Für den Sky-Experten ist klar, wer bei Bayerns Defensive den Ton angibt: "Die Stimme ist der zwölfte Mann. Auf dem Platz brauchst du zwei, drei Sprecher. Da haben sie mit (Matthijs; Anm. d. Red.) de Ligt einen meiner Meinung nach, der für mich der Abwehrchef sein muss."
Der Niederländer kam in dieser Saison wettbewerbsübergreifend bislang auf 15 Startelfeinsätze. Für Hamann sei das zu wenig: "Ich habe nicht verstanden, dass er in der Vorrunde fast keine Rolle gespielt hat. Du hast vier Innenverteidiger, von denen keiner die Sprache spricht. De Ligt wahrscheinlich noch am Besten. Natürlich hat er immer wieder eine Verletzung gehabt. Aber du brauchst einen, der organisiert."
Vor allem ein Innenbandriss am Knie sorgte dafür, dass der 24-Jährige wochenlang ausfiel und viele Spiele verpasste. Cheftrainer Thomas Tuchel setzte auch deshalb häufig auf seine Kollegen Min-jae Kim oder Dayot Upamecano. Im Januar kam mit Eric Dier von Tottenham eine weitere Konkurrenz auf der Position hinzu, was sich aber durchaus positiv auf seinen Status auswirken sollte.
In den letzten Wochen scheint de Ligt in seine Form zurückzufinden. Der Innenverteidiger verpasste - die Gelbsperre gegen Freiburg ausgeklammert - in den vergangenen vier Pflichtspielen keine einzige Minute und überzeugte besonders im Champions-League-Spiel gegen Lazio mit einer starken Leistung.
Die Leader-Qualitäten scheint er nach Hamann zu besitzen: "De Ligt ist einer, der eine Abwehr führt. Das brauchst du, sonst wirst du die großen Titel nicht holen können."
Bereits mit 18 Jahren wurde de Ligt in Amsterdam zum jüngsten Ajax-Kapitän aller Zeiten ernannt und ein Jahr später auch zum jüngsten Kapitän, der je in der UEFA Champions League auf dem Rasen stand.