Wolfsburg bleibt Spitze

Von Daniel Börlein/Rene Scheufen
Gladbach - Wolfsburg: Roel Brouwers im Duell mit Wolfsburgs Toptorjäger Grafite
© Getty

Der VfL Wolfsburg bleibt auch nach dem 27. Spieltag Tabellenführer der Bundesliga. Das Team von Trainer Felix Magath gewann bei Borussia Mönchengladbach mit 2:1 (1:0).

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Für die Wolfsburger war es bereits der neunte Sieg in Folge. Die Treffer für die Niedersachsen erzielten Edin Dzeko (21.) und Sascha Riether (85.).

Den zwischenzeitlichen Ausgleich für Gladbach hatte Abwehrspieler Dante besorgt (79.). Durch die erneute Niederlage bleibt die Borussia weiterhin auf Relegationsplatz 16.

Wolfsburg hingegen verteidigte seinen Drei-Punkte-Vorsprung auf Verfolger Bayern München. Der Hamburger SV kann am Sonntag nach Punkten gleichziehen.

Der SPOX-Spielfilm:

 6.: Marin ist von Simunek und Pekarik nicht zu stoppen, passt den Ball von der linken Seite scharf in den Fünfer. Dort kann Benaglio den Ball nur mit den Fingerspitzen parieren, sodass Matmour am zweiten Pfosten die Chance bekommt und den Fuß hinhält. Doch Barzagli klärt die Kugel von der Linie.

12.: Bradley flankt scharf von links in den Strafraum, Schäfer kann die Kugel nicht klären. Baumjohann bekommt den Ball vor die Füße und schlenzt die Pille mit dem rechten Fuß ins rechte Eck. Benaglio macht sich ganz lang und bekommt gerade noch die Fingerspitzen dran.

20.: Pekarik flankt von rechts auf den langen Pfosten, wo Dzeko den Ball auf Riether auflegt. Doch an seinem Kopfball aus fünf Metern kommt Bailly gerade noch so ran.

21., 0:1, Dzeko: Der Bosnier steht nach einer Flanke von Misimovic aus dem Halbfeld mutterseelenallein am Fünfer und köpft zur überraschenden Führung ein.

28.: Matmour hebelt die komplette Wolfsburger Abwehr mit einem Zuckerpass auf Bradley aus. Der Amerikaner steht allein vor dem Tor und versucht den Ball links am Keeper vorbeizuschieben, scheitert aber aus kurzer Distanz an dem gut reagierenden Benaglio.

47.: Pfosten! Colautti köpft nach einer Ecke unter Bedrängnis nur an den rechten Pfosten. Da wäre Benaglio nie und nimmer rangekommen!

66.: Erste Chance von Grafite: Misimovic mit einer Flanke von rechts auf Dzeko, der mit Übersicht mit dem Kopf auf den Brasilianer zurücklegt. Dessen Kopfball geht jedoch knapp über das Gehäuse von Bailly.

76.: Doppelchance durch Dejagah: Zuerst kratzt ein Gladbacher seinen Schuss von der Linie, dann setzt er sich erneut gegen Dante durch und passt hart in die Mitte. Brouwers bekommt den Ball vor die Füße und kann so gerade über den Kasten klären. Das wäre fast ein Eigentor gewesen!

79., 1:1, Dante: Marin zieht einen Freistoß aus dem Halbfeld aufs Tor. Benaglio zögert einen Moment und Dante ist mit dem Kopf zur Stelle.

85., 1:2, Riether: Dzeko zieht zentral aus 17 Metern ab, sein Schuss wird aber abgefälscht, sodass Riether irgendwie an den Ball kommt und den Ball aus elf Metern ins Tor spitzelt.

So lief das Spiel: Gladbach von Beginn an Herr im Haus und mit viel Schwung im Spiel nach vorne. Von Abstiegsangst keine Spur. Immer wieder ging es schnell und über die Außen nach vorne. Einzig ein Tor wollte den Gastgebern nicht gelingen, dabei waren genügend Chancen vorhanden. Wolfsburg dagegen agierte sehr verhalten, wirkte etwas ausgepowert und hatte kaum Zug im Spiel in die Spitze. Fünf starke Minuten reichten dann allerdings für die erste Chance und den einzigen Treffer in Halbzeit eins.

In Durchgang zwei das gleiche Bild: Borussia machte das Spiel. Allerdings schaffte es Wolfsburg nun, die Gastgeber weiter vom eigenen Tor wegzuhalten. Nach gut einer Stunde schwanden bei den Fohlen merklich die Kräfte. Zudem erhöhte Gladbach das Risiko, wodurch sich für den VfL Räume zum Kontern boten, die die Gäste allerdings teilweise leichtfertig verschenkten und sich so noch den Ausgleich einfingen. Man konnte den Wolfsburgern allerdings den unbedingten Siegeswillen anmerken und wurden am Ende belohnt.

Der Star des Spiels: Diego Benaglio. Der Schweizer sah bei Gladbachs Gegentreffer zwar nicht gut aus, hatte Wolfsburg aber in Halbzeit eins alleine im Spiel gehalten. Der VfL-Keeper rettete mehrmals in höchster Not mit klasse Paraden. Strahlte zudem sehr viel Ruhe aus und versuchte, das Wolfsburger Spiel von hinten heraus schnell zu machen.

Die Gurke des Spiels: Marcel Schäfer. Der Wolfsburger Linksverteidiger sah gegen Karim Matmour kein Land. Ließ sich immer wieder im Eins-gegen-Eins düpieren, oder den Gladbacher im Rücken weglaufen. Auch nach vorne hielt sich der Nationalspieler dezent zurück und verzichtete auf seine gefürchteten Flankenläufe.

Die Lehren des Spiels: Erstmals in dieser Saison ging Wolfsburg als Tabellenführer in einen Spieltag, und irgendwie war den Gästen der damit verbundene Druck doch deutlich anzumerken. Nichts zu sehen von der leichtfüßigen Spielweise der letzten Wochen. Die beiden Außenverteidiger marschierten nur selten mit nach vorne und offenbarten zudem erhebliche Schwächen in der Defensive.

Die sonst so fleißigen wie zuverlässigen Arbeiter Christian Gentner und Sascha Riether leisteten sich viele ungewohnte Fehler und unterstützen Spielmacher Misimovic nur selten.

Wolfsburgs großes Plus in dieser Saison: Selbst an solchen Tagen, an denen nur wenig zusammenläuft, kann der VfL dank individueller Klasse und eines beeindruckenden Willens Spiele gewinnen.

Für die Borussia wäre gegen die Wölfe deutlich mehr drin gewesen. Und wollen die Gladbacher die Klasse halten, muss man Spiele, in denen man lange Zeit überlegen ist, einfach gewinnen. Auch wenn's gegen den Tabellenführer geht.

Hinten steht man mittlerweile relativ ordentlich, auch dank Neuzugang Dante. Nach vorne sieht das auch alles ganz ordentlich aus, weil Marin und Baumjohann richtig gut kicken können. Doch die Borussia hat schlichtweg keinen Knipser, der die Buden macht. Und ohne Tore wird's richtig schwer. Bedenklich außerdem: In den letzten 20 Minuten war die Borussia stehend k.o.

Daten & Fakten: Borussia M'gladbach - VfL Wolfsburg