Glücklicher Sieg für die Bayern

Von Thomas Gaber / Thomas Ziemann
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© Getty

Der FC Bayern München hat seinen Abwärtstrend in der Bundesliga durch einen 1:0 (0:0)-Sieg beim Karlsruher SC am 8. Spieltag gestoppt. Miroslav Klose erlöste den deutschen Rekordmeister mit seinem 2. Saisontor in der 86. Minute. Es war der erste Bundesliga-Sieg der Mannschaft von Trainer Jürgen Klinsmann seit dem 3:0 in Köln am 13. September. 

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Vor 30.500 Zuschauern im ausverkauften Karlsruher Wildpark war der Sieg für den FC Bayern sehr schmeichelhaft. Der KSC war die bessere Mannschaft und hatte mit dem Lattenschuss von Sebastian Freis (15.) die beste Torchance des Spiels.

Bei den Münchner mussten die Stürmer Luca Toni (Rippenprellung) und Miroslav Klose (Fußverletzung beim Torjubel) verletzt ausgewechselt werden. 

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Spiel: Beide Teams mit einer Änderung im Vergleich zum 7. Spieltag. Beim KSC kehrte Markus Miller ins Tor zurück, bei Bayern durfte Kapitän Mark van Bommel mal wieder von Beginn an ran. Dafür rückte Martin Demichelis für Daniel van Buyten in die Innenverteidigung.

1.: Das geht ja gut los! Gelbe Karte für Ribery nach 30 Sekunden. Der Franzose legt den sprintenden Porcello im Mittelfeld.

13.: Ribery tanzt auf links Celozzi aus und zieht aus 16 Metern ab. Miller ist aber auf dem Posten und klärt zur Ecke.

15.: Aus dem Nichts. Freis hämmert das Leder vom rechten Strafraumeck an die Latte. Glück für die Bayern.

18.: Freis zerrt, schiebt und reißt Ribery zu Boden. Dafür gibt's Gelb.

40.: Toni greift sich an die Hüfte und humpelt Richtung Bayern-Bank. Podolski ersetzt den angeschlagenen Italiener.

45.+1: Van Bommel rasiert Mutzel im Mittelfeld von hinten. Sein erstes Foul, aber ein deftiges. 

55.:  Was für ein Ding! Freis haut den Ball von rechts Vollspann in den Strafraum, Iashvilli steht links total blank und zieht ab. Rensing ist ganz schnell unten und klärt zur Ecke. 

60.: Unfassbar...die harmlose Flanke von Freis kann Rensing nicht festhalten. Kennedy stochert den Ball aber knapp am Kasten vorbei.

73.: Borowski hält aus 30 Metern einfach mal drauf und hat Glück, dass Sebastian noch den Fuß dazwischen hat. Die anschließende Ecke verpufft. 

86.: Oddo hat auf der rechten Seite viel zu viel Platz und bringt das Leder scharf in die Mitte. Klose ist den entscheidenden Schritt schneller als Sebastian und spitzelt das Ding über die Linie.

So lief das Spiel: Seltsame erste Halbzeit. Nach fünf Minuten Abwarten übernahmen die Bayern das Kommando und kamen zu zwei guten Chancen. Mit Freis' Lattenschuss (15.) war die Münchner Herrlichkeit vorbei.

Der KSC danach mit einem optischen Übergewicht, die Bayern standen sich im Spiel nach vorne mit vielen ungenauen Pässen selbst im Weg. Die letzten zehn Minuten der ersten Halbzeit hatten wenig mit Bundesliga-Fußball zu tun.

Nach dem Wechsel drängte der KSC auf das Führungstor, Rensing verhinderte mit einer klasse Parade gegen Iaschvili den Rückstand der Bayern (55.). Die Gäste liefen teilweise wie paralysiert über den Platz und waren oft einen Schritt zu spät. 

Der Star des Spiels: Michael Mutzel. Der Karlsruher überzeugte im defensiven Mittelfeld durch Zweikampfstärke, Laufbereitschaft und kluges Passspiel. Mutzel wurde bei seiner Auswechslung in der 79. Minute von den KSC-Fans mit Standing Ovations verabschiedet. 

Die Gurke des Spiels: Die spielerische Armut des FC Bayern. Wenn zehn Nationalspieler in der Anfangsformation stehen, darf man deutlich mehr spielerischen Glanz erwarten als das, was die Münchner in Karlsruhe ablieferten. Bis auf die ersten 15 Minuten brachten die Gäste kaum einen vernünftigen Angriff zustande, die Fehlpassquote war erschreckend hoch.  

Die Lehren des Spiels: Nach der Länderspielpause ist wie vor der Länderspielpause. Beim FC Bayern war kaum Besserung im Vergleich zu den Spielen gegen Bremen, Hannover und Bochum zu erkennen. Die Defensive stand sicherer, dafür war das Offensivspiel an Harmlosigkeit nicht zu überbieten. Die Verunsicherung der Spieler war förmlich greifbar.

Lukas Podolski konnte sich bei seinem 50-Minuten-Einsatz erneut nicht für einen Platz in der Stammelf empfehlen. Kloses Tor fiel aus dem Nichts, doch wer am Ende drei Punkte holt, hat alles richtig gemacht.   

Der KSC machte im Rahmen seiner Möglichkeiten ein gutes Spiel und hätte die Partie mit mehr Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor für sich entscheiden müssen.

Der 8. Spieltag im Überblick 

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