gut dicht, gewann viele wichtige Zweikämpfe und spielte sehr gute Bälle nach vorne. Einer davon führte in der Folge zur Führung.

Die Gurke des Spiels: Jakub Blaszczykowski. Der Pole ist noch meilenweit von seiner Form aus dem Vorjahr entfernt, von seinen dynamischen Flügelläufen ist nichts zu sehen. Auch defensiv mit mehr Schatten als Licht, gewann nur 17 Prozent seiner Zweikämpfe und musste zur Halbzeit raus.

Die Pfeife des Spiels: Babak Rafati. Ließ in der ersten Halbzeit viel laufen, wurde später unverständlichlicherweise sehr kleinlich und war schnell mit den Karten bei der Hand. Machte aber keinen entscheidenden Fehler. Dafür eine ganz starke Szene, als er nach Hummels Grätsche im Strafraum gegen Derdiyok auf Weiterspielen entschied.

Die Lehren des Spiels: Ein Spiel wie gemalt für den BVB. Leverkusen war zwar von Beginn an im Spiel und hatte die erste Chance, mit seinem ersten Angriff machte Dortmund aber die Führung. Danach zog sich das Team von Jürgen Klopp weit zurück und konzentrierte sich auf das Zerstören des Leverkusener Spiels. Was ihnen 45 Minuten hervorragend gelang.

Bayer hatte große Probleme, sich in Abschlussnähe zu bringen. Die Stürmer bewegten sich zwar gut, aber Bälle bekamen sie nur selten, da Leverkusen erheblich Probleme im Spielaufbau hatte und sehr viele Ballverluste produzierte. Rolfes' Übersicht und Passsicherheit fehlte spürbar. Ohne den Nationalspieler ergab sich auch eine neue Aufteilung im Mittelfeld: Bender interpretierte seine Rolle offensiver, ging öfter in die Spitze und Vidal agierte dafür einen Tick defensiver. Seine Quirligkeit und Dynamik fehlte im Offensivspiel.

Nach der Pause war Leverkusens Spiel lebendiger und weniger fehlerhaft, die Folge: Dauerdruck auf das Tor von Weidenfeller. Auch die Hereinnahme von Gekas für Bender und die Umstellung auf Raute halfen. Für das Tor brauchten die Leverkusener aber trotzdem eine Standardsituation, da ihnen aus dem Spiel heraus die Durchschlagskraft abging.

Dortmund scheint durch die Verletzungsprobleme in ein System gedrängt worden zu sein, das perfekt zur Mannschaft passt. Im 4-2-3-1 steht der BVB extrem kompakt, lässt nur wenig zu und nimmt so dem Knipser Barrios etwas Laufarbeit ab. Der Welttorjäger war sehr präsent im Zweikampf - auch in der Luft, was gegen Hyypiä und Friedrich kein Leichtes ist. Er machte viele Bälle fest und gab seiner Mannschaft Zeit zum Nachrücken.

Leverkusen - Dortmund: Daten zum Spiel