Nürnberg mit knappem Sieg

Von Daniel Börlein / Stefan Moser
Nürnberg feierte einen knappen 1:0-Sieg gegen Augsburg
© Imago

Der 1. FC Nürnberg darf weiter auf den Klassenerhalt in der Bundesliga hoffen. Das Team von Trainer Dieter Hecking bezwang den FC Augsburg im Relegationshinspiel mit 1:0 (0:0).

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Vor 45.000 Zuschauern in der Nürnberger Arena erzielte Christian Eigler in der 84. Minute den Siegtreffer für die Franken. Der Club-Angreifer hatte schon in der Relegation im letzten Jahr zwei Tore für die Franken erzielt und den FCN damit in die Bundesliga geschossen.

Vor Eiglers Treffer scheiterte Albert Bunjaku mit einem Foulelfmeter an Augsburgs Keeper Simon Jentzsch (66.). Das Rückspiel findet am kommenden Sonntag um 18 Uhr in Augsburg statt.

"Wenn man Augsburg in den Pokalspielen gegen Bundesliga-Gegner gesehen hat, wusste man, dass es schwer wird. Es ist klar, dass wir Geduld haben mussten. Aber die Augsburger wurden am Ende müde", sagte FCN-Coach Hecking.

"Nürnberg hat das Tempo hochgehalten und wir kamen nicht mehr gut raus, weil die Genauigkeit fehlte. Wir haben das Auswärtstor hier zwar nicht erzielt. Aber wir werden im Rückspiel alles tun, um das Ding noch zu drehen", sagte Augsburgs Trainer Jos Luhukay.

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Beim Club steht Choupo-Moting wieder in der Startelf, Mintal dafür nur auf der Bank. Hecking beginnt im 4-1-4-1-System mit einer sehr offensiven Vierermittelfeldreihe. Beim FCA ist Thurk die einzige Spitze, dahinter darf Baier in der Zentrale ran.

22.: Langer Ball von Bellinghausen in den Rücken der Nürnberger Abwehr. Hegeler legt im Strafraum direkt quer und Thurk steigt am Fünfer zum Kopfball hoch - kann den Ball aber nicht mehr drücken.

25.: Eigler kommt rechts zur Grundlinie und zieht den Ball flach ans kurze Fünfereck zu Bunjaku. Der zieht sofort ab, aber Reinhardt wirft sich in den Schuss und blockt in letzter Sekunde ab.

28.: Judt hat rechts Zeit zum Flanken und bringt den Ball präzise auf den Kopf von Gündogan. Dessen Ball aus 14 Metern aber zu zentral - Jentzsch packt sicher zu.

36.: Das muss eigentlich die Führung sein! Ottl bringt einen langen Freistoß weit in den 16er. Plötzlich steht Bunjaku am Fünfer völlig blank, er bringt den Ball im Rückwärtslaufen aber nicht aufs Tor. Weit drüber - aber den muss er machen!

Halbzeit-Fazit: Augsburg mit sehr ordentlichen ersten 25 Minuten. Nürnberg zu Beginn äußerst hektisch, zum Ende der ersten Halbzeit aber mit den besseren Chancen.

57.: Riesenchance für Nürnberg! Frantz mit einer Ecke von links: Aus sechs Metern kommt Wolf zum Kopfball, aber Jentzsch klärt mit einem starken Reflex auf der Linie. Bunjaku stochert den Nachschuss ans Außennetz.

66.: Elfmeter für Nürnberg! De Roeck zupft Choupo-Moting im Strafraum. Harte Entscheidung, aber vertretbar. Aber: Jentzsch hält! Bunjaku schießt den Strafstoß mit Schmackes, aber halbhoch und ziemlich unplatziert nach rechts. Jentzsch ist da und wehrt ab.

69.: Wieder Jentzsch!! Eigler ist halblinks plötzlich frei im Strafraum und zieht aus 12 Metern mit links ab. Sattes Pfund Richtung lange Ecke, aber Jentzsch pariert überragend.

82.: Was für ein Pfund! Choupo-Moting nimmt einen langen Freistoß am Elfmeterpunkt mit dem Rücken zum Tor an. Kurze Drehung, schneller Schuss - Zentimeter am rechten Giebel vorbei!

84., 1:0, Eigler: Freistoß von Risse aus dem linken Halbfeld auf den kurzen Pfosten, Eigler spritzt in den Ball und versenkt aus kurzer Distanz per Kopf in die kurze Ecke.

Fazit: Verdienter Sieg für den Club, der sogar höher hätte ausfallen können.

Der Star des Spiels: Simon Jentzsch. Nur wegen des FCA-Keepers darf Augsburg überhaupt noch von der Bundesliga träumen. Strahlte eine enorme Ruhe aus, bewahrte sein Team mehrfach vor einem Rückstand und parierte sogar Bunjakus Elfmeter. Beim Gegentor machtlos.

Die Gurke des Spiels: Ibrahima Traore. Augsburgs Flügelflitzer ist einer der Gründe, warum der FCA in dieser Saison so erfolgreich war. Gegen Nürnberg allerdings erzeugte Traore nur wenig Gefahr. Versuchte viel, ging auch immer wieder ins Dribbling, blieb aber fast immer hängen oder verlor einfache Bälle.

Die Pfeife des Spiels: Babak Rafati. Hatte die Partie im Griff. Kommunizierte viel mit den Spielern und lag mit seinen Entscheidungen fast immer richtig. Auch der Elfmeter für Nürnberg war vertretbar.

Die Lehren des Spiels: Nürnberg fand nur langsam ins Spiel, war nach einer halben Stunde allerdings Herr im Haus und schnürte die Gäste vor allem in Durchgang zwei in deren Hälfte ein. Das große Manko: Die Chancenverwertung. Mehrfach scheiterte der Club in aussichtsreicher Position und vergab damit eine bessere Ausgangslage fürs Rückspiel.

Bitter: Javier Pinola kassierte seine zehnte Gelbe Karte und fehlt im Rückspiel ebenso wie Augsburgs Jonas De Roeck. Der FCA hatte sein Spiel von Beginn an vor allem darauf ausgerichtet, kein Tor zu kassieren und hielt den Laden lange dicht, wurde aber kurz vor Schluss für die eigene Passivität in Halbzeit zwei bestraft.

Zuvor hatten die Gäste geschickt verteidigt. Zehn Mann standen bei Ballbesitz des Clubs hinter dem Ball, machten die Räume extrem eng und hielten die Gastgeber so weit weg vom eigenen Tor. Bei schnellem Ballgewinn wählte der FCA häufig den weiten Ball auf Thurk, dem allerdings meist die Unterstützung fehlte.

Nürnberg - Augsburg: Daten zum Spiel