FC Bayern - Andreas Köpke zur Diskussion um Manuel Neuer: "Kahn hätte ein noch krasseres Interview gegeben"

Von Marcus Blumberg
Oliver Kahn leitet die Geschicke des FC Bayern als Vorstandsvorsitzender.
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Die Diskussion um Manuel Neuer und dessen Reaktion auf die Entlassung von Torwarttrainer Toni Tapalovic beim FC Bayern nimmt kein Ende. Nun meldete sich der frühere Bundestorwarttrainer Andreas Köpke zu Wort.

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Bis 2021 trainierte Andreas Köpke (60) die Torhüter der Nationalmannschaft unter Bundestrainer Joachim Löw. Gemeinsam mit Manuel Neuer feierte er 2014 den WM-Titel und gab bei Sport1 zu: "Zu Manuel habe ich eine ganz besondere Beziehung."

Angesprochen auf dessen Interview, in dem er den FC Bayern für die Entlassung von Tapalovic kritisierte, verteidigte Köpke seinen ehemaligen Schützling: "Ich stelle hier mal eine andere Frage: Wie hätte Oliver Kahn reagiert, wenn man ihm während einer Verletzungspause den Torwarttrainer weggenommen hätte? Hätte das Oliver geschluckt? Ich glaube, er hätte noch ein krasseres Interview gegeben."

Und weiter: "Ich finde das Interview von Manu nicht so brutal, wie es dann auseinander genommen wurde. Wenn man das Interview in seinem ganzen Zusammenhang liest, hat Manu seine Gefühlslage wiedergegeben und die kann ich nachvollziehen. Ein Torwarttrainer ist für einen Keeper extrem wichtig. Bei Manu und Toni Tapalovic war es nochmal speziell aufgrund der engen Freundschaft. In der Phase den Torwarttrainer wegzunehmen, ist schon schwierig. Nochmal: Ein Oliver Kahn hätte sich das auch nicht gefallen lassen."

Eine Zukunft beim FC Bayern hat Neuer aus Sicht von Köpke aber weiterhin: "Das glaube ich schon. Die müssen sich jetzt mal zusammensetzen oder haben das auch schon gemacht. Wichtig ist jetzt nur, dass das Schienbein bei Manu wieder verheilt."

Oliver Kahn leitet die Geschicke des FC Bayern als Vorstandsvorsitzender.
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Oliver Kahn leitet die Geschicke des FC Bayern als Vorstandsvorsitzender.

FC Bayern: Andreas Köpke sieht Alexander Nübel als mögliche Nummer 1 beim DFB

Darüber hinaus sprach Köpke auch über die Zukunft im deutschen Tor. Speziell die Zeit nach der aktuellen Generation um Neuer, Marc-André ter Stegen, Kevin Trapp und Co. bereitet dem Europameister von 1996 große Sorgen.

"Wir werden danach ein Problem kriegen. Ich wüsste gerade keinen Namen, bei dem ich sagen würde, er könne in diese Fußstapfen treten. Meine Jungs sind alle über 30, Manu ist 36", sagte Köpke, brachte aber immerhin einen vielversprechenden Namen ins Spiel: "Man muss schauen, wie sich ein Alex Nübel entwickelt. Er hat sich in Monaco durchgesetzt und macht das sehr gut, aber er muss sich natürlich weiterentwickeln. Nübel wäre der Einzige, den ich zurzeit nennen könnte als Option."

Nübels Zukunft ist derweil alles andere als klar. Seine Leihe in Monaco läuft im Sommer aus, anschließend könnte er zum FC Bayern zurückkehren, wo bereits Neuer und Yann Sommer unter Vertrag stehen.

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